erhaschen könte, zudem so müste eine Republic oder Landschafft vor einer solchen banco Si- therheit guarantiren, und doch hernach durch Verwilligungen und Ausschreibung gewisser Imposten dasjenige wieder aufbringen, was der Landes-Herr aus dem banco publico de facto weggenommen, daß also derselbe lieber das Mittel solcher Verwilligungen und Impo- sten ergreiffen, als durch Violirung der banco- Freyheit ihren Credit bey Ein- und Ausländi- schen schwächen solte.
§. 22. Die billets- oder Müntz-Zettul- banquen zeigen den schlechten Handels- und Fi- nantien-Staat eines Landes an, und werden nur in äusersten desperaten Nothfällen ge- braucht, dannenhero sie auch nicht würdig seyn, daß man sie in Consideration ziehe, viel besser hat man in solchen Nothfällen seine Zuflucht zu extraordinairen Bewilligungen und Contri- butionibus, freywilligen Schenckungen der Grossen und Bemittelten, item zu Kopff- und Vermögens-Steuern, Einziehung überflüßi- ger und unnöthiger Ausgaben, Pensionen und Bedienungen, Verringerungen der hohen Sa- darien, Veralienirungen und zwar wiederkäuf- lich gewisser territorial- und domainen-Stü- cken, Verpfändung oder Verkauffung einiger pretiosorum und mobilium, zu nehmen, und
was
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erhaſchen koͤnte, zudem ſo muͤſte eine Republic oder Landſchafft vor einer ſolchen banco Si- therheit guarantiren, und doch hernach durch Verwilligungen und Ausſchreibung gewiſſer Impoſten dasjenige wieder aufbringen, was der Landes-Herr aus dem banco publico de facto weggenommen, daß alſo derſelbe lieber das Mittel ſolcher Verwilligungen und Impo- ſten ergreiffen, als durch Violirung der banco- Freyheit ihren Credit bey Ein- und Auslaͤndi- ſchen ſchwaͤchen ſolte.
§. 22. Die billets- oder Muͤntz-Zettul- banquen zeigen den ſchlechten Handels- und Fi- nantien-Staat eines Landes an, und werden nur in aͤuſerſten deſperaten Nothfaͤllen ge- braucht, dannenhero ſie auch nicht wuͤrdig ſeyn, daß man ſie in Conſideration ziehe, viel beſſer hat man in ſolchen Nothfaͤllen ſeine Zuflucht zu extraordinairen Bewilligungen und Contri- butionibus, freywilligen Schenckungen der Groſſen und Bemittelten, item zu Kopff- und Vermoͤgens-Steuern, Einziehung uͤberfluͤßi- ger und unnoͤthiger Ausgaben, Penſionen und Bedienungen, Verringerungen der hohen Sa- darien, Veralienirungen und zwar wiederkaͤuf- lich gewiſſer territorial- und domainen-Stuͤ- cken, Verpfaͤndung oder Verkauffung einiger pretioſorum und mobilium, zu nehmen, und
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erhaſchen koͤnte, zudem ſo muͤſte eine Republic
oder Landſchafft vor einer ſolchen banco Si-
therheit guarantiren, und doch hernach durch
Verwilligungen und Ausſchreibung gewiſſer
Impoſten dasjenige wieder aufbringen, was
der Landes-Herr aus dem banco publico de
facto weggenommen, daß alſo derſelbe lieber
das Mittel ſolcher Verwilligungen und Impo-
ſten ergreiffen, als durch Violirung der banco-
Freyheit ihren Credit bey Ein- und Auslaͤndi-
ſchen ſchwaͤchen ſolte.
§. 22. Die billets- oder Muͤntz-Zettul-
banquen zeigen den ſchlechten Handels- und Fi-
nantien-Staat eines Landes an, und werden
nur in aͤuſerſten deſperaten Nothfaͤllen ge-
braucht, dannenhero ſie auch nicht wuͤrdig ſeyn,
daß man ſie in Conſideration ziehe, viel beſſer
hat man in ſolchen Nothfaͤllen ſeine Zuflucht zu
extraordinairen Bewilligungen und Contri-
butionibus, freywilligen Schenckungen der
Groſſen und Bemittelten, item zu Kopff- und
Vermoͤgens-Steuern, Einziehung uͤberfluͤßi-
ger und unnoͤthiger Ausgaben, Penſionen und
Bedienungen, Verringerungen der hohen Sa-
darien, Veralienirungen und zwar wiederkaͤuf-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 967. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/987>, abgerufen am 22.11.2024.
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