N001 herausgewittert sind oder herausgeschlagen werden, N002 ganz scharfkantige Eindrücke hinterlassen. Ebenso N003 sind Turmalin, Talk, Pyrophyllit, Bitterspath, Fahlerz, N004 Kupferkies, Nadelerz und Gold in Quarz eingewach- N005 sen 1), und sind daher früher als dieser krystallisirt. N006 Bleiglanz krystallisirte aber später, denn man findet N007 Quarz in ihm eingewachsen, freilich mit sehr abgerun- N008 deten Kanten und Ecken. Wo Bleiglanz und Eisen- N009 kies zusammen vorkommen, ist auch der letztere in N010 erstern eingewachsen, hat sich aber auch hier mit N011 scharfen Kanten ausgebildet, zum Beweise, dass als N012 der Eisenkies krystallisirte, der Bleiglanz noch dünn- N013 flüssiger oder wenigstens leichter beweglich war, als N014 zu der Zeit, wo der Quarz krystallisirte.
N001 Die übrigen Mineralien, welche ausser den eben N002 angeführten noch vorkommen, sind, das Eisenoxydhy- N003 drat und den Wismuthocker ausgenommen, immer auf N004 Quarz aufgewachsen, woraus man schon allein schlies- N005 sen kann, dass sie späterer Entstehung sind. Die Um- N006 änderung des Eisenkieses in Eisenoxydhydrat ist sehr N007 gewöhnlich, aber nur in wenigen Fällen findet sich N008 neben dem letztern auch noch Schwefel. Sehr wahr- N009 scheinlich ist sie allein nur durch fortgesetzte Einwir- N010 kung des Wassers auf den Eisenkies, vielleicht bei N011 erhöhter Temperatur vor sich gegangen, und in die- N012 sem Fall brauchen 2 Atome Eisenkies, F2 S 4 , 3 Atome N013 Wasser, H 6 O 3 , um 1 Atom Eisenoxyd, F 2 O 3 , das N014 sich dann noch mit anderm freien Wasser zu dem be- N015 stimmten Eisenoxydhydrat verbindet, zu bilden, wobei N016 zu gleicher Zeit 3 Atome Schwefelwasserstoff, H6 S3, N017 entstehen und 1 Atom Schwefel frei wird. Der Schwe- N018 felwasserstoff ist als gasförmige Substanz entwichen, N019 und hat in den gewöhnlichen Fällen wahrscheinlich N020 den Schwefel mit fortgerissen, der sich aber in den
[footnote reference]
[footnote reference]N001 1 ) Es ist auffallend, dass auch der wasserhaltige Pyrophyllit in N002 Quarz eingewachsen vorkommt.
N001 herausgewittert sind oder herausgeschlagen werden, N002 ganz scharfkantige Eindrücke hinterlassen. Ebenso N003 sind Turmalin, Talk, Pyrophyllit, Bitterspath, Fahlerz, N004 Kupferkies, Nadelerz und Gold in Quarz eingewach- N005 sen 1), und sind daher früher als dieser krystallisirt. N006 Bleiglanz krystallisirte aber später, denn man findet N007 Quarz in ihm eingewachsen, freilich mit sehr abgerun- N008 deten Kanten und Ecken. Wo Bleiglanz und Eisen- N009 kies zusammen vorkommen, ist auch der letztere in N010 erstern eingewachsen, hat sich aber auch hier mit N011 scharfen Kanten ausgebildet, zum Beweise, dass als N012 der Eisenkies krystallisirte, der Bleiglanz noch dünn- N013 flüssiger oder wenigstens leichter beweglich war, als N014 zu der Zeit, wo der Quarz krystallisirte.
