Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.Jn Scythia sind auch solche Weiber/ Bythiae Diesen ist nicht vngleich der Pharnacen Ge- Nicht weit von Rom in der Falischer gebiet/ brant H iij
Jn Scythia ſind auch ſolche Weiber/ Bythiæ Dieſen iſt nicht vngleich der Pharnacen Ge- Nicht weit von Rom in der Faliſcher gebiet/ brant H iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0063" n="53"/> <p>Jn Scythia ſind auch ſolche Weiber/ <hi rendition="#aq">Bythiæ</hi><lb/> genant/ wie <hi rendition="#aq">Apollonides</hi> ſchreibet. Philarchus<lb/> ſagt/ es ſey auch in <hi rendition="#aq">Ponto</hi> ein arth die <hi rendition="#aq">Thibier</hi> ge-<lb/> nant/ vnd viel andere dergleichen/ jhre kennzeichen<lb/> ſetzt er dergeſtalt/ das ſie in einem Auge ein gedup-<lb/> pelten Stern haben/ im andern eines Pferdes<lb/> Bild. Vnd das dieſelbigen nicht koͤnnen im Waſ-<lb/> ſer zu grunde gehen/ ob gleich jhre Kleider naß vnd<lb/> ſchwer werden.</p><lb/> <p>Dieſen iſt nicht vngleich der <hi rendition="#aq">Pharnacen</hi> Ge-<lb/> ſchlecht im Morenlande/ wie <hi rendition="#aq">Damon</hi> beſchrieben<lb/> hat/ die dem Menſchen die Schwindſucht zu brin-<lb/> gen/ den jhr Schweis beruͤret. Das aber alle Wei-<lb/> ber/ ſo einen geduppelten Stern im Auge haben/<lb/> allenthalben mit jhrem Geſicht ſchedlich ſein/ hat<lb/> auch bey vns <hi rendition="#aq">Cicero</hi> bezeuget. So gar hat es der<lb/> Natur gefallen/ weil ſie der Wilden Thier art dem<lb/> Menſchen angeboren hatte/ das ſie der Menſchen<lb/> Hertz vnd Glieder freſſen/ das ſie auch ſolch <choice><sic>Giffe</sic><corr>Gifft</corr></choice><lb/> in dem gantzen Leibe/ vnd in etlicher Augen mach-<lb/> te. Damit ja nirgend was boͤſes were/ das im Men-<lb/> ſchen nicht zugleich auch were.</p><lb/> <p>Nicht weit von Rom in der <hi rendition="#aq">Faliſcher</hi> gebiet/<lb/> ſeind etliche weinig Geſchlechter/ die <hi rendition="#aq">Hirpier</hi> ge-<lb/> nant/ die in jhrem jehrlichen Opffer/ das ſie vnter<lb/> dem Bergk <hi rendition="#aq">Soracte</hi> dem <hi rendition="#aq">Apollini</hi> thun/ vber einem<lb/> angebranten Holtzhauffen wandern/ vnd nicht ge-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H iij</fw><fw place="bottom" type="catch">brant</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [53/0063]
Jn Scythia ſind auch ſolche Weiber/ Bythiæ
genant/ wie Apollonides ſchreibet. Philarchus
ſagt/ es ſey auch in Ponto ein arth die Thibier ge-
nant/ vnd viel andere dergleichen/ jhre kennzeichen
ſetzt er dergeſtalt/ das ſie in einem Auge ein gedup-
pelten Stern haben/ im andern eines Pferdes
Bild. Vnd das dieſelbigen nicht koͤnnen im Waſ-
ſer zu grunde gehen/ ob gleich jhre Kleider naß vnd
ſchwer werden.
Dieſen iſt nicht vngleich der Pharnacen Ge-
ſchlecht im Morenlande/ wie Damon beſchrieben
hat/ die dem Menſchen die Schwindſucht zu brin-
gen/ den jhr Schweis beruͤret. Das aber alle Wei-
ber/ ſo einen geduppelten Stern im Auge haben/
allenthalben mit jhrem Geſicht ſchedlich ſein/ hat
auch bey vns Cicero bezeuget. So gar hat es der
Natur gefallen/ weil ſie der Wilden Thier art dem
Menſchen angeboren hatte/ das ſie der Menſchen
Hertz vnd Glieder freſſen/ das ſie auch ſolch Gifft
in dem gantzen Leibe/ vnd in etlicher Augen mach-
te. Damit ja nirgend was boͤſes were/ das im Men-
ſchen nicht zugleich auch were.
Nicht weit von Rom in der Faliſcher gebiet/
ſeind etliche weinig Geſchlechter/ die Hirpier ge-
nant/ die in jhrem jehrlichen Opffer/ das ſie vnter
dem Bergk Soracte dem Apollini thun/ vber einem
angebranten Holtzhauffen wandern/ vnd nicht ge-
brant
H iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |