Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
lassen sich ohne zu zerbrechen nicht von dieser ab- N002
lösen; sie liegen in der körnigen Grundmasse bald N003
mehr, bald weniger gedrängt, aber immer in ziemlich N004
paralleler Richtung, wie die Feldspathkrystalle in dem N005
Syenit des Plauenschen Grundes bei Dresden, und N006
sind auf den deutlichsten Spaltungsflächen immer stark N007
gestreift; aber Streifung und Spaltungsfläche gehen N008
aus dem schneeweissen Theil in den graulichweissen N009
unverändert fort, woraus hervorgeht, dass diese un- N010
gleiche Beschaffenheit bei ein und demselben Indivi- N011
duum statt findet 1).

N001
Bei dem Diorit aus der Eversmannschen Samm- N002
lung ist der Albit röthlichweiss, durchscheinend, und N003
ebenfalls mit deutlicher Streifung auf der Hauptspal- N004
tungsfläche, die Hornblende schwärzlichgrün; hier ist N005
der erstere vorherrschend; er findet sich in 2 bis 3 N006
Linien langen schmalen Krystallen, die eine körnige, N007
stark verwachsene Grundmasse bilden, worin die N008
Hornblende in gewöhnlich nur eine Linie grossen Kör- N009
nern einzeln liegt, so dass also dieser Diorit in Rück- N010
sicht der relativen Menge seiner Gemengtheile einen N011
vollkommnen Gegensatz zu dem vorigen bildet. --

N001
Den 9. Sept. Wir blieben diesen Tag noch in N002
Slatoust, und beschäftigten uns unter anderem damit, N003
die schönen Sammlungen der Herren Anossoff und N004
Hermann zu besehen, die vorzugsweise die Minera- N005
lien der Gegend enthielten. Herr Hermann besass N006
davon grosse Vorräthe, und theilte uns daraus mit vie- N007
ler Freigebigkeit mit, wodurch er uns recht sehr ver- N008
pflichtete. Nicht weniger verpflichtet fühlten wir uns N009
Herrn Anossoff für die viele Belehrung über die

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Dieser Diorit scheint in der Gegend sehr verbreitet zu sein, N002
denn nach den Beschreibungen zu urtheilen, ist das Gestein der Na- N003
simskaja und der Taratarskischen Berge ganz dasselbe, und ausser¬ N004
dem findet sich in der Eversmannschen Sammlung ein Diorit mit N