den Regeln ihrer Kunst, die Eigenschafften die- ses mineralischen Wassers untersuchen, und dem Landes-Fürsten ihren unterthänigsten Be- richt deswegen erstatten, auch ihr Gutachten beyfügen, ob sie wohl glauben, daß dieses Was- ser bey einigen gebrechlichen Leuten, durch in- nerliche oder äusserliche Curen einigen guten Effect leisten solte, und welche mineralische Qualität bey diesem Wasser praeponderire, auch ob sichs wohl die Mühe lohne, daß diese Brunnen eingefast, einem gewissen Medico zur Aufsicht anvertrauet, und die Gelegenheit des Ortes zum Accommodement der Patienten, die diesen Brunnen besuchen könten, apt ret würde. Wenn nun einige Physici und Me- dici gefunden, daß er solche Qualitäten an sich habe, daß in Ansehung der Genesung der Pa- tienten gute Würckungen davon zu vermuthen, so müssen die letztern requiriret werden, die demselben gehöriger Massen einfassen, und sonderlich dahin sehen, daß kein wildes Wasser mit dazu komme, und ihn in al- len Stücken zur Commodität der Reisen- den einrichten. Man muß denselben nicht, wie einige zu thun pflegen, überbauen, denn es ist besser, wenn die Sonne in das Was- ser scheinet. Hierauff ist von dem Landes- Fürsten ein gewisser Brunnen-Meister zu be-
stellen,
den Regeln ihrer Kunſt, die Eigenſchafften die- ſes mineraliſchen Waſſers unterſuchen, und dem Landes-Fuͤrſten ihren unterthaͤnigſten Be- richt deswegen erſtatten, auch ihr Gutachten beyfuͤgen, ob ſie wohl glauben, daß dieſes Waſ- ſer bey einigen gebrechlichen Leuten, durch in- nerliche oder aͤuſſerliche Curen einigen guten Effect leiſten ſolte, und welche mineraliſche Qualitaͤt bey dieſem Waſſer præponderire, auch ob ſichs wohl die Muͤhe lohne, daß dieſe Brunnen eingefaſt, einem gewiſſen Medico zur Aufſicht anvertrauet, und die Gelegenheit des Ortes zum Accommodement der Patienten, die dieſen Brunnen beſuchen koͤnten, apt ret wuͤrde. Wenn nun einige Phyſici und Me- dici gefunden, daß er ſolche Qualitaͤten an ſich habe, daß in Anſehung der Geneſung der Pa- tienten gute Wuͤrckungen davon zu vermuthen, ſo muͤſſen die letztern requiriret werden, die demſelben gehoͤriger Maſſen einfaſſen, und ſonderlich dahin ſehen, daß kein wildes Waſſer mit dazu komme, und ihn in al- len Stuͤcken zur Commoditaͤt der Reiſen- den einrichten. Man muß denſelben nicht, wie einige zu thun pflegen, uͤberbauen, denn es iſt beſſer, wenn die Sonne in das Waſ- ſer ſcheinet. Hierauff iſt von dem Landes- Fuͤrſten ein gewiſſer Brunnen-Meiſter zu be-
ſtellen,
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den Regeln ihrer Kunſt, die Eigenſchafften die-
ſes mineraliſchen Waſſers unterſuchen, und
dem Landes-Fuͤrſten ihren unterthaͤnigſten Be-
richt deswegen erſtatten, auch ihr Gutachten
beyfuͤgen, ob ſie wohl glauben, daß dieſes Waſ-
ſer bey einigen gebrechlichen Leuten, durch in-
nerliche oder aͤuſſerliche Curen einigen guten
Effect leiſten ſolte, und welche mineraliſche
Qualitaͤt bey dieſem Waſſer præponderire,
auch ob ſichs wohl die Muͤhe lohne, daß dieſe
Brunnen eingefaſt, einem gewiſſen Medico zur
Aufſicht anvertrauet, und die Gelegenheit des
Ortes zum Accommodement der Patienten,
die dieſen Brunnen beſuchen koͤnten, apt ret
wuͤrde. Wenn nun einige Phyſici und Me-
dici gefunden, daß er ſolche Qualitaͤten an ſich
habe, daß in Anſehung der Geneſung der Pa-
tienten gute Wuͤrckungen davon zu vermuthen,
ſo muͤſſen die letztern requiriret werden, die
demſelben gehoͤriger Maſſen einfaſſen, und
ſonderlich dahin ſehen, daß kein wildes
Waſſer mit dazu komme, und ihn in al-
len Stuͤcken zur Commoditaͤt der Reiſen-
den einrichten. Man muß denſelben nicht,
wie einige zu thun pflegen, uͤberbauen, denn
es iſt beſſer, wenn die Sonne in das Waſ-
ſer ſcheinet. Hierauff iſt von dem Landes-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 766. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/786>, abgerufen am 22.11.2024.
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