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Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Sardok's Munde, gleich darauf arbeitete ich mit nur halber Besinnung in dem kalten Elemente umher.

Für einen Erwachsenen war die Gefahr des Ertrinkens hier nicht groß. Gleichwohl machte es der schlammige Boden, die Menge von Sumpfgewächsen, in die der Sturz mich hineingetragen hatte, immerhin schwierig genug, wieder über Wasser zu gelangen. Als ich endlich einen Kahn erreicht hatte, und an diesem dem Ufer zu strebte, hörte ich bereits Stimmen nach mir rufen und sah Gestalten mit Laternen aus dem Hause eilen. Sardok's Schrei mochte sie herbeigelockt haben. Franz sprang in den Kahn, reichte mir die Hand und half mir ans Land. -- Suchet nach Sardok! rief ich. Er ist mit mir von der Brücke gestürzt!

Das Erstaunen und der Schreck waren allgemein. Sämmtliche Bewohner der beiden benachbarten Gehöfte rannten durcheinander und bestürmten mich mit Fragen. Gieb mir deinen Arm! flüsterte ich Franz zu. Sardok hat einen Angriff auf mich gemacht, ich bin verwundet.

Aber noch eine andere Person hatte diese Worte gehört. Marie stieß einen leisen Schrei aus, bückte sich auf meine Hand nieder, und ich fühlte heiße Tropfen über dieselbe rieseln. Schluchzend folgte sie uns.

Ich zog rasch andere Kleider an, die einer von Koal's Knechten hergab. Man wollte mich zu Bette bringen, ich lehnte es ab. Das Wichtigste erschien mir die Untersuchung meiner Wunde. Während nach dem

Sardok's Munde, gleich darauf arbeitete ich mit nur halber Besinnung in dem kalten Elemente umher.

Für einen Erwachsenen war die Gefahr des Ertrinkens hier nicht groß. Gleichwohl machte es der schlammige Boden, die Menge von Sumpfgewächsen, in die der Sturz mich hineingetragen hatte, immerhin schwierig genug, wieder über Wasser zu gelangen. Als ich endlich einen Kahn erreicht hatte, und an diesem dem Ufer zu strebte, hörte ich bereits Stimmen nach mir rufen und sah Gestalten mit Laternen aus dem Hause eilen. Sardok's Schrei mochte sie herbeigelockt haben. Franz sprang in den Kahn, reichte mir die Hand und half mir ans Land. — Suchet nach Sardok! rief ich. Er ist mit mir von der Brücke gestürzt!

Das Erstaunen und der Schreck waren allgemein. Sämmtliche Bewohner der beiden benachbarten Gehöfte rannten durcheinander und bestürmten mich mit Fragen. Gieb mir deinen Arm! flüsterte ich Franz zu. Sardok hat einen Angriff auf mich gemacht, ich bin verwundet.

Aber noch eine andere Person hatte diese Worte gehört. Marie stieß einen leisen Schrei aus, bückte sich auf meine Hand nieder, und ich fühlte heiße Tropfen über dieselbe rieseln. Schluchzend folgte sie uns.

Ich zog rasch andere Kleider an, die einer von Koal's Knechten hergab. Man wollte mich zu Bette bringen, ich lehnte es ab. Das Wichtigste erschien mir die Untersuchung meiner Wunde. Während nach dem

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[0104] Sardok's Munde, gleich darauf arbeitete ich mit nur halber Besinnung in dem kalten Elemente umher. Für einen Erwachsenen war die Gefahr des Ertrinkens hier nicht groß. Gleichwohl machte es der schlammige Boden, die Menge von Sumpfgewächsen, in die der Sturz mich hineingetragen hatte, immerhin schwierig genug, wieder über Wasser zu gelangen. Als ich endlich einen Kahn erreicht hatte, und an diesem dem Ufer zu strebte, hörte ich bereits Stimmen nach mir rufen und sah Gestalten mit Laternen aus dem Hause eilen. Sardok's Schrei mochte sie herbeigelockt haben. Franz sprang in den Kahn, reichte mir die Hand und half mir ans Land. — Suchet nach Sardok! rief ich. Er ist mit mir von der Brücke gestürzt! Das Erstaunen und der Schreck waren allgemein. Sämmtliche Bewohner der beiden benachbarten Gehöfte rannten durcheinander und bestürmten mich mit Fragen. Gieb mir deinen Arm! flüsterte ich Franz zu. Sardok hat einen Angriff auf mich gemacht, ich bin verwundet. Aber noch eine andere Person hatte diese Worte gehört. Marie stieß einen leisen Schrei aus, bückte sich auf meine Hand nieder, und ich fühlte heiße Tropfen über dieselbe rieseln. Schluchzend folgte sie uns. Ich zog rasch andere Kleider an, die einer von Koal's Knechten hergab. Man wollte mich zu Bette bringen, ich lehnte es ab. Das Wichtigste erschien mir die Untersuchung meiner Wunde. Während nach dem

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:15:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:15:33Z)

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Zitationshilfe: Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roquette_schlangenkoenigin_1910/104>, abgerufen am 22.11.2024.