N001 Die zur Scheidung bestimmten Legirungen wer- N002 den in Ipser Tiegeln zusammengeschmolzen; es N003 kommt dabei nicht auf ein ganz genaues Verhältniss N004 des Goldes zum Silber an; auch ist dasselbe fast stets N005 verschieden, je nachdem man gerade mehr goldhal- N006 tiges Silber oder mehr silberhaltiges Gold zu schei- N007 den hat, nur wird diess dabei beobachtet, dass N008 die Gewichtsmenge des in der Legirung enthaltenen N009 Goldes noch nicht die Hälfte der ganzen Legirung N010 ausmache. Die geschmolzene Masse wird nun wie N011 oben S. 55 angegeben ist, granulirt; die granulirte N012 Legirung in Platingefässe so vertheilt, dass jedes N013 Gefäss 11/2 bis 2 Pud enthält, und darauf mit Schwe- N014 felsäure in dem Verhältnisse übergossen, dass vier N015 Theile Säure auf drei Theile des in der Legirung N016 enthaltenen Silbers kommen. Man füllt auf diese Weise N017 jetzt täglich 10 bis 12 solcher Platingefässe, stellt N018 diese sodann alle zusammen auf einen Heerd, der sich N019 unter einem Rauchfang befindet, welcher einen gros- N020 sen Zug hat, und zündet nun unter dem Heerde das N021 Feuer an, welches man während der Dauer der Ope- N022 ration unterhält. Zur Heizung bedient man sich des N023 gespaltenen Holzes.
N001 Die Auflösung dauert kürzere oder längere Zeit, N002 je nachdem die Legirung weniger oder mehr Silber N003 enthält; sie währt indessen gewöhnlich 6 bis 10 Stun- N004 den und ist beendet, wenn die Entweichung der leicht N005 an ihrem Geruche erkennbaren schweflichten Säure N006 aufgehört hat, und sich graue Dämpfe von Schwefel- N007 säure zu entwickeln anfangen. Die Dämpfe werden N008 dabei durch die hohe Esse ins Freie gelassen, ohne N009 dass man von ihrer Entweichung selbst in der Nähe N010 einen Nachtheil bemerkt; man hatte früher versucht, N011 sie in einem besondern Apparate zu verdichten, und N012 von Wasser absorbiren zu lassen, allein die erhaltene N013 Menge der verdichteten Säure war nur gering, und
N001 Die zur Scheidung bestimmten Legirungen wer- N002 den in Ipser Tiegeln zusammengeschmolzen; es N003 kommt dabei nicht auf ein ganz genaues Verhältniss N004 des Goldes zum Silber an; auch ist dasselbe fast stets N005 verschieden, je nachdem man gerade mehr goldhal- N006 tiges Silber oder mehr silberhaltiges Gold zu schei- N007 den hat, nur wird diess dabei beobachtet, dass N008 die Gewichtsmenge des in der Legirung enthaltenen N009 Goldes noch nicht die Hälfte der ganzen Legirung N010 ausmache. Die geschmolzene Masse wird nun wie N011 oben S. 55 angegeben ist, granulirt; die granulirte N012 Legirung in Platingefässe so vertheilt, dass jedes N013 Gefäss 1½ bis 2 Pud enthält, und darauf mit Schwe- N014 felsäure in dem Verhältnisse übergossen, dass vier N015 Theile Säure auf drei Theile des in der Legirung N016 enthaltenen Silbers kommen. Man füllt auf diese Weise N017 jetzt täglich 10 bis 12 solcher Platingefässe, stellt N018 diese sodann alle zusammen auf einen Heerd, der sich N019 unter einem Rauchfang befindet, welcher einen gros- N020 sen Zug hat, und zündet nun unter dem Heerde das N021 Feuer an, welches man während der Dauer der Ope- N022 ration unterhält. Zur Heizung bedient man sich des N023 gespaltenen Holzes.
N001 Die Auflösung dauert kürzere oder längere Zeit, N002 je nachdem die Legirung weniger oder mehr Silber N003 enthält; sie währt indessen gewöhnlich 6 bis 10 Stun- N004 den und ist beendet, wenn die Entweichung der leicht N005 an ihrem Geruche erkennbaren schweflichten Säure N006 aufgehört hat, und sich graue Dämpfe von Schwefel- N007 säure zu entwickeln anfangen. Die Dämpfe werden N008 dabei durch die hohe Esse ins Freie gelassen, ohne N009 dass man von ihrer Entweichung selbst in der Nähe N010 einen Nachtheil bemerkt; man hatte früher versucht, N011 sie in einem besondern Apparate zu verdichten, und N012 von Wasser absorbiren zu lassen, allein die erhaltene N013 Menge der verdichteten Säure war nur gering, und
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Die zur Scheidung bestimmten Legirungen wer- N002
den in Ipser Tiegeln zusammengeschmolzen; es N003
kommt dabei nicht auf ein ganz genaues Verhältniss N004
des Goldes zum Silber an; auch ist dasselbe fast stets N005
verschieden, je nachdem man gerade mehr goldhal- N006
tiges Silber oder mehr silberhaltiges Gold zu schei- N007
den hat, nur wird diess dabei beobachtet, dass N008
die Gewichtsmenge des in der Legirung enthaltenen N009
Goldes noch nicht die Hälfte der ganzen Legirung N010
ausmache. Die geschmolzene Masse wird nun wie N011
oben S. 55 angegeben ist, granulirt; die granulirte N012
Legirung in Platingefässe so vertheilt, dass jedes N013
Gefäss 1½ bis 2 Pud enthält, und darauf mit Schwe- N014
felsäure in dem Verhältnisse übergossen, dass vier N015
Theile Säure auf drei Theile des in der Legirung N016
enthaltenen Silbers kommen. Man füllt auf diese Weise N017
jetzt täglich 10 bis 12 solcher Platingefässe, stellt N018
diese sodann alle zusammen auf einen Heerd, der sich N019
unter einem Rauchfang befindet, welcher einen gros- N020
sen Zug hat, und zündet nun unter dem Heerde das N021
Feuer an, welches man während der Dauer der Ope- N022
ration unterhält. Zur Heizung bedient man sich des N023
gespaltenen Holzes.
N001
Die Auflösung dauert kürzere oder längere Zeit, N002
je nachdem die Legirung weniger oder mehr Silber N003
enthält; sie währt indessen gewöhnlich 6 bis 10 Stun- N004
den und ist beendet, wenn die Entweichung der leicht N005
an ihrem Geruche erkennbaren schweflichten Säure N006
aufgehört hat, und sich graue Dämpfe von Schwefel- N007
säure zu entwickeln anfangen. Die Dämpfe werden N008
dabei durch die hohe Esse ins Freie gelassen, ohne N009
dass man von ihrer Entweichung selbst in der Nähe N010
einen Nachtheil bemerkt; man hatte früher versucht, N011
sie in einem besondern Apparate zu verdichten, und N012
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/660>, abgerufen am 21.11.2024.
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