Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.Land auch wie ein Traum were/ denn je neher wir Jn dem vmbkreis der Stad/ liegt allenthalben me aus T
Land auch wie ein Traum were/ denn je neher wir Jn dem vmbkreis der Stad/ liegt allenthalben me aus T
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0147" n="137"/> Land auch wie ein Traum were/ denn je neher wir<lb/> hinan kamen/ je weiter es ſich zu ruͤck gab/ biß wir<lb/> endlich mit gewalt hinan ruͤcktē/ vnd in den Hafen/<lb/> den ſie den Schlaff nennē/ anzogen/ vnd ſtiegen bey<lb/> dem Elphenbeinen Thor/ bey welchen des Hanen<lb/> Tempel iſt/ am ſpeten Abend zu Lande. Da wir nun<lb/> ins Thor hinein giengen/ ſahen wir viel vnd man-<lb/> cherley Treume. Jch wil aber vor allen dingen zu<lb/> erſt von jrer Stad etwas vermelden/ ſintemal von<lb/> derſelben niemand jemals geſchrieben hat/ ohn der<lb/><hi rendition="#aq">Homerus</hi> erwehnt jhrer an einem ort/ beſchreibt ſie<lb/> doch nicht fleiſsig vnd eigentlich.</p><lb/> <p>Jn dem vmbkreis der Stad/ liegt allenthalben<lb/> ein gruͤner Wald/ darin eitel hohe Monbeum vnnd<lb/> gewaltige Alraunen ſein. Auff welchem eine groſ-<lb/> ſe macht Fledermeuſe ſitzen. Denn in dieſer Jnſel<lb/> wird der Vogel allein gefunden. Daneben fleuſt<lb/> ein waſſer genant <hi rendition="#aq">Nyćtiporus</hi> oder Nachtfluß. Fuͤr<lb/> den Thoren ſtehē auch zween Beume/ des einē Nam<lb/> iſt <hi rendition="#aq">Negretus,</hi> Suͤßſchlaff/ des andern <hi rendition="#aq">Pannychia,</hi><lb/> Gantznachtſchlaff. Die Stadmawer iſt ſo hoch/<lb/> bunt vnnd ſeltzam von Farben/ einem Regenbogen<lb/> nicht vngleich. Es ſein nicht allein zwey Thor/ als<lb/><hi rendition="#aq">Homerus</hi> meinet/ fondern vier. Denn zwey ge-<lb/> hen hinaus nach dem Weichfeld/ deren eines iſt<lb/> von Eiſen/ das ander von Thon. Dadurch ſagten<lb/> ſie/ wurden die grewliche vnd erſchreckliche Treu-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">T</fw><fw place="bottom" type="catch">me aus</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0147]
Land auch wie ein Traum were/ denn je neher wir
hinan kamen/ je weiter es ſich zu ruͤck gab/ biß wir
endlich mit gewalt hinan ruͤcktē/ vnd in den Hafen/
den ſie den Schlaff nennē/ anzogen/ vnd ſtiegen bey
dem Elphenbeinen Thor/ bey welchen des Hanen
Tempel iſt/ am ſpeten Abend zu Lande. Da wir nun
ins Thor hinein giengen/ ſahen wir viel vnd man-
cherley Treume. Jch wil aber vor allen dingen zu
erſt von jrer Stad etwas vermelden/ ſintemal von
derſelben niemand jemals geſchrieben hat/ ohn der
Homerus erwehnt jhrer an einem ort/ beſchreibt ſie
doch nicht fleiſsig vnd eigentlich.
Jn dem vmbkreis der Stad/ liegt allenthalben
ein gruͤner Wald/ darin eitel hohe Monbeum vnnd
gewaltige Alraunen ſein. Auff welchem eine groſ-
ſe macht Fledermeuſe ſitzen. Denn in dieſer Jnſel
wird der Vogel allein gefunden. Daneben fleuſt
ein waſſer genant Nyćtiporus oder Nachtfluß. Fuͤr
den Thoren ſtehē auch zween Beume/ des einē Nam
iſt Negretus, Suͤßſchlaff/ des andern Pannychia,
Gantznachtſchlaff. Die Stadmawer iſt ſo hoch/
bunt vnnd ſeltzam von Farben/ einem Regenbogen
nicht vngleich. Es ſein nicht allein zwey Thor/ als
Homerus meinet/ fondern vier. Denn zwey ge-
hen hinaus nach dem Weichfeld/ deren eines iſt
von Eiſen/ das ander von Thon. Dadurch ſagten
ſie/ wurden die grewliche vnd erſchreckliche Treu-
me aus
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