her kommen lassen, versuchet, und glücklichen Succeß befunden hätte.
§. 28. Nach der Schaaff-Zucht hat ein Landes-Herr hohe Ursache, bedacht zu seyn, daß er in seinem Lande schöne, wohlgestalte, vermög- same, dauerhafftige und geschickte Pferde zie- hen möge. Denn mit dem Pferde-Handel, als welcher man sich zu Kriegs- und Friedens- Zeiten, zur Lust und Nothwendigkeit, zum Rei- sen und andrer Bequemlichkeit bedienen muß, ist ein grosser Nutzen und Vortheil zu machen, und viel Geld in das Land zu schaffen. De- rowegen müssen die im Lande hin und wieder an- gelegten Stutereyen in guten Stand erhalten, und wo es sich schicken will, verbessert, inglei- chen neue angeleget werden. Es ist auch nie- mand von fremden zu verstatten, daß sie eintzeln auf dem Lande und in den Städten einige Pfer- de aufkauffen, geschicht solches zu Krieges-Zei- ten, so ist es desto schärffer zu verbieten.
§. 29. Unter andern, darauf ein Landes- Fürst bey dem Oeconomie Wesen seine Ge- dancken zu richten, sind auch diejenigen Ver- ordnungen, die bey grassirenden Vieh-Seu- chen in das Land zu publiciren, und müssen de- nen Unterthanen gewisse Hülffs- und Praeserva- tiv-Remedia, die theils von denen in der Wirth- schafft aus langer Ubung erfahrnen nützlich ge-
brau-
her kommen laſſen, verſuchet, und gluͤcklichen Succeß befunden haͤtte.
§. 28. Nach der Schaaff-Zucht hat ein Landes-Herr hohe Urſache, bedacht zu ſeyn, daß er in ſeinem Lande ſchoͤne, wohlgeſtalte, vermoͤg- ſame, dauerhafftige und geſchickte Pferde zie- hen moͤge. Denn mit dem Pferde-Handel, als welcher man ſich zu Kriegs- und Friedens- Zeiten, zur Luſt und Nothwendigkeit, zum Rei- ſen und andrer Bequemlichkeit bedienen muß, iſt ein groſſer Nutzen und Vortheil zu machen, und viel Geld in das Land zu ſchaffen. De- rowegen muͤſſen die im Lande hin und wieder an- gelegten Stutereyen in guten Stand erhalten, und wo es ſich ſchicken will, verbeſſert, inglei- chen neue angeleget werden. Es iſt auch nie- mand von fremden zu verſtatten, daß ſie eintzeln auf dem Lande und in den Staͤdten einige Pfer- de aufkauffen, geſchicht ſolches zu Krieges-Zei- ten, ſo iſt es deſto ſchaͤrffer zu verbieten.
§. 29. Unter andern, darauf ein Landes- Fuͤrſt bey dem Oeconomie Weſen ſeine Ge- dancken zu richten, ſind auch diejenigen Ver- ordnungen, die bey graſſirenden Vieh-Seu- chen in das Land zu publiciren, und muͤſſen de- nen Unterthanen gewiſſe Huͤlffs- und Præſerva- tiv-Remedia, die theils von denen in der Wirth- ſchafft aus langer Ubung erfahrnen nuͤtzlich ge-
brau-
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her kommen laſſen, verſuchet, und gluͤcklichen
Succeß befunden haͤtte.
§. 28. Nach der Schaaff-Zucht hat ein
Landes-Herr hohe Urſache, bedacht zu ſeyn, daß
er in ſeinem Lande ſchoͤne, wohlgeſtalte, vermoͤg-
ſame, dauerhafftige und geſchickte Pferde zie-
hen moͤge. Denn mit dem Pferde-Handel,
als welcher man ſich zu Kriegs- und Friedens-
Zeiten, zur Luſt und Nothwendigkeit, zum Rei-
ſen und andrer Bequemlichkeit bedienen muß,
iſt ein groſſer Nutzen und Vortheil zu machen,
und viel Geld in das Land zu ſchaffen. De-
rowegen muͤſſen die im Lande hin und wieder an-
gelegten Stutereyen in guten Stand erhalten,
und wo es ſich ſchicken will, verbeſſert, inglei-
chen neue angeleget werden. Es iſt auch nie-
mand von fremden zu verſtatten, daß ſie eintzeln
auf dem Lande und in den Staͤdten einige Pfer-
de aufkauffen, geſchicht ſolches zu Krieges-Zei-
ten, ſo iſt es deſto ſchaͤrffer zu verbieten.
§. 29. Unter andern, darauf ein Landes-
Fuͤrſt bey dem Oeconomie Weſen ſeine Ge-
dancken zu richten, ſind auch diejenigen Ver-
ordnungen, die bey graſſirenden Vieh-Seu-
chen in das Land zu publiciren, und muͤſſen de-
nen Unterthanen gewiſſe Huͤlffs- und Præſerva-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 912. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/932>, abgerufen am 22.11.2024.
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