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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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Granit bestehenden Gebirgszuges findet nicht statt, da N002
dieser sich bald unter der Dammerde verbirgt.

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Polewskoi liegt von Kassoibrod noch 9 Werste N002
entfernt, an der Polewaja, einem kleinen Flusse, der N003
einige Werste nördlich sich in die Tschussowaja er- N004
giesst, nachdem er vorher noch die Sewerka aufge- N005
nommen hat. Nach der Polewaja zu senkt sich der N006
Weg, die Waldung hört auf, und man übersieht eine N007
kleine Ebene, in welcher Polewskoi liegt. Das Ge- N008
stein über welches wir bei der Senkung des Weges N009
fuhren, hatte eine undeutlich porphyrartige Structur, N010
und bestand aus einer weissen dichten Grundmasse, N011
in welcher mehr oder weniger dicke oder nadelför- N012
mige grünlichgraue Krystalle lagen, welche in den- N013
selben 2 Richtungen, wie die Hornblende, spaltbar N014
waren. Die Spaltungsflächen waren zwar etwas fa- N015
srig, doch war es noch möglich ihre Winkel mit dem N016
Reflexionsgoniometer zu messen; die äussere Form N017
der Krystalle war aber nicht regelmässig, daher es N018
auch nicht mit Bestimmtheit auszumachen war, ob N019
die Krystalle Hornblende oder Uralit wären; doch N020
ist das letztere wahrscheinlich, daher die Gebirgs- N021
art auch entweder ein Uralit-führender Augitpor- N022
phyr, oder, wie das Gestein von dem Seifenwerke N023
Mariinskoi 1 ), von dem es sich nur dadurch unter- N024
scheidet, dass der Uralit viel häufiger und kleiner ist, N025
ein Euphotid zu nennen sein möchte. -- Erst spät N026
am Abend erreichten wir Polewskoi, das Ziel des N027
heutigen Tages.

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Am folgenden Tage den 23sten Juni brachen wir N002
schon früh auf, um vor der Gumeschewskischen Ku- N003
pfergrube noch das nah gelegene, ebenfalls den Tur- N004
tschaninowschen Erben gehörige Seifenwerk Sche- N005
lesinskoi zu besehen, wohin uns noch Herr Sma- N006
koff, einer der Administratoren der Turtschani-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Vergl. S. 230.

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Granit bestehenden Gebirgszuges findet nicht statt, da N002
dieser sich bald unter der Dammerde verbirgt.

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Polewskoi liegt von Kassoibrod noch 9 Werste N002
entfernt, an der Polewaja, einem kleinen Flusse, der N003
einige Werste nördlich sich in die Tschussowaja er- N004
giesst, nachdem er vorher noch die Sewerka aufge- N005
nommen hat. Nach der Polewaja zu senkt sich der N006
Weg, die Waldung hört auf, und man übersieht eine N007
kleine Ebene, in welcher Polewskoi liegt. Das Ge- N008
stein über welches wir bei der Senkung des Weges N009
fuhren, hatte eine undeutlich porphyrartige Structur, N010
und bestand aus einer weissen dichten Grundmasse, N011
in welcher mehr oder weniger dicke oder nadelför- N012
mige grünlichgraue Krystalle lagen, welche in den- N013
selben 2 Richtungen, wie die Hornblende, spaltbar N014
waren. Die Spaltungsflächen waren zwar etwas fa- N015
srig, doch war es noch möglich ihre Winkel mit dem N016
Reflexionsgoniometer zu messen; die äussere Form N017
der Krystalle war aber nicht regelmässig, daher es N018
auch nicht mit Bestimmtheit auszumachen war, ob N019
die Krystalle Hornblende oder Uralit wären; doch N020
ist das letztere wahrscheinlich, daher die Gebirgs- N021
art auch entweder ein Uralit-führender Augitpor- N022
phyr, oder, wie das Gestein von dem Seifenwerke N023
Mariinskoi 1 ), von dem es sich nur dadurch unter- N024
scheidet, dass der Uralit viel häufiger und kleiner ist, N025
ein Euphotid zu nennen sein möchte. — Erst spät N026
am Abend erreichten wir Polewskoi, das Ziel des N027
heutigen Tages.

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Am folgenden Tage den 23sten Juni brachen wir N002
schon früh auf, um vor der Gumeschewskischen Ku- N003
pfergrube noch das nah gelegene, ebenfalls den Tur- N004
tschaninowschen Erben gehörige Seifenwerk Sche- N005
lesinskoi zu besehen, wohin uns noch Herr Sma- N006
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[258/0292] N001 Granit bestehenden Gebirgszuges findet nicht statt, da N002 dieser sich bald unter der Dammerde verbirgt. N001 Polewskoi liegt von Kassoibrod noch 9 Werste N002 entfernt, an der Polewaja, einem kleinen Flusse, der N003 einige Werste nördlich sich in die Tschussowaja er- N004 giesst, nachdem er vorher noch die Sewerka aufge- N005 nommen hat. Nach der Polewaja zu senkt sich der N006 Weg, die Waldung hört auf, und man übersieht eine N007 kleine Ebene, in welcher Polewskoi liegt. Das Ge- N008 stein über welches wir bei der Senkung des Weges N009 fuhren, hatte eine undeutlich porphyrartige Structur, N010 und bestand aus einer weissen dichten Grundmasse, N011 in welcher mehr oder weniger dicke oder nadelför- N012 mige grünlichgraue Krystalle lagen, welche in den- N013 selben 2 Richtungen, wie die Hornblende, spaltbar N014 waren. Die Spaltungsflächen waren zwar etwas fa- N015 srig, doch war es noch möglich ihre Winkel mit dem N016 Reflexionsgoniometer zu messen; die äussere Form N017 der Krystalle war aber nicht regelmässig, daher es N018 auch nicht mit Bestimmtheit auszumachen war, ob N019 die Krystalle Hornblende oder Uralit wären; doch N020 ist das letztere wahrscheinlich, daher die Gebirgs- N021 art auch entweder ein Uralit-führender Augitpor- N022 phyr, oder, wie das Gestein von dem Seifenwerke N023 Mariinskoi 1 ), von dem es sich nur dadurch unter- N024 scheidet, dass der Uralit viel häufiger und kleiner ist, N025 ein Euphotid zu nennen sein möchte. — Erst spät N026 am Abend erreichten wir Polewskoi, das Ziel des N027 heutigen Tages. N001 Am folgenden Tage den 23sten Juni brachen wir N002 schon früh auf, um vor der Gumeschewskischen Ku- N003 pfergrube noch das nah gelegene, ebenfalls den Tur- N004 tschaninowschen Erben gehörige Seifenwerk Sche- N005 lesinskoi zu besehen, wohin uns noch Herr Sma- N006 koff, einer der Administratoren der Turtschani- [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Vergl. S. 230.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/292>, abgerufen am 22.11.2024.