Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.Vnd mich deucht/ das er den Hyacinthum auff Der Plato allein war nicht zu Hauß/ sondern Allen andern wurden bey diesem Volck vorge- Vom
Vnd mich deucht/ das er den Hyacinthum auff Der Plato allein war nicht zu Hauß/ ſondern Allen andern wurden bey dieſem Volck vorge- Vom
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Vnd mich deucht/ das er den Hyacinthum auff
einer ſeite lieb hatte/ das ich denn aus vielen vrſa-
chen abnam. Man wolt ſagen der Landsfuͤrſt Rha-
damanthus hette ein Has auff jhn geworffen/ jhm
auch etlicher maſſen gedrewet/ wo er die thorheit
nicht wuͤrde nachlaſſen/ vnd ſein Brot ohn tock-
meuſerey eſſen/ er wolte jhn aus der Paradiß Jnſel
verweiſen.
Der Plato allein war nicht zu Hauß/ ſondern
man ſagte/ er wohnete in ſeiner Stadt/ die er geba-
wet hette. Da er auch ſolch ein Regiment hielte/
vnd ſolch geſetz gebe/ wie er ſie vorzeiten geſchrieben
hette.
Allen andern wurden bey dieſem Volck vorge-
zogen/ der Ariſtippus vnd Epicurus, weil es gute
luſtige froͤliche Weindroſſeln vnd Schluckbruder
waren. Sie hatten bey ſich fuͤr/ einen Geck vnnd
kurtzweiligen Rath/ den Æſopum aus Phrygia.
Aber der Diogenes Synopenſis war von ſeiner wei-
ſe ſo gar weg kommen/ das er die offentliche Hure
Laidem zum Weibe genommen. Sich jmmer voll-
ſoff/ vnd vnuermuthlich wieder auffſtand/ tantzte
ſpranck vnd jauchzete. Von den Stoicis war noch
keiner ankommen. Denn die ſag gieng/ das ſie da-
mals noch allezeit nach der rechten hoͤchſten ſpitz
des Tugendberges forſcheten/ vnd hinan ſtiegen.
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