Reisenden zugleich mit bedacht ist. Es wäre zu wündschen, daß, welches gar leicht geschehen könte, auf ein Mittel gesonnen würde, wie auf grossen Land-Strassen die Fracht-Güter durch Vorspann- oder Wechseln der Pferde geschwin- der als etwan bißanhero geschehen, fortge- bracht werden könten. Es solten auch billig die Landes-Fürsten die Ausbesserung der We- ge, Brücken und Stege sich besser angelegen seyn lassen, da sie von denen reisenden Brücken- Gelder und Zölle deswegen zu bekommen pfle- gen. Es wären an vielen Orten hin und wie- der, wo auf der Seite der Land-Strassen pre- cipices sind, barrieren vorzumachen, daß die Reisenden zur Nacht-Zeit, oder wenn die Pfer- de etwan scheu würden, nicht ein Unglück näh- men, manche Brücken auszubessern, darüber die Leute mit grosser Gefahr reisen müssen, man- che Löcher und Gräben auf den Land-Strassen auszufüllen, die Aeste in den Wäldern, an den Strassen, die den Reisenden in die Gesichter schlagen, abzuhauen. Vornemlich solten die Landes-Fürsten den Unterthanen anbefehlen, daß sie auf beyden Seiten der Land-Strassen entweder fruchtbare oder doch andere Bäume, als Linden, Ebischbeer-Bäume, u. s. w. pflantz- ten. Es würde solches nicht nur dem Lande eine Zierde, sondern auch zur Sommers- und
Herbst-
Reiſenden zugleich mit bedacht iſt. Es waͤre zu wuͤndſchen, daß, welches gar leicht geſchehen koͤnte, auf ein Mittel geſonnen wuͤrde, wie auf groſſen Land-Straſſen die Fracht-Guͤter durch Vorſpann- oder Wechſeln der Pferde geſchwin- der als etwan bißanhero geſchehen, fortge- bracht werden koͤnten. Es ſolten auch billig die Landes-Fuͤrſten die Ausbeſſerung der We- ge, Bruͤcken und Stege ſich beſſer angelegen ſeyn laſſen, da ſie von denen reiſenden Bruͤcken- Gelder und Zoͤlle deswegen zu bekommen pfle- gen. Es waͤren an vielen Orten hin und wie- der, wo auf der Seite der Land-Straſſen pre- cipices ſind, barrieren vorzumachen, daß die Reiſenden zur Nacht-Zeit, oder wenn die Pfer- de etwan ſcheu wuͤrden, nicht ein Ungluͤck naͤh- men, manche Bruͤcken auszubeſſern, daruͤber die Leute mit groſſer Gefahr reiſen muͤſſen, man- che Loͤcher und Graͤben auf den Land-Straſſen auszufuͤllen, die Aeſte in den Waͤldern, an den Straſſen, die den Reiſenden in die Geſichter ſchlagen, abzuhauen. Vornemlich ſolten die Landes-Fuͤrſten den Unterthanen anbefehlen, daß ſie auf beyden Seiten der Land-Straſſen entweder fruchtbare oder doch andere Baͤume, als Linden, Ebiſchbeer-Baͤume, u. ſ. w. pflantz- ten. Es wuͤrde ſolches nicht nur dem Lande eine Zierde, ſondern auch zur Sommers- und
Herbſt-
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Reiſenden zugleich mit bedacht iſt. Es waͤre
zu wuͤndſchen, daß, welches gar leicht geſchehen
koͤnte, auf ein Mittel geſonnen wuͤrde, wie auf
groſſen Land-Straſſen die Fracht-Guͤter durch
Vorſpann- oder Wechſeln der Pferde geſchwin-
der als etwan bißanhero geſchehen, fortge-
bracht werden koͤnten. Es ſolten auch billig
die Landes-Fuͤrſten die Ausbeſſerung der We-
ge, Bruͤcken und Stege ſich beſſer angelegen
ſeyn laſſen, da ſie von denen reiſenden Bruͤcken-
Gelder und Zoͤlle deswegen zu bekommen pfle-
gen. Es waͤren an vielen Orten hin und wie-
der, wo auf der Seite der Land-Straſſen pre-
cipices ſind, barrieren vorzumachen, daß die
Reiſenden zur Nacht-Zeit, oder wenn die Pfer-
de etwan ſcheu wuͤrden, nicht ein Ungluͤck naͤh-
men, manche Bruͤcken auszubeſſern, daruͤber
die Leute mit groſſer Gefahr reiſen muͤſſen, man-
che Loͤcher und Graͤben auf den Land-Straſſen
auszufuͤllen, die Aeſte in den Waͤldern, an den
Straſſen, die den Reiſenden in die Geſichter
ſchlagen, abzuhauen. Vornemlich ſolten die
Landes-Fuͤrſten den Unterthanen anbefehlen,
daß ſie auf beyden Seiten der Land-Straſſen
entweder fruchtbare oder doch andere Baͤume,
als Linden, Ebiſchbeer-Baͤume, u. ſ. w. pflantz-
ten. Es wuͤrde ſolches nicht nur dem Lande
eine Zierde, ſondern auch zur Sommers- und
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 920. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/940>, abgerufen am 22.11.2024.
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