Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

N001
und es wäre zu wünschen, dass wenn auch nur 5 bis 6 N002
Tage lang, gleichzeitig in Petersburg, Waldai und N003
Moskau mit wohl verglichenen Instrumenten beobachtet N004
werden könnte.

N001
Wir beobachteten am 21sten Mai in Nowgorod N002
im Niveau des Wolchow, am nördlichen Abhange des N003
Waldai, auf dem Rücken selbst, und in Nowaja Ijitza, N004
wo die Häuser stehen; am 22sten um 7 Uhr Morgens N005
am Ufer des Waldai-Sees, am Mittag auf der Po- N006
powa Gora, dem höchsten Gipfel des Rückens, am N007
Abend endlich bei dem Dorfe und See Jedrowo am N008
südlichen Abhange des Waldaischen Höhenzuges und N009
in Wüschni-Wolotschok. Mit Petersburg verglichen, N010
scheint die Popowa Gora 794 Fuss über dem balti- N011
schen Meere zu liegen. Vergleichungen mit Moskau N012
waren unmöglich, da am 24sten das Barometer dort N013
dergestalt niedrig stand, dass es dort fast ganz so, N014
als am Ufer des Waldai-Sees befunden wurde, wäh- N015
rend der Unterschied über 4 Linien betragen sollte.

N001
Fassen wir die Beobachtungen desselben Tages N002
zusammen, in der eben nicht ganz wahrscheinlichen N003
Voraussetzung der Stetigkeit des Barometerstandes, N004
so finden wir den Gipfel der Popowa Gora 115 Fuss N005
über dem Spiegel des Waldai-Sees, und Wüschni- N006
Wolotschok 126 Fuss unter jenem Seespiegel. Für N007
Torschok würde der Petersburger Barometerstand vom N008
20sten Mai 517 Fuss über dem Meere, für den nörd- N009
lichen Theil des Plateaus des Waldai 660 Fuss geben: N010
aber diesen Resultaten ist aus den vorher entwickelten N011
Gründen nur annäherungsweise zu trauen. Die schärf- N012
sten Beobachtungen führen bei schlecht begründeten N013
Combinationen zu irrigen Resultaten.

N001
Eine Stunde vor Moskau kommt man bei dem Pe- N002
troskischen Pallast vorbei, der durch den Aufenthalt N003
merkwürdig ist, den Napoleon während des Brandes N004
von Moskau in ihm nahm. Nach seinem Abzuge liess N005
er ihn abbrennen, jetzt ist er aber wieder aufgebaut.

N001
und es wäre zu wünschen, dass wenn auch nur 5 bis 6 N002
Tage lang, gleichzeitig in Petersburg, Waldai und N003
Moskau mit wohl verglichenen Instrumenten beobachtet N004
werden könnte.

N001
Wir beobachteten am 21sten Mai in Nowgorod N002
im Niveau des Wolchow, am nördlichen Abhange des N003
Waldai, auf dem Rücken selbst, und in Nowaja Ijitza, N004
wo die Häuser stehen; am 22sten um 7 Uhr Morgens N005
am Ufer des Waldai-Sees, am Mittag auf der Po- N006
powa Gora, dem höchsten Gipfel des Rückens, am N007
Abend endlich bei dem Dorfe und See Jedrowo am N008
südlichen Abhange des Waldaischen Höhenzuges und N009
in Wüschni-Wolotschok. Mit Petersburg verglichen, N010
scheint die Popowa Gora 794 Fuss über dem balti- N011
schen Meere zu liegen. Vergleichungen mit Moskau N012
waren unmöglich, da am 24sten das Barometer dort N013
dergestalt niedrig stand, dass es dort fast ganz so, N014
als am Ufer des Waldai-Sees befunden wurde, wäh- N015
rend der Unterschied über 4 Linien betragen sollte.

N001
Fassen wir die Beobachtungen desselben Tages N002
zusammen, in der eben nicht ganz wahrscheinlichen N003
Voraussetzung der Stetigkeit des Barometerstandes, N004
so finden wir den Gipfel der Popowa Gora 115 Fuss N005
über dem Spiegel des Waldai-Sees, und Wüschni- N006
Wolotschok 126 Fuss unter jenem Seespiegel. Für N007
Torschok würde der Petersburger Barometerstand vom N008
20sten Mai 517 Fuss über dem Meere, für den nörd- N009
lichen Theil des Plateaus des Waldai 660 Fuss geben: N010
aber diesen Resultaten ist aus den vorher entwickelten N011
Gründen nur annäherungsweise zu trauen. Die schärf- N012
sten Beobachtungen führen bei schlecht begründeten N013
Combinationen zu irrigen Resultaten.

