Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
sammlungen enthält; an ihn reiht sich unmittelbar der N002
mächtige Winterpallast, und endlich jenseits eines Plat- N003
zes das Admiralitätsgebäude, dessen beide Flügel bis N004
zur Newa reichen und den weitern Fortgang an dem N005
Kaie hindern. Der grosse Platz zwischen dem Win- N006
terpallast und der Admiralität öffnet sich gegen einen N007
andern grössern, gegen welchen die Hauptfronte die- N008
ser Gebäude gerichtet ist. Er war mit Buden, Schau- N009
keln, Rutschbergen und Sehenswürdigkeiten aller Art N010
bedeckt; mit Mühe drängten wir uns durch die wo- N011
gende Menschenmasse, die in der innigsten Fröhlich- N012
keit die letzten Tage der Osterwoche feierte. Die N013
Neuheit aller Gegenstände, die Art sich zu belustigen, N014
die Russen selbst, mit ihren Bärten, blauen langen N015
Ueberröcken und Pelzmützen, zog uns an, und lang- N016
sam konnten wir nur weiter dringen.

N001
Den grossen Platz vor dem Winterpallast und der N002
Admiralität begränzen das halbzirkelförmige Gebäude N003
des Generalstabs und eine Reihe schöner Häuser, die N004
von drei grossen Strassen durchschnitten werden, die N005
wie Radien eines Kreises auf den goldnen Thurm der N006
Admiralität zulaufen. Wir bogen um die Admiralität N007
herum und gingen bei einem Bauplatze links vorüber, N008
aus welchem schon die kolossalen Granitsäulen her- N009
vorragten, die einst den Eingang in die Isaacskirche N010
schmücken sollen, und hatten nun wieder die Aussicht N011
auf die Newa. Mitten auf dem Platze, der von dieser N012
Seite die Admiralität begränzte, steht die berühmte N013
Reiterstatue von Peter dem Grossen, ein langer Kai N014
zieht sich von hier aus zur linken der Newa entlang, N015
und eine grosse Schiffbrücke führt über dieselbe nach N016
Wassili-Ostroff, auf welchem wir noch links ein in N017
den edelsten Verhältnissen aufgeführtes Gebäude, die N018
Akademie der Künste bewunderten, und einen Blick N019
rechts auf die Akademie der Wissenschaften, schon in N020
grösserer Entfernung von der Brücke, und auf die Bör- N021
senhalle an der Spitze von Wassili-Ostroff warfen;

N001
sammlungen enthält; an ihn reiht sich unmittelbar der N002
mächtige Winterpallast, und endlich jenseits eines Plat- N003
zes das Admiralitätsgebäude, dessen beide Flügel bis N004
zur Newa reichen und den weitern Fortgang an dem N005
Kaie hindern. Der grosse Platz zwischen dem Win- N006
terpallast und der Admiralität öffnet sich gegen einen N007
andern grössern, gegen welchen die Hauptfronte die- N008
ser Gebäude gerichtet ist. Er war mit Buden, Schau- N009
keln, Rutschbergen und Sehenswürdigkeiten aller Art N010
bedeckt; mit Mühe drängten wir uns durch die wo- N011
gende Menschenmasse, die in der innigsten Fröhlich- N012
keit die letzten Tage der Osterwoche feierte. Die N013
Neuheit aller Gegenstände, die Art sich zu belustigen, N014
die Russen selbst, mit ihren Bärten, blauen langen N015
Ueberröcken und Pelzmützen, zog uns an, und lang- N016
sam konnten wir nur weiter dringen.

N001
Den grossen Platz vor dem Winterpallast und der N002
Admiralität begränzen das halbzirkelförmige Gebäude N003
des Generalstabs und eine Reihe schöner Häuser, die N004
von drei grossen Strassen durchschnitten werden, die N005
wie Radien eines Kreises auf den goldnen Thurm der N006
Admiralität zulaufen. Wir bogen um die Admiralität N007
herum und gingen bei einem Bauplatze links vorüber, N008
aus welchem schon die kolossalen Granitsäulen her- N009
vorragten, die einst den Eingang in die Isaacskirche N010
schmücken sollen, und hatten nun wieder die Aussicht N011
auf die Newa. Mitten auf dem Platze, der von dieser N012
Seite die Admiralität begränzte, steht die berühmte N013
Reiterstatue von Peter dem Grossen, ein langer Kai N014
zieht sich von hier aus zur linken der Newa entlang, N015
und eine grosse Schiffbrücke führt über dieselbe nach N016
Wassili-Ostroff, auf welchem wir noch links ein in N017
den edelsten Verhältnissen aufgeführtes Gebäude, die N018
Akademie der Künste bewunderten, und einen Blick N019
rechts auf die Akademie der Wissenschaften, schon in N020
grösserer Entfernung von der Brücke, und auf die Bör- N021
senhalle an der Spitze von Wassili-Ostroff warfen;

