N001 So deutliche Conglomerate, wie sich hier finden, sa- N002 hen wir an keiner Stelle im Ural wieder; die einge- N003 mengten Stücke von Thonschiefer, Kalkstein, Serpen- N004 tin und vielleicht von Dioritporphyr, scheinen zu zei- N005 gen, dass alle diese Gesteine in der Nähe vorkom- N006 men, und machen es wahrscheinlich, dass der Augit- N007 porphyr sie alle durchsetzt habe. Es ist daher sehr N008 wahrscheinlich, dass man bei längerm Verweilen in N009 dieser Gegend Punkte auffinden würde, an welchen N010 die Gränze des Augitporphyrs mit jenen Gesteinen N011 deutlich zu sehen wäre, und man somit bestimmtere N012 Aufschlüsse über sein Verhalten gegen diese erlangen N013 könnte, doch würde dann auch noch bestimmter aus- N014 gemacht werden müssen, ob die Porphyre dieser Ge- N015 gend sämmtlich aus Augitporphyren beständen, oder N016 ob sich nicht auch Dioritporphyre unter ihnen fänden, N017 was möglich, aber mir doch weniger wahrscheinlich N018 scheint, da sich der karakteristische Gemengtheil des N019 Dioritporphyrs, die Hornblende, in diesen Porphyren N020 nirgends gefunden hat. --
N001 In Nischne-Turinsk wird Roheisen von Werchne- N002 Turinsk gefrischt und weiter verarbeitet. Es befin- N003 den sich zu dem Ende hier 24 Frischfeuer und meh- N004 rere Walz- und Schneide-Werke. Die Anlage des N005 Werkes scheint ganz vortrefflich zu sein. Wir blie- N006 ben hier nur den Vormittag, besahen an demselben N007 das Werk, und bestiegen die nächsten Höhen; auch N008 benutzte Herr von Humboldt die Zeit, um die Nei- N009 gung der Magnetnadel zu bestimmen. Seit Kathari- N010 nenburg hatte dieselbe regelmässig zugenommen, denn N011 in Beresowsk hatte sie Herr v. Humboldt am 20sten N012 Juni 69° 13',2, in Nischne-Tagilsk am 30sten Juni N013 69° 29',8 gefunden, und hier in Nischne-Turinsk fand N014 er sie 70° 58',7. Die Neigung der Magnetnadel in N015 Katharinenburg bestimmte er erst am 15ten Juni, nach N016 unserer Rückreise vom nördlichen Ural, und fand sie
N001 So deutliche Conglomerate, wie sich hier finden, sa- N002 hen wir an keiner Stelle im Ural wieder; die einge- N003 mengten Stücke von Thonschiefer, Kalkstein, Serpen- N004 tin und vielleicht von Dioritporphyr, scheinen zu zei- N005 gen, dass alle diese Gesteine in der Nähe vorkom- N006 men, und machen es wahrscheinlich, dass der Augit- N007 porphyr sie alle durchsetzt habe. Es ist daher sehr N008 wahrscheinlich, dass man bei längerm Verweilen in N009 dieser Gegend Punkte auffinden würde, an welchen N010 die Gränze des Augitporphyrs mit jenen Gesteinen N011 deutlich zu sehen wäre, und man somit bestimmtere N012 Aufschlüsse über sein Verhalten gegen diese erlangen N013 könnte, doch würde dann auch noch bestimmter aus- N014 gemacht werden müssen, ob die Porphyre dieser Ge- N015 gend sämmtlich aus Augitporphyren beständen, oder N016 ob sich nicht auch Dioritporphyre unter ihnen fänden, N017 was möglich, aber mir doch weniger wahrscheinlich N018 scheint, da sich der karakteristische Gemengtheil des N019 Dioritporphyrs, die Hornblende, in diesen Porphyren N020 nirgends gefunden hat. —
N001 In Nischne-Turinsk wird Roheisen von Werchne- N002 Turinsk gefrischt und weiter verarbeitet. Es befin- N003 den sich zu dem Ende hier 24 Frischfeuer und meh- N004 rere Walz- und Schneide-Werke. Die Anlage des N005 Werkes scheint ganz vortrefflich zu sein. Wir blie- N006 ben hier nur den Vormittag, besahen an demselben N007 das Werk, und bestiegen die nächsten Höhen; auch N008 benutzte Herr von Humboldt die Zeit, um die Nei- N009 gung der Magnetnadel zu bestimmen. Seit Kathari- N010 nenburg hatte dieselbe regelmässig zugenommen, denn N011 in Beresowsk hatte sie Herr v. Humboldt am 20sten N012 Juni 69° 13',2, in Nischne-Tagilsk am 30sten Juni N013 69° 29',8 gefunden, und hier in Nischne-Turinsk fand N014 er sie 70° 58',7. Die Neigung der Magnetnadel in N015 Katharinenburg bestimmte er erst am 15ten Juni, nach N016 unserer Rückreise vom nördlichen Ural, und fand sie
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So deutliche Conglomerate, wie sich hier finden, sa- N002
hen wir an keiner Stelle im Ural wieder; die einge- N003
mengten Stücke von Thonschiefer, Kalkstein, Serpen- N004
tin und vielleicht von Dioritporphyr, scheinen zu zei- N005
gen, dass alle diese Gesteine in der Nähe vorkom- N006
men, und machen es wahrscheinlich, dass der Augit- N007
porphyr sie alle durchsetzt habe. Es ist daher sehr N008
wahrscheinlich, dass man bei längerm Verweilen in N009
dieser Gegend Punkte auffinden würde, an welchen N010
die Gränze des Augitporphyrs mit jenen Gesteinen N011
deutlich zu sehen wäre, und man somit bestimmtere N012
Aufschlüsse über sein Verhalten gegen diese erlangen N013
könnte, doch würde dann auch noch bestimmter aus- N014
gemacht werden müssen, ob die Porphyre dieser Ge- N015
gend sämmtlich aus Augitporphyren beständen, oder N016
ob sich nicht auch Dioritporphyre unter ihnen fänden, N017
was möglich, aber mir doch weniger wahrscheinlich N018
scheint, da sich der karakteristische Gemengtheil des N019
Dioritporphyrs, die Hornblende, in diesen Porphyren N020
nirgends gefunden hat. —
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In Nischne-Turinsk wird Roheisen von Werchne- N002
Turinsk gefrischt und weiter verarbeitet. Es befin- N003
den sich zu dem Ende hier 24 Frischfeuer und meh- N004
rere Walz- und Schneide-Werke. Die Anlage des N005
Werkes scheint ganz vortrefflich zu sein. Wir blie- N006
ben hier nur den Vormittag, besahen an demselben N007
das Werk, und bestiegen die nächsten Höhen; auch N008
benutzte Herr von Humboldt die Zeit, um die Nei- N009
gung der Magnetnadel zu bestimmen. Seit Kathari- N010
nenburg hatte dieselbe regelmässig zugenommen, denn N011
in Beresowsk hatte sie Herr v. Humboldt am 20sten N012
Juni 69° 13',2, in Nischne-Tagilsk am 30sten Juni N013
69° 29',8 gefunden, und hier in Nischne-Turinsk fand N014
er sie 70° 58',7. Die Neigung der Magnetnadel in N015
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/412>, abgerufen am 22.11.2024.
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