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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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macht, das letzte Mal aber erwärmt man es gar nicht, N002
damit man den Zainen die gehörige Dicke zu geben N003
im Stande sei, und bestreicht sie nur, um ihr Durch- N004
gehen zu erleichtern mit gereinigtem Theer. Die Zaine N005
werden nun in Scheiben von der bestimmten Grösse N006
ausgeschnitten, die sodann sortirt und, wenn sie un- N007
fehlerhaft befunden sind, gerändert werden. Vor die- N008
ser Operation aber werden sie von dem Oxyde und N009
dem Theere mit welchem sie bedeckt sind, auf die Weise N010
gereinigt, dass man sie glüht, in kaltem Wasser ab- N011
schreckt, sie sodann mehrere Stunden in mit Wasser N012
gefüllten eisernen Fässern umgehen lässt, und darauf N013
trocknet. Die Scheiben werden nun wiederum sortirt, N014
gezählt und gewogen. Man schüttet dazu jedesmal N015
1250 Zweikopekenstücke, von dem Werthe von 25 Ru- N016
beln in Säcke, die nun das bestimmte Gewicht haben N017
müssen. Die, welche zu leicht oder zu schwer befun- N018
den werden, schüttet man aus, mengt die Kopeken- N019
stücke durch einander, zählt sie wieder von neuem ab N020
und füllt sie in die Säcke, wobei es meistens gelingt, N021
die Säcke alle von gleicher, gesetzlicher Schwere zu N022
machen; die doch noch fehlerhaft befundenen werden N023
ausgeschossen. Die gerändelten und polirten Scheiben N024
werden nun geprägt, was durch 32 Schraubenpressen N025
geschieht, die durch drei Wasserräder in Bewegung N026
gesetzt werden. Unter jeder Presse können täglich N027
25,000 Scheiben ausgeprägt werden. Die Stempel zu N028
dem Prägen des Kupfers werden ebenfalls in dem N029
Münzhofe verfertigt. Sie bestehen aus Schmiedestahl, N030
der an dem Ende mit Cementstahl belegt ist. Wenn N031
in den sechs Monaten, die der Münzhof jährlich arbei- N032
tet, alle 32 Pressen im Gange sind, so steigt der Ver- N033
brauch der Stempel im Durchschnitt bis auf 6000.

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Bei den verschiedenen Arbeiten erhält man eine N002
Menge Abfälle, die ungefähr die Hälfte des in Arbeit N003
genommenen Kupfers betragen. Sie bestehen theils N004
in Abschnitzeln und fehlerhaft befundenen Scheiben,

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macht, das letzte Mal aber erwärmt man es gar nicht, N002
damit man den Zainen die gehörige Dicke zu geben N003
im Stande sei, und bestreicht sie nur, um ihr Durch- N004
gehen zu erleichtern mit gereinigtem Theer. Die Zaine N005
werden nun in Scheiben von der bestimmten Grösse N006
ausgeschnitten, die sodann sortirt und, wenn sie un- N007
fehlerhaft befunden sind, gerändert werden. Vor die- N008
ser Operation aber werden sie von dem Oxyde und N009
dem Theere mit welchem sie bedeckt sind, auf die Weise N010
gereinigt, dass man sie glüht, in kaltem Wasser ab- N011
schreckt, sie sodann mehrere Stunden in mit Wasser N012
gefüllten eisernen Fässern umgehen lässt, und darauf N013
trocknet. Die Scheiben werden nun wiederum sortirt, N014
gezählt und gewogen. Man schüttet dazu jedesmal N015
1250 Zweikopekenstücke, von dem Werthe von 25 Ru- N016
beln in Säcke, die nun das bestimmte Gewicht haben N017
müssen. Die, welche zu leicht oder zu schwer befun- N018
den werden, schüttet man aus, mengt die Kopeken- N019
stücke durch einander, zählt sie wieder von neuem ab N020
und füllt sie in die Säcke, wobei es meistens gelingt, N021
die Säcke alle von gleicher, gesetzlicher Schwere zu N022
machen; die doch noch fehlerhaft befundenen werden N023
ausgeschossen. Die gerändelten und polirten Scheiben N024
werden nun geprägt, was durch 32 Schraubenpressen N025
geschieht, die durch drei Wasserräder in Bewegung N026
gesetzt werden. Unter jeder Presse können täglich N027
25,000 Scheiben ausgeprägt werden. Die Stempel zu N028
dem Prägen des Kupfers werden ebenfalls in dem N029
Münzhofe verfertigt. Sie bestehen aus Schmiedestahl, N030
der an dem Ende mit Cementstahl belegt ist. Wenn N031
in den sechs Monaten, die der Münzhof jährlich arbei- N032
tet, alle 32 Pressen im Gange sind, so steigt der Ver- N033
brauch der Stempel im Durchschnitt bis auf 6000.

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Bei den verschiedenen Arbeiten erhält man eine N002
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[135/0169] N001 macht, das letzte Mal aber erwärmt man es gar nicht, N002 damit man den Zainen die gehörige Dicke zu geben N003 im Stande sei, und bestreicht sie nur, um ihr Durch- N004 gehen zu erleichtern mit gereinigtem Theer. Die Zaine N005 werden nun in Scheiben von der bestimmten Grösse N006 ausgeschnitten, die sodann sortirt und, wenn sie un- N007 fehlerhaft befunden sind, gerändert werden. Vor die- N008 ser Operation aber werden sie von dem Oxyde und N009 dem Theere mit welchem sie bedeckt sind, auf die Weise N010 gereinigt, dass man sie glüht, in kaltem Wasser ab- N011 schreckt, sie sodann mehrere Stunden in mit Wasser N012 gefüllten eisernen Fässern umgehen lässt, und darauf N013 trocknet. Die Scheiben werden nun wiederum sortirt, N014 gezählt und gewogen. Man schüttet dazu jedesmal N015 1250 Zweikopekenstücke, von dem Werthe von 25 Ru- N016 beln in Säcke, die nun das bestimmte Gewicht haben N017 müssen. Die, welche zu leicht oder zu schwer befun- N018 den werden, schüttet man aus, mengt die Kopeken- N019 stücke durch einander, zählt sie wieder von neuem ab N020 und füllt sie in die Säcke, wobei es meistens gelingt, N021 die Säcke alle von gleicher, gesetzlicher Schwere zu N022 machen; die doch noch fehlerhaft befundenen werden N023 ausgeschossen. Die gerändelten und polirten Scheiben N024 werden nun geprägt, was durch 32 Schraubenpressen N025 geschieht, die durch drei Wasserräder in Bewegung N026 gesetzt werden. Unter jeder Presse können täglich N027 25,000 Scheiben ausgeprägt werden. Die Stempel zu N028 dem Prägen des Kupfers werden ebenfalls in dem N029 Münzhofe verfertigt. Sie bestehen aus Schmiedestahl, N030 der an dem Ende mit Cementstahl belegt ist. Wenn N031 in den sechs Monaten, die der Münzhof jährlich arbei- N032 tet, alle 32 Pressen im Gange sind, so steigt der Ver- N033 brauch der Stempel im Durchschnitt bis auf 6000. N001 Bei den verschiedenen Arbeiten erhält man eine N002 Menge Abfälle, die ungefähr die Hälfte des in Arbeit N003 genommenen Kupfers betragen. Sie bestehen theils N004 in Abschnitzeln und fehlerhaft befundenen Scheiben,

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/169>, abgerufen am 24.11.2024.