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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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formation noch recht entwickelt vorzukommen, denn N002
hier liegt das Dorf Ajatskaja, in dessen Nähe sich N003
die schönen S. 143 beschriebenen Abänderungen fin- N004
den, die in Katharinenburg verschlissen werden, und N005
durch die grossen deutlichen Krystalle von Labrador N006
die sie enthalten, so ausgezeichnet sind.

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Der Serpentin hinter Mostowaja ist grünlichschwarz, N002
splittrig im Bruche, und von gewöhnlichem Ansehn, N003
auch enthält er keine deutlichen Einmengungen. Er N004
hielt nicht lange an, denn bald darauf stand Talk- N005
schiefer am Wege an, der aus gelblich und grünlich- N006
weissem Talk und graulichweissem Quarz bestand, den N007
letztern aber in bedeutend grösserer Menge als den N008
erstern enthielt. Seine Schichten strichen St. 12, N009
und fielen unter sehr steilem Winkel nach W. ein. N010
Auf ihn folgte ein Gestein, das dem Euphotide von N011
dem Seifenwerke Mariinskoi bei Beresowsk sehr ähn- N012
lich war, und wie dieses aus einer dichten weissen N013
Grundmasse bestand, worin sehr gedrängt kleine grün- N014
lichgraue, selten deutlich begränzte Krystalle lagen, N015
die aber noch die Spaltungsflächen des Augites er- N016
kennen liessen. Alle diese Gesteine bilden nur kleine N017
Unebenheiten zur Seite des Weges; in dem Talkschie- N018
fer war ein kleiner Steinbruch angelegt.

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Jenseits des Dorfes Mostowaja liegen zwei Gold- N002
seifen Malo Mustowskoi und Werchoturskoi, die noch N003
zu dem Katharinenburger Bergamte gehörten, und N004
die wir besuchten, da sie nicht weit von unserm N005
Wege entfernt waren. Das Seifengebirge ist bei N006
beiden in kaum merklichen Mulden abgelagert, die N007
von kleinen Bächen bewässert werden, welche in N008
westlicher Richtung dem Adui, einem Nebenflusse des N009
Räsch, zufliessen. Das erste dieser Seifenwerke Malo N010
Mostowskoi ist etwa 7 bis 8 Werste von Mostowaja N011
und 1 1/2 Werste von der Strasse entfernt. Es ist seit N012
1825 bearbeitet worden, und hatte bis Ende 1828 un- N013
gefähr 8 3/4 Pud Gold geliefert. Die Länge des abge-

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formation noch recht entwickelt vorzukommen, denn N002
hier liegt das Dorf Ajatskaja, in dessen Nähe sich N003
die schönen S. 143 beschriebenen Abänderungen fin- N004
den, die in Katharinenburg verschlissen werden, und N005
durch die grossen deutlichen Krystalle von Labrador N006
die sie enthalten, so ausgezeichnet sind.

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Der Serpentin hinter Mostowaja ist grünlichschwarz, N002
splittrig im Bruche, und von gewöhnlichem Ansehn, N003
auch enthält er keine deutlichen Einmengungen. Er N004
hielt nicht lange an, denn bald darauf stand Talk- N005
schiefer am Wege an, der aus gelblich und grünlich- N006
weissem Talk und graulichweissem Quarz bestand, den N007
letztern aber in bedeutend grösserer Menge als den N008
erstern enthielt. Seine Schichten strichen St. 12, N009
und fielen unter sehr steilem Winkel nach W. ein. N010
Auf ihn folgte ein Gestein, das dem Euphotide von N011
dem Seifenwerke Mariinskoi bei Beresowsk sehr ähn- N012
lich war, und wie dieses aus einer dichten weissen N013
Grundmasse bestand, worin sehr gedrängt kleine grün- N014
lichgraue, selten deutlich begränzte Krystalle lagen, N015
die aber noch die Spaltungsflächen des Augites er- N016
kennen liessen. Alle diese Gesteine bilden nur kleine N017
Unebenheiten zur Seite des Weges; in dem Talkschie- N018
fer war ein kleiner Steinbruch angelegt.

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Jenseits des Dorfes Mostowaja liegen zwei Gold- N002
seifen Malo Mustowskoi und Werchoturskoi, die noch N003
zu dem Katharinenburger Bergamte gehörten, und N004
die wir besuchten, da sie nicht weit von unserm N005
Wege entfernt waren. Das Seifengebirge ist bei N006
beiden in kaum merklichen Mulden abgelagert, die N007
von kleinen Bächen bewässert werden, welche in N008
westlicher Richtung dem Adui, einem Nebenflusse des N009
Räsch, zufliessen. Das erste dieser Seifenwerke Malo N010
Mostowskoi ist etwa 7 bis 8 Werste von Mostowaja N011
und 1 ½ Werste von der Strasse entfernt. Es ist seit N012
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gefähr 8 ¾ Pud Gold geliefert. Die Länge des abge-

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[288/0322] N001 formation noch recht entwickelt vorzukommen, denn N002 hier liegt das Dorf Ajatskaja, in dessen Nähe sich N003 die schönen S. 143 beschriebenen Abänderungen fin- N004 den, die in Katharinenburg verschlissen werden, und N005 durch die grossen deutlichen Krystalle von Labrador N006 die sie enthalten, so ausgezeichnet sind. N001 Der Serpentin hinter Mostowaja ist grünlichschwarz, N002 splittrig im Bruche, und von gewöhnlichem Ansehn, N003 auch enthält er keine deutlichen Einmengungen. Er N004 hielt nicht lange an, denn bald darauf stand Talk- N005 schiefer am Wege an, der aus gelblich und grünlich- N006 weissem Talk und graulichweissem Quarz bestand, den N007 letztern aber in bedeutend grösserer Menge als den N008 erstern enthielt. Seine Schichten strichen St. 12, N009 und fielen unter sehr steilem Winkel nach W. ein. N010 Auf ihn folgte ein Gestein, das dem Euphotide von N011 dem Seifenwerke Mariinskoi bei Beresowsk sehr ähn- N012 lich war, und wie dieses aus einer dichten weissen N013 Grundmasse bestand, worin sehr gedrängt kleine grün- N014 lichgraue, selten deutlich begränzte Krystalle lagen, N015 die aber noch die Spaltungsflächen des Augites er- N016 kennen liessen. Alle diese Gesteine bilden nur kleine N017 Unebenheiten zur Seite des Weges; in dem Talkschie- N018 fer war ein kleiner Steinbruch angelegt. N001 Jenseits des Dorfes Mostowaja liegen zwei Gold- N002 seifen Malo Mustowskoi und Werchoturskoi, die noch N003 zu dem Katharinenburger Bergamte gehörten, und N004 die wir besuchten, da sie nicht weit von unserm N005 Wege entfernt waren. Das Seifengebirge ist bei N006 beiden in kaum merklichen Mulden abgelagert, die N007 von kleinen Bächen bewässert werden, welche in N008 westlicher Richtung dem Adui, einem Nebenflusse des N009 Räsch, zufliessen. Das erste dieser Seifenwerke Malo N010 Mostowskoi ist etwa 7 bis 8 Werste von Mostowaja N011 und 1 ½ Werste von der Strasse entfernt. Es ist seit N012 1825 bearbeitet worden, und hatte bis Ende 1828 un- N013 gefähr 8 ¾ Pud Gold geliefert. Die Länge des abge-

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/322>, abgerufen am 22.11.2024.