N001 Die übrigen Mineralien, welche ausser den eben N002 angeführten noch vorkommen, sind, das Eisenoxydhy- N003 drat und den Wismuthocker ausgenommen, immer auf N004 Quarz aufgewachsen, woraus man schon allein schlies- N005 sen kann, dass sie späterer Entstehung sind. Die Um- N006 änderung des Eisenkieses in Eisenoxydhydrat ist sehr N007 gewöhnlich, aber nur in wenigen Fällen findet sich N008 neben dem letztern auch noch Schwefel. Sehr wahr- N009 scheinlich ist sie allein nur durch fortgesetzte Einwir- N010 kung des Wassers auf den Eisenkies, vielleicht bei N011 erhöhter Temperatur vor sich gegangen, und in die- N012 sem Fall brauchen 2 Atome Eisenkies, F2 S 4 , 3 Atome N013 Wasser, H 6 O 3 , um 1 Atom Eisenoxyd, F 2 O 3 , das N014 sich dann noch mit anderm freien Wasser zu dem be- N015 stimmten Eisenoxydhydrat verbindet, zu bilden, wobei N016 zu gleicher Zeit 3 Atome Schwefelwasserstoff, H6 S3, N017 entstehen und 1 Atom Schwefel frei wird. Der Schwe- N018 felwasserstoff ist als gasförmige Substanz entwichen, N019 und hat in den gewöhnlichen Fällen wahrscheinlich N020 den Schwefel mit fortgerissen, der sich aber in den
[footnote reference]
[footnote reference]N001 1 ) Es ist auffallend, dass auch der wasserhaltige Pyrophyllit in N002 Quarz eingewachsen vorkommt.
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0248"xml:id="img_0248"n="214"/><p><lbn="N001"/>
herausgewittert sind oder herausgeschlagen werden, <lbn="N002"/>
ganz scharfkantige Eindrücke hinterlassen. Ebenso <lbn="N003"/>
sind Turmalin, Talk, Pyrophyllit, Bitterspath, Fahlerz, <lbn="N004"/>
Kupferkies, Nadelerz und Gold in Quarz eingewach- <lbn="N005"/>
sen 1), und sind daher früher als dieser krystallisirt. <lbn="N006"/>
Bleiglanz krystallisirte aber später, denn man findet <lbn="N007"/>
Quarz in ihm eingewachsen, freilich mit sehr abgerun- <lbn="N008"/>
deten Kanten und Ecken. Wo Bleiglanz und Eisen- <lbn="N009"/>
kies zusammen vorkommen, ist auch der letztere in <lbn="N010"/>
erstern eingewachsen, hat sich aber auch hier mit <lbn="N011"/>
scharfen Kanten ausgebildet, zum Beweise, dass als <lbn="N012"/>
der Eisenkies krystallisirte, der Bleiglanz noch dünn- <lbn="N013"/>
flüssiger oder wenigstens leichter beweglich war, als <lbn="N014"/>
zu der Zeit, wo der Quarz krystallisirte.</p><p><lbn="N001"/>
Die übrigen Mineralien, welche ausser den eben <lbn="N002"/>
angeführten noch vorkommen, sind, das Eisenoxydhy- <lbn="N003"/>
drat und den Wismuthocker ausgenommen, immer auf <lbn="N004"/>
Quarz aufgewachsen, woraus man schon allein schlies- <lbn="N005"/>
sen kann, dass sie späterer Entstehung sind. Die Um- <lbn="N006"/>
änderung des Eisenkieses in Eisenoxydhydrat ist sehr <lbn="N007"/>
gewöhnlich, aber nur in wenigen Fällen findet sich <lbn="N008"/>
neben dem letztern auch noch Schwefel. Sehr wahr- <lbn="N009"/>
scheinlich ist sie allein nur durch fortgesetzte Einwir- <lbn="N010"/>
kung des Wassers auf den Eisenkies, vielleicht bei <lbn="N011"/>
erhöhter Temperatur vor sich gegangen, und in die- <lbn="N012"/>
sem Fall brauchen 2 Atome Eisenkies, F2 S 4 , 3 Atome <lbn="N013"/>
Wasser, H 6 O 3 , um 1 Atom Eisenoxyd, F 2 O 3 , das <lbn="N014"/>
sich dann noch mit anderm freien Wasser zu dem be- <lbn="N015"/>
