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Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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etwas gehört zu haben, sagte ich, und ich gebe Ihnen das Versprechen, Sie völlig unbehindert zu lassen, wenn Sie mir dagegen versprechen --

Ich verspreche nichts! unterbrach er mich. Verträge, wo sie am Orte sind! Sie schleichen mir nach, belauern mich auf meinen Wegen, und so muß ich glauben, daß Sie ein gleiches Interesse leitet. Möglicherweise spielen Sie nur den Geknickten und Schmerzbeladenen, um sich interessanter zu machen. Aber glauben Sie nicht, daß ich so leicht und freiwillig Weiche. Ich werde mein Glück versuchen, trotz eines Nebenbuhlers!

Diese Wendung kam mir überraschend. Ich war überzeugt, daß er selbst nicht an meine Nebenbuhlerschaft glaubte, sondern sich nur durch eine ärgerliche Beschuldigung an mir rächen wollte. Mit anscheinender Gelassenheit setzte er sich auf die Bank und zündete eine Cigarre an.

Victor, ich begreife Sie nicht! entgegnete ich, indem ich ihm gegenüber Platz nahm. Sie kennen mich und meine Gemüthsstimmung einigermaßen, und es kann Ihnen mit der thörichten Vermuthung, als wollte ich Ihnen auf Ihren heimlichen Wegen den Rang ablaufen, unmöglich Ernst sein. -- Auffallend bleibt es doch, daß Sie mir auf diesen Wegen nachspüren und den Horcher spielen! -- Das ist doch sehr erklärlich. Wir reisen zusammen in diese Gegend, zu einem gemeinschaftlichen Besuche, und ich konnte gar nicht vor-

etwas gehört zu haben, sagte ich, und ich gebe Ihnen das Versprechen, Sie völlig unbehindert zu lassen, wenn Sie mir dagegen versprechen —

Ich verspreche nichts! unterbrach er mich. Verträge, wo sie am Orte sind! Sie schleichen mir nach, belauern mich auf meinen Wegen, und so muß ich glauben, daß Sie ein gleiches Interesse leitet. Möglicherweise spielen Sie nur den Geknickten und Schmerzbeladenen, um sich interessanter zu machen. Aber glauben Sie nicht, daß ich so leicht und freiwillig Weiche. Ich werde mein Glück versuchen, trotz eines Nebenbuhlers!

Diese Wendung kam mir überraschend. Ich war überzeugt, daß er selbst nicht an meine Nebenbuhlerschaft glaubte, sondern sich nur durch eine ärgerliche Beschuldigung an mir rächen wollte. Mit anscheinender Gelassenheit setzte er sich auf die Bank und zündete eine Cigarre an.

Victor, ich begreife Sie nicht! entgegnete ich, indem ich ihm gegenüber Platz nahm. Sie kennen mich und meine Gemüthsstimmung einigermaßen, und es kann Ihnen mit der thörichten Vermuthung, als wollte ich Ihnen auf Ihren heimlichen Wegen den Rang ablaufen, unmöglich Ernst sein. — Auffallend bleibt es doch, daß Sie mir auf diesen Wegen nachspüren und den Horcher spielen! — Das ist doch sehr erklärlich. Wir reisen zusammen in diese Gegend, zu einem gemeinschaftlichen Besuche, und ich konnte gar nicht vor-

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:15:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:15:33Z)

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Zitationshilfe: Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roquette_schlangenkoenigin_1910/64>, abgerufen am 21.11.2024.