Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.Welt/ oder Kriegsleut/ so für ihn kempffen/ desselben Chri- So finden wir im 20. Cap. Apocal. der Satan wird loß Jn diesem Text ist kein zweiffel/ das die heilige Stad Were derhalben wol zu wünschen/ das man etwas besse[r] Das können wir aber darumb nicht thun/ denn wir wol- Politischer Fried vnd Krieg hat mit dem Euangeli[o] coele-
Welt/ oder Kriegsleut/ ſo fuͤr ihn kempffen/ deſſelben Chri- So finden wir im 20. Cap. Apocal. der Satan wird loß Jn dieſem Text iſt kein zweiffel/ das die heilige Stad Were derhalben wol zu wuͤnſchen/ das man etwas beſſe[r] Das koͤnnen wir aber darumb nicht thun/ denn wir wol- Politiſcher Fried vnd Krieg hat mit dem Euangeli[o] cœle-
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Welt/ oder Kriegsleut/ ſo fuͤr ihn kempffen/ deſſelben Chri-
ſtenthumbs zeit auff Erden/ auch nicht lang wehren mus/ ſon-
dern vmb der auserwehlten willen verkuͤrtzet werden. So mus
man die deutung auch im newen Teſiament ſuchen.
So finden wir im 20. Cap. Apocal. der Satan wird loß
werdẽ vnd ausgehen zuuerfuͤhren die Heyden in den vier oͤrtern
der Erden/ den Gog vnd Magog in einem ſtreit. Vnd ſie vmb-
ringten das Heerlager der Heiligen/ vnd die geliebte Stat.
Vnd das Fewer vom Himmel verzehret ſie/ vnd der Teuffel
der ſie verfuͤhret/ ward geworffen in den Fewrigen Pfuel/ da
der Falſche Prophet war. Vnd ward gequelet tag vnd nacht
von ewigkeit zu ewigkeit.
Jn dieſem Text iſt kein zweiffel/ das die heilige Stad
ſey die Chriſtliche Kirche Das Heerlager die Lehrer vnd Mar-
terer/ ſo mit dem Teuffel kempffen. Jhre Feinde ſollen ſein
Gog vnd Magog nicht aus Aſia oder Thracia, ſondern aus
allen vier oͤrtern der Erden Das iſt die gantze Welt/ vnd alle
der Chriſten verfolger/ wie die namen haben moͤgen. Nicht
die den Bapſt oder Roͤmiſchen Keyſer/ ſondern inſonderheit
Chriſti rechte ware Diener anfechten. Das der Bapſt/ viel
Keyſer/ vnd etliche falſche lehrer vnter vns ſelbſt thun.
Were derhalben wol zu wuͤnſchen/ das man etwas beſſer
bedechte/ was Chriſtus ſagt von der truͤbſeligen zeit fuͤr dem
Juͤngſten tage/ das er kaum werde glauben finden. Vnnd
das in ihm allein ewiger vnd warer Friede ſey.
Das koͤnnen wir aber darumb nicht thun/ denn wir wol-
len nicht Lazarus in dieſer Welt ſein. Sondern der Reiche
Man.
Politiſcher Fried vnd Krieg hat mit dem Euangelio
nichts zu thun. Non arripit mortalia regna, qui dat
cœle-
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