stimmten Eisenoxydhydrat verbindet, zu bilden, wobei <lbn="N016"/>
zu gleicher Zeit 3 Atome Schwefelwasserstoff, H6 S3, <lbn="N017"/>
entstehen und 1 Atom Schwefel frei wird. Der Schwe- <lbn="N018"/>
felwasserstoff ist als gasförmige Substanz entwichen, <lbn="N019"/>
und hat in den gewöhnlichen Fällen wahrscheinlich <lbn="N020"/>
den Schwefel mit fortgerissen, der sich aber in den</p><noteplace="foot"n="[footnote reference]"><lbn="N001"/>
1 ) Es ist auffallend, dass auch der wasserhaltige Pyrophyllit in <lbn="N002"/>
Quarz eingewachsen vorkommt.</note></div></body></text></TEI>
[214/0248]
N001
herausgewittert sind oder herausgeschlagen werden, N002
ganz scharfkantige Eindrücke hinterlassen. Ebenso N003
sind Turmalin, Talk, Pyrophyllit, Bitterspath, Fahlerz, N004
Kupferkies, Nadelerz und Gold in Quarz eingewach- N005
sen 1), und sind daher früher als dieser krystallisirt. N006
Bleiglanz krystallisirte aber später, denn man findet N007
Quarz in ihm eingewachsen, freilich mit sehr abgerun- N008
deten Kanten und Ecken. Wo Bleiglanz und Eisen- N009
kies zusammen vorkommen, ist auch der letztere in N010
erstern eingewachsen, hat sich aber auch hier mit N011
scharfen Kanten ausgebildet, zum Beweise, dass als N012
der Eisenkies krystallisirte, der Bleiglanz noch dünn- N013
flüssiger oder wenigstens leichter beweglich war, als N014
zu der Zeit, wo der Quarz krystallisirte.
N001
Die übrigen Mineralien, welche ausser den eben N002
angeführten noch vorkommen, sind, das Eisenoxydhy- N003
drat und den Wismuthocker ausgenommen, immer auf N004
Quarz aufgewachsen, woraus man schon allein schlies- N005
sen kann, dass sie späterer Entstehung sind. Die Um- N006
änderung des Eisenkieses in Eisenoxydhydrat ist sehr N007
gewöhnlich, aber nur in wenigen Fällen findet sich N008
neben dem letztern auch noch Schwefel. Sehr wahr- N009
scheinlich ist sie allein nur durch fortgesetzte Einwir- N010
kung des Wassers auf den Eisenkies, vielleicht bei N011
erhöhter Temperatur vor sich gegangen, und in die- N012
sem Fall brauchen 2 Atome Eisenkies, F2 S 4 , 3 Atome N013
Wasser, H 6 O 3 , um 1 Atom Eisenoxyd, F 2 O 3 , das N014
sich dann noch mit anderm freien Wasser zu dem be- N015
stimmten Eisenoxydhydrat verbindet, zu bilden, wobei N016
zu gleicher Zeit 3 Atome Schwefelwasserstoff, H6 S3, N017
entstehen und 1 Atom Schwefel frei wird. Der Schwe- N018
felwasserstoff ist als gasförmige Substanz entwichen, N019
und hat in den gewöhnlichen Fällen wahrscheinlich N020
den Schwefel mit fortgerissen, der sich aber in den
[footnote reference]
[footnote reference] N001
1 ) Es ist auffallend, dass auch der wasserhaltige Pyrophyllit in N002
Quarz eingewachsen vorkommt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-10-24T14:49:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-10-24T14:49:29Z)
Weitere Informationen:
Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.
Die Transkription erfolgte nach den unter
http://www.ocr-d.de/gt_guidelines
formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.
Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.
Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/248>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.