Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.men/ denn das ist Gottes vnwandelbar will vnnd Weil ich aber nicht wuste/ wie der Jndianischer zu dem
men/ denn das iſt Gottes vnwandelbar will vnnd Weil ich aber nicht wuſte/ wie der Jndianiſcher zu dem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0046" n="36"/> men/ denn das iſt Gottes vnwandelbar will vnnd<lb/> Außſpruch von deinem leben.</p><lb/> <p>Weil ich aber nicht wuſte/ wie der Jndianiſcher<lb/> Prieſter diß <hi rendition="#aq">Oraculum</hi> vnnd Weiſſagung wuͤrde<lb/> außlegen/ hatte ich etliche Dolmetſcher bey mir/ die<lb/> ich mit geſchencken vnd drauworten gewonnen hat-<lb/> te/ das ſie mir ſagen muſten/ was die Beume ei-<lb/> gentlich gemeinet hetten. Vnd als mir dieſelben die<lb/> obgedachte meinung auch ſagten/ erſchracken alle<lb/> die mit mir waren/ vnnd wie jhre gewonheit war/<lb/> weineten ſie kleglich. Jch aber wolte noch eine fra-<lb/> ge thun/ ſo war auff den Abend der Mon noch nicht<lb/> herfuͤr gangen. Bald hernach/ als er vns wieder zu-<lb/> ſammen geruffen hatte/ vnnd wir bey dem Baum<lb/> ſtunden/ fiengen wir ſie auff vorige weiſe wieder-<lb/> umb anzubeten. Jch aber hatte mit mir hinein ge-<lb/> nommen/ meine beſte vnd vertraweſte Freunde/ den<lb/><hi rendition="#aq">Perdiccam, Clytum</hi> vnd <hi rendition="#aq">Philotam,</hi> denn ich fuͤrch-<lb/> te mich da fuͤr keiner gefahr/ dieweil an dem orth<lb/> nichts zu beſorgen war/ an welchem man keinen<lb/> Menſchen leid zu fuͤgen oder toͤdten duͤrffte. Da fra-<lb/> get ich/ wo ich denn ſterben wuͤrde. Darauff ant-<lb/> wortet mir der Monbaum/ ſo bald jhn des Mones<lb/> ſchein beruͤrete/ auff Griechiſch/ vnd ſprach: Alexan-<lb/> der/ du haſt dein leben noch nicht zum ende gebracht/<lb/> ſondern ſolt im folgenden Jahr im Maymon zu Ba-<lb/> bylon ſterben. Vnd ſolt von dem betrogen werden/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zu dem</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0046]
men/ denn das iſt Gottes vnwandelbar will vnnd
Außſpruch von deinem leben.
Weil ich aber nicht wuſte/ wie der Jndianiſcher
Prieſter diß Oraculum vnnd Weiſſagung wuͤrde
außlegen/ hatte ich etliche Dolmetſcher bey mir/ die
ich mit geſchencken vnd drauworten gewonnen hat-
te/ das ſie mir ſagen muſten/ was die Beume ei-
gentlich gemeinet hetten. Vnd als mir dieſelben die
obgedachte meinung auch ſagten/ erſchracken alle
die mit mir waren/ vnnd wie jhre gewonheit war/
weineten ſie kleglich. Jch aber wolte noch eine fra-
ge thun/ ſo war auff den Abend der Mon noch nicht
herfuͤr gangen. Bald hernach/ als er vns wieder zu-
ſammen geruffen hatte/ vnnd wir bey dem Baum
ſtunden/ fiengen wir ſie auff vorige weiſe wieder-
umb anzubeten. Jch aber hatte mit mir hinein ge-
nommen/ meine beſte vnd vertraweſte Freunde/ den
Perdiccam, Clytum vnd Philotam, denn ich fuͤrch-
te mich da fuͤr keiner gefahr/ dieweil an dem orth
nichts zu beſorgen war/ an welchem man keinen
Menſchen leid zu fuͤgen oder toͤdten duͤrffte. Da fra-
get ich/ wo ich denn ſterben wuͤrde. Darauff ant-
wortet mir der Monbaum/ ſo bald jhn des Mones
ſchein beruͤrete/ auff Griechiſch/ vnd ſprach: Alexan-
der/ du haſt dein leben noch nicht zum ende gebracht/
ſondern ſolt im folgenden Jahr im Maymon zu Ba-
bylon ſterben. Vnd ſolt von dem betrogen werden/
zu dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |