N001 Bergwerks-Journal einverleibt ist 1). Herr Prof. v. En- N002 gelhardt machte seine Reise in Gesellschaft des Staats- N003 raths Georg v. Engelhardt, des Herausgebers der N004 schätzbaren Russischen Miscellen, welcher im 4ten Bande N005 (der im Jahr 1832 erschienen ist) die Geschichte der N006 Entdeckung beschreibt. Da dieser Gelehrte seine Nach- N007 richten an Ort und Stelle sammelte, und sie den Bericht N008 des Grafen Polier zum Theil vervollständigen, so ver- N009 dienen sie eine ganz besondere Aufmerksamkeit; ich ent- N010 lehne sie daher wörtlich seinen Miscellen, (Th. IV, S. N011 256 -- 263.).
N001 "Das Erscheinen der Diamanten in Russland, obgleich bis N002 jetzt noch in sehr geringer Anzahl, ist ein so merkwürdiges N003 Ereigniss, dass ich es für passend halte, ein paar Worte über N004 den Gang der Entdeckung derselben zu sagen.
N001 Den ersten motivirten Fingerzeig über die wahrschein- N002 liche Existenz von Diamanten in unserm, alles enthaltenden N003 Vaterlande, verdanken wir dem Professor an der Universität N004 zu Dorpat, Moritz v. Engelhardt, welcher im Jahr 1826, N005 auf einer wissenschaftlichen Reise, die er im Ural machte, N006 von dort über diesen merkwürdigen Gegenstand an den Rektor N007 der Universität, Staatsrath Ewers, schrieb. In einem Auszuge N008 aus seinem Briefe, der damals in dem Journal de St. Peters- N009 bourg No. 118, abgedruckt ward, heisst es unter anderm: N010 "Die Platinhaltigen Sandablagerungen der zu den Goroblago- N011 "datskischen Bergwerken gehörigen Nischneturinskischen Werke, N012 "bieten die auffallendste Aehnlichkeit mit den Bezirken dar, die N013 "in Brasilien Diamanten führen. Diese liegen, nach Eschwe- N014 "ge's geognostischem Gemälde von Brasilien, vor- N015 nehmlich zwischen Geschieben von Brauneisenerz, unter de- N016 "nen sich eine grosse Menge verschiedenfarbiger, mikroskopi- N017 "scher Steine, und mehr Platin als Gold findet. Die Sand- N018 " ablagerungen um Nischneturinsk sind ein ähnliches Gemenge, N019 "und die Anwesenheit des Brauneisensteins ist um so bemer-
[footnote reference]
[footnote reference]N001 ") Sie findet sich im Gornoi- Journal vom Jahr 1831 Quartal II, N002 S. 44. Sie hat besonders dazu beigetragen, in Petersburg den Glauben an N003 das Vorhandensein der Diamanten im Ural, das im Anfange der Ent- N004 deckung dort stark bezweifelt wurde, zu erwecken, denn während N005 der Anwesenheit des Herrn von Karpoff auf den Werken wurden N006 vom 19ten bis zum 20sten Juli allein 4 Diamanten aufgefunden.
N001 Bergwerks-Journal einverleibt ist 1). Herr Prof. v. En- N002 gelhardt machte seine Reise in Gesellschaft des Staats- N003 raths Georg v. Engelhardt, des Herausgebers der N004 schätzbaren Russischen Miscellen, welcher im 4ten Bande N005 (der im Jahr 1832 erschienen ist) die Geschichte der N006 Entdeckung beschreibt. Da dieser Gelehrte seine Nach- N007 richten an Ort und Stelle sammelte, und sie den Bericht N008 des Grafen Polier zum Theil vervollständigen, so ver- N009 dienen sie eine ganz besondere Aufmerksamkeit; ich ent- N010 lehne sie daher wörtlich seinen Miscellen, (Th. IV, S. N011 256 — 263.).
N001 „Das Erscheinen der Diamanten in Russland, obgleich bis N002 jetzt noch in sehr geringer Anzahl, ist ein so merkwürdiges N003 Ereigniss, dass ich es für passend halte, ein paar Worte über N004 den Gang der Entdeckung derselben zu sagen.
N001 Den ersten motivirten Fingerzeig über die wahrschein- N002 liche Existenz von Diamanten in unserm, alles enthaltenden N003 Vaterlande, verdanken wir dem Professor an der Universität N004 zu Dorpat, Moritz v. Engelhardt, welcher im Jahr 1826, N005 auf einer wissenschaftlichen Reise, die er im Ural machte, N006 von dort über diesen merkwürdigen Gegenstand an den Rektor N007 der Universität, Staatsrath Ewers, schrieb. In einem Auszuge N008 aus seinem Briefe, der damals in dem Journal de St. Peters- N009 bourg No. 118, abgedruckt ward, heisst es unter anderm: N010 „Die Platinhaltigen Sandablagerungen der zu den Goroblago- N011 „datskischen Bergwerken gehörigen Nischneturinskischen Werke, N012 „bieten die auffallendste Aehnlichkeit mit den Bezirken dar, die N013 „in Brasilien Diamanten führen. Diese liegen, nach Eschwe- N014 „ge’s geognostischem Gemälde von Brasilien, vor- N015 nehmlich zwischen Geschieben von Brauneisenerz, unter de- N016 "nen sich eine grosse Menge verschiedenfarbiger, mikroskopi- N017 „scher Steine, und mehr Platin als Gold findet. Die Sand- N018 „ ablagerungen um Nischneturinsk sind ein ähnliches Gemenge, N019 „und die Anwesenheit des Brauneisensteins ist um so bemer-
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[footnote reference]N001 ") Sie findet sich im Gornoi- Journal vom Jahr 1831 Quartal II, N002 S. 44. Sie hat besonders dazu beigetragen, in Petersburg den Glauben an N003 das Vorhandensein der Diamanten im Ural, das im Anfange der Ent- N004 deckung dort stark bezweifelt wurde, zu erwecken, denn während N005 der Anwesenheit des Herrn von Karpoff auf den Werken wurden N006 vom 19ten bis zum 20sten Juli allein 4 Diamanten aufgefunden.
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Bergwerks-Journal einverleibt ist 1). Herr Prof. v. En- N002
gelhardt machte seine Reise in Gesellschaft des Staats- N003
raths Georg v. Engelhardt, des Herausgebers der N004
schätzbaren Russischen Miscellen, welcher im 4ten Bande N005
(der im Jahr 1832 erschienen ist) die Geschichte der N006
Entdeckung beschreibt. Da dieser Gelehrte seine Nach- N007
richten an Ort und Stelle sammelte, und sie den Bericht N008
des Grafen Polier zum Theil vervollständigen, so ver- N009
dienen sie eine ganz besondere Aufmerksamkeit; ich ent- N010
lehne sie daher wörtlich seinen Miscellen, (Th. IV, S. N011
256 — 263.).
N001
„Das Erscheinen der Diamanten in Russland, obgleich bis N002
jetzt noch in sehr geringer Anzahl, ist ein so merkwürdiges N003
Ereigniss, dass ich es für passend halte, ein paar Worte über N004
den Gang der Entdeckung derselben zu sagen.
N001
Den ersten motivirten Fingerzeig über die wahrschein- N002
liche Existenz von Diamanten in unserm, alles enthaltenden N003
Vaterlande, verdanken wir dem Professor an der Universität N004
zu Dorpat, Moritz v. Engelhardt, welcher im Jahr 1826, N005
auf einer wissenschaftlichen Reise, die er im Ural machte, N006
von dort über diesen merkwürdigen Gegenstand an den Rektor N007
der Universität, Staatsrath Ewers, schrieb. In einem Auszuge N008
aus seinem Briefe, der damals in dem Journal de St. Peters- N009
bourg No. 118, abgedruckt ward, heisst es unter anderm: N010
„Die Platinhaltigen Sandablagerungen der zu den Goroblago- N011
„datskischen Bergwerken gehörigen Nischneturinskischen Werke, N012
„bieten die auffallendste Aehnlichkeit mit den Bezirken dar, die N013
„in Brasilien Diamanten führen. Diese liegen, nach Eschwe- N014
„ge’s geognostischem Gemälde von Brasilien, vor- N015
nehmlich zwischen Geschieben von Brauneisenerz, unter de- N016
"nen sich eine grosse Menge verschiedenfarbiger, mikroskopi- N017
„scher Steine, und mehr Platin als Gold findet. Die Sand- N018
„ ablagerungen um Nischneturinsk sind ein ähnliches Gemenge, N019
„und die Anwesenheit des Brauneisensteins ist um so bemer-
[footnote reference]
[footnote reference] N001
") Sie findet sich im Gornoi- Journal vom Jahr 1831 Quartal II, N002
S. 44. Sie hat besonders dazu beigetragen, in Petersburg den Glauben an N003
das Vorhandensein der Diamanten im Ural, das im Anfange der Ent- N004
deckung dort stark bezweifelt wurde, zu erwecken, denn während N005
der Anwesenheit des Herrn von Karpoff auf den Werken wurden N006
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/395>, abgerufen am 22.11.2024.
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