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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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scharfen Seitenkante immer gewölbt ist, so scheint es N002
mir wahrscheinlich zu sein, dass die von Haidinger N003
sowohl als von mir gefundenen Unterschiede nicht so- N004
wohl in einer wirklich stattfindenden Ungleichheit N005
der Winkel, als in einer für genaue Messungen un- N006
tauglichen Beschaffenheit der Flächen ihren Grund N007
haben. Endflächen giebt Haidinger nicht an, und N008
ebenso wenig äussert er eine Vermuthung über die N009
ursprüngliche Beschaffenheit der Krystalle.

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Die Krystalle, welche Haüy beim cuivre hydro- N002
siliceux 1) beschreibt, scheinen, wie auch Haidinger N003
annimmt, keine andern als die erwähnten Afterkry- N004
stalle zu sein, wiewohl die Winkel mit den meinigen N005
noch weniger stimmen, als die von Haidinger. N006
Haüy beschreibt indessen die Krystalle 1 und 1axig, N007
und unter den Winkeln die er anführt, findet sich auch N008
einer von 122° 19', der mit einem der meinigen zwar N009
in der Grösse, aber nicht in der Lage stimmt; die N010
andern Winkel passen auch in der Grösse nicht. Haüy N011
hält die Krystalle für ächte; aber solche Krystalle N012
können bei einer sonst ganz amorphen, opalartigen N013
Bildung, wie offenbar das Kupfergrün ist, gar nicht N014
vorkommen.

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9. Kupferblau; so möchte ich eine dem Kupfer- N002
grün ähnliche Bildung der Turjinschen Gruben zu N003
nennen vorschlagen 2), die ebenfalls opalartig ist, und N004
ebenen bis muschligen Bruch hat, aber sich im Aeus- N005
sern besonders durch ihre lichte lasurblaue Farbe aus- N006
zeichnet. Es ist wenig glänzend, an den Kanten N007
durchscheinend, mit dem Messer ritzbar und im Strich N008
blaulichweiss. In der chemischen Beschaffenheit un- N009
terscheidet es sich von dem Kupfergrün durch seinen N010
Gehalt an Kohlensäure, der sich bei dem reinen Kupfer-

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[footnote reference] N001
1 ) Traite de mineralogie, sec. ed. t. III. p. 473.
[footnote reference] N001
2 ) Mit dem Namen Kupferblau wurde freilich sonst auch die N002
Kupferlasur bezeichnet, doch wird für diese jetzt allgemein der letz- N003
tere Name gebraucht.

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scharfen Seitenkante immer gewölbt ist, so scheint es N002
mir wahrscheinlich zu sein, dass die von Haidinger N003
sowohl als von mir gefundenen Unterschiede nicht so- N004
wohl in einer wirklich stattfindenden Ungleichheit N005
der Winkel, als in einer für genaue Messungen un- N006
tauglichen Beschaffenheit der Flächen ihren Grund N007
haben. Endflächen giebt Haidinger nicht an, und N008
ebenso wenig äussert er eine Vermuthung über die N009
ursprüngliche Beschaffenheit der Krystalle.

N001
Die Krystalle, welche Haüy beim cuivre hydro- N002
siliceux 1) beschreibt, scheinen, wie auch Haidinger N003
annimmt, keine andern als die erwähnten Afterkry- N004
stalle zu sein, wiewohl die Winkel mit den meinigen N005
noch weniger stimmen, als die von Haidinger. N006
Haüy beschreibt indessen die Krystalle 1 und 1axig, N007
und unter den Winkeln die er anführt, findet sich auch N008
einer von 122° 19', der mit einem der meinigen zwar N009
in der Grösse, aber nicht in der Lage stimmt; die N010
andern Winkel passen auch in der Grösse nicht. Haüy N011
hält die Krystalle für ächte; aber solche Krystalle N012
können bei einer sonst ganz amorphen, opalartigen N013
Bildung, wie offenbar das Kupfergrün ist, gar nicht N014
vorkommen.

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9. Kupferblau; so möchte ich eine dem Kupfer- N002
grün ähnliche Bildung der Turjinschen Gruben zu N003
nennen vorschlagen 2), die ebenfalls opalartig ist, und N004
ebenen bis muschligen Bruch hat, aber sich im Aeus- N005
sern besonders durch ihre lichte lasurblaue Farbe aus- N006
zeichnet. Es ist wenig glänzend, an den Kanten N007
durchscheinend, mit dem Messer ritzbar und im Strich N008
blaulichweiss. In der chemischen Beschaffenheit un- N009
terscheidet es sich von dem Kupfergrün durch seinen N010
Gehalt an Kohlensäure, der sich bei dem reinen Kupfer-

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[footnote reference] N001
1 ) Traité de minéralogie, sec. ed. t. III. p. 473.
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2 ) Mit dem Namen Kupferblau wurde freilich sonst auch die N002
Kupferlasur bezeichnet, doch wird für diese jetzt allgemein der letz- N003
tere Name gebraucht.
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[414/0448] N001 scharfen Seitenkante immer gewölbt ist, so scheint es N002 mir wahrscheinlich zu sein, dass die von Haidinger N003 sowohl als von mir gefundenen Unterschiede nicht so- N004 wohl in einer wirklich stattfindenden Ungleichheit N005 der Winkel, als in einer für genaue Messungen un- N006 tauglichen Beschaffenheit der Flächen ihren Grund N007 haben. Endflächen giebt Haidinger nicht an, und N008 ebenso wenig äussert er eine Vermuthung über die N009 ursprüngliche Beschaffenheit der Krystalle. N001 Die Krystalle, welche Haüy beim cuivre hydro- N002 siliceux 1) beschreibt, scheinen, wie auch Haidinger N003 annimmt, keine andern als die erwähnten Afterkry- N004 stalle zu sein, wiewohl die Winkel mit den meinigen N005 noch weniger stimmen, als die von Haidinger. N006 Haüy beschreibt indessen die Krystalle 1 und 1axig, N007 und unter den Winkeln die er anführt, findet sich auch N008 einer von 122° 19', der mit einem der meinigen zwar N009 in der Grösse, aber nicht in der Lage stimmt; die N010 andern Winkel passen auch in der Grösse nicht. Haüy N011 hält die Krystalle für ächte; aber solche Krystalle N012 können bei einer sonst ganz amorphen, opalartigen N013 Bildung, wie offenbar das Kupfergrün ist, gar nicht N014 vorkommen. N001 9. Kupferblau; so möchte ich eine dem Kupfer- N002 grün ähnliche Bildung der Turjinschen Gruben zu N003 nennen vorschlagen 2), die ebenfalls opalartig ist, und N004 ebenen bis muschligen Bruch hat, aber sich im Aeus- N005 sern besonders durch ihre lichte lasurblaue Farbe aus- N006 zeichnet. Es ist wenig glänzend, an den Kanten N007 durchscheinend, mit dem Messer ritzbar und im Strich N008 blaulichweiss. In der chemischen Beschaffenheit un- N009 terscheidet es sich von dem Kupfergrün durch seinen N010 Gehalt an Kohlensäure, der sich bei dem reinen Kupfer- [footnote reference] [footnote reference] [footnote reference] N001 1 ) Traité de minéralogie, sec. ed. t. III. p. 473. [footnote reference] N001 2 ) Mit dem Namen Kupferblau wurde freilich sonst auch die N002 Kupferlasur bezeichnet, doch wird für diese jetzt allgemein der letz- N003 tere Name gebraucht.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/448>, abgerufen am 22.11.2024.