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0072" xml:id="img_0072" n="38"/>
        <p><lb n="N001"/>
sammlungen enthält;  an ihn reiht sich unmittelbar der             <lb n="N002"/>
mächtige Winterpallast, und endlich jenseits eines Plat-             <lb n="N003"/>
zes das Admiralitätsgebäude, dessen beide Flügel bis             <lb n="N004"/>
zur Newa reichen und den weitern Fortgang an dem             <lb n="N005"/>
Kaie hindern. Der grosse Platz zwischen dem Win-             <lb n="N006"/>
terpallast und der Admiralität öffnet sich gegen einen             <lb n="N007"/>
andern grössern, gegen welchen die Hauptfronte die-             <lb n="N008"/>
ser Gebäude gerichtet ist. Er war mit Buden, Schau-             <lb n="N009"/>
keln, Rutschbergen und Sehenswürdigkeiten aller Art             <lb n="N010"/>
bedeckt; mit Mühe drängten wir uns durch die wo-             <lb n="N011"/>
gende Menschenmasse, die in der innigsten Fröhlich-             <lb n="N012"/>
keit die letzten Tage der Osterwoche feierte. Die             <lb n="N013"/>
Neuheit aller Gegenstände, die Art sich zu belustigen,             <lb n="N014"/>
die Russen selbst, mit ihren Bärten, blauen langen             <lb n="N015"/>
Ueberröcken und Pelzmützen, zog uns an, und lang-             <lb n="N016"/>
sam konnten wir nur weiter dringen.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Den grossen Platz vor dem Winterpallast und der             <lb n="N002"/>
Admiralität begränzen das halbzirkelförmige Gebäude             <lb n="N003"/>
des Generalstabs und eine Reihe schöner Häuser, die             <lb n="N004"/>
von drei grossen Strassen durchschnitten werden, die             <lb n="N005"/>
wie Radien eines Kreises auf den goldnen Thurm der             <lb n="N006"/>
Admiralität zulaufen. Wir bogen um die Admiralität             <lb n="N007"/>
herum und gingen bei einem Bauplatze links vorüber,             <lb n="N008"/>
aus welchem schon die kolossalen Granitsäulen her-             <lb n="N009"/>
vorragten, die einst den Eingang in die Isaacskirche             <lb n="N010"/>
schmücken sollen, und hatten nun wieder die Aussicht             <lb n="N011"/>
auf die Newa. Mitten auf dem Platze, der von dieser             <lb n="N012"/>
Seite die Admiralität begränzte, steht die berühmte             <lb n="N013"/>
Reiterstatue von Peter dem Grossen, ein langer Kai             <lb n="N014"/>
zieht sich von hier aus zur linken der Newa entlang,             <lb n="N015"/>
und eine grosse Schiffbrücke führt über dieselbe nach             <lb n="N016"/>
Wassili-Ostroff, auf welchem wir noch links ein in             <lb n="N017"/>
den edelsten Verhältnissen aufgeführtes Gebäude, die             <lb n="N018"/>
Akademie der Künste bewunderten, und einen Blick             <lb n="N019"/>
rechts auf die Akademie der Wissenschaften, schon in             <lb n="N020"/>
grösserer Entfernung von der Brücke, und auf die Bör-             <lb n="N021"/>
senhalle an der Spitze von Wassili-Ostroff warfen;</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0072] N001 sammlungen enthält; an ihn reiht sich unmittelbar der N002 mächtige Winterpallast, und endlich jenseits eines Plat- N003 zes das Admiralitätsgebäude, dessen beide Flügel bis N004 zur Newa reichen und den weitern Fortgang an dem N005 Kaie hindern. Der grosse Platz zwischen dem Win- N006 terpallast und der Admiralität öffnet sich gegen einen N007 andern grössern, gegen welchen die Hauptfronte die- N008 ser Gebäude gerichtet ist. Er war mit Buden, Schau- N009 keln, Rutschbergen und Sehenswürdigkeiten aller Art N010 bedeckt; mit Mühe drängten wir uns durch die wo- N011 gende Menschenmasse, die in der innigsten Fröhlich- N012 keit die letzten Tage der Osterwoche feierte. Die N013 Neuheit aller Gegenstände, die Art sich zu belustigen, N014 die Russen selbst, mit ihren Bärten, blauen langen N015 Ueberröcken und Pelzmützen, zog uns an, und lang- N016 sam konnten wir nur weiter dringen. N001 Den grossen Platz vor dem Winterpallast und der N002 Admiralität begränzen das halbzirkelförmige Gebäude N003 des Generalstabs und eine Reihe schöner Häuser, die N004 von drei grossen Strassen durchschnitten werden, die N005 wie Radien eines Kreises auf den goldnen Thurm der N006 Admiralität zulaufen. Wir bogen um die Admiralität N007 herum und gingen bei einem Bauplatze links vorüber, N008 aus welchem schon die kolossalen Granitsäulen her- N009 vorragten, die einst den Eingang in die Isaacskirche N010 schmücken sollen, und hatten nun wieder die Aussicht N011 auf die Newa. Mitten auf dem Platze, der von dieser N012 Seite die Admiralität begränzte, steht die berühmte N013 Reiterstatue von Peter dem Grossen, ein langer Kai N014 zieht sich von hier aus zur linken der Newa entlang, N015 und eine grosse Schiffbrücke führt über dieselbe nach N016 Wassili-Ostroff, auf welchem wir noch links ein in N017 den edelsten Verhältnissen aufgeführtes Gebäude, die N018 Akademie der Künste bewunderten, und einen Blick N019 rechts auf die Akademie der Wissenschaften, schon in N020 grösserer Entfernung von der Brücke, und auf die Bör- N021 senhalle an der Spitze von Wassili-Ostroff warfen;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/72
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/72>, abgerufen am 17.05.2024.