N001
Eine Stunde vor Moskau kommt man bei dem Pe- N002
troskischen Pallast vorbei, der durch den Aufenthalt N003
merkwürdig ist, den Napoleon während des Brandes N004
von Moskau in ihm nahm. Nach seinem Abzuge liess N005
er ihn abbrennen, jetzt ist er aber wieder aufgebaut.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0105" xml:id="img_0105" n="71"/>
        <p><lb n="N001"/>
und es wäre zu wünschen, dass wenn auch nur 5 bis 6             <lb n="N002"/>
Tage lang, gleichzeitig in Petersburg, Waldai und             <lb n="N003"/>
Moskau mit wohl verglichenen Instrumenten beobachtet             <lb n="N004"/>
werden könnte.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Wir beobachteten am 21sten Mai in Nowgorod             <lb n="N002"/>
im Niveau des Wolchow, am nördlichen Abhange des             <lb n="N003"/>
Waldai, auf dem Rücken selbst, und in Nowaja Ijitza,             <lb n="N004"/>
wo die Häuser stehen; am 22sten um 7 Uhr Morgens             <lb n="N005"/>
am Ufer des Waldai-Sees, am Mittag auf der Po-             <lb n="N006"/>
powa Gora, dem höchsten Gipfel des Rückens, am             <lb n="N007"/>
Abend endlich bei dem Dorfe und See Jedrowo am             <lb n="N008"/>
südlichen Abhange des Waldaischen Höhenzuges und             <lb n="N009"/>
in Wüschni-Wolotschok. Mit Petersburg verglichen,             <lb n="N010"/>
scheint die Popowa Gora 794 Fuss über dem balti-             <lb n="N011"/>
schen Meere zu liegen. Vergleichungen mit Moskau             <lb n="N012"/>
waren unmöglich, da am 24sten das Barometer dort             <lb n="N013"/>
dergestalt niedrig stand, dass es dort fast ganz so,             <lb n="N014"/>
als am Ufer des Waldai-Sees befunden wurde, wäh-             <lb n="N015"/>
rend der Unterschied über 4 Linien betragen sollte.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Fassen wir die Beobachtungen desselben Tages             <lb n="N002"/>
zusammen, in der eben nicht ganz wahrscheinlichen             <lb n="N003"/>
Voraussetzung der Stetigkeit des Barometerstandes,             <lb n="N004"/>
so finden wir den Gipfel der Popowa Gora 115 Fuss             <lb n="N005"/>
über dem Spiegel des Waldai-Sees, und Wüschni-             <lb n="N006"/>
Wolotschok 126 Fuss unter jenem Seespiegel. Für             <lb n="N007"/>
Torschok würde der Petersburger Barometerstand vom             <lb n="N008"/>
20sten Mai 517 Fuss über dem Meere, für den nörd-             <lb n="N009"/>
lichen Theil des Plateaus des Waldai 660 Fuss geben:             <lb n="N010"/>
aber diesen Resultaten ist aus den vorher entwickelten             <lb n="N011"/>
Gründen nur annäherungsweise zu trauen. Die schärf-             <lb n="N012"/>
sten Beobachtungen führen bei schlecht begründeten             <lb n="N013"/>
Combinationen zu irrigen Resultaten.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Eine Stunde vor Moskau kommt man bei dem Pe-             <lb n="N002"/>
troskischen Pallast vorbei, der durch den Aufenthalt             <lb n="N003"/>
merkwürdig ist, den Napoleon während des Brandes             <lb n="N004"/>
von Moskau in ihm nahm. Nach seinem Abzuge liess             <lb n="N005"/>
er ihn abbrennen, jetzt ist er aber wieder aufgebaut.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[71/0105] N001 und es wäre zu wünschen, dass wenn auch nur 5 bis 6 N002 Tage lang, gleichzeitig in Petersburg, Waldai und N003 Moskau mit wohl verglichenen Instrumenten beobachtet N004 werden könnte. N001 Wir beobachteten am 21sten Mai in Nowgorod N002 im Niveau des Wolchow, am nördlichen Abhange des N003 Waldai, auf dem Rücken selbst, und in Nowaja Ijitza, N004 wo die Häuser stehen; am 22sten um 7 Uhr Morgens N005 am Ufer des Waldai-Sees, am Mittag auf der Po- N006 powa Gora, dem höchsten Gipfel des Rückens, am N007 Abend endlich bei dem Dorfe und See Jedrowo am N008 südlichen Abhange des Waldaischen Höhenzuges und N009 in Wüschni-Wolotschok. Mit Petersburg verglichen, N010 scheint die Popowa Gora 794 Fuss über dem balti- N011 schen Meere zu liegen. Vergleichungen mit Moskau N012 waren unmöglich, da am 24sten das Barometer dort N013 dergestalt niedrig stand, dass es dort fast ganz so, N014 als am Ufer des Waldai-Sees befunden wurde, wäh- N015 rend der Unterschied über 4 Linien betragen sollte. N001 Fassen wir die Beobachtungen desselben Tages N002 zusammen, in der eben nicht ganz wahrscheinlichen N003 Voraussetzung der Stetigkeit des Barometerstandes, N004 so finden wir den Gipfel der Popowa Gora 115 Fuss N005 über dem Spiegel des Waldai-Sees, und Wüschni- N006 Wolotschok 126 Fuss unter jenem Seespiegel. Für N007 Torschok würde der Petersburger Barometerstand vom N008 20sten Mai 517 Fuss über dem Meere, für den nörd- N009 lichen Theil des Plateaus des Waldai 660 Fuss geben: N010 aber diesen Resultaten ist aus den vorher entwickelten N011 Gründen nur annäherungsweise zu trauen. Die schärf- N012 sten Beobachtungen führen bei schlecht begründeten N013 Combinationen zu irrigen Resultaten. N001 Eine Stunde vor Moskau kommt man bei dem Pe- N002 troskischen Pallast vorbei, der durch den Aufenthalt N003 merkwürdig ist, den Napoleon während des Brandes N004 von Moskau in ihm nahm. Nach seinem Abzuge liess N005 er ihn abbrennen, jetzt ist er aber wieder aufgebaut.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/105
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/105>, abgerufen am 24.11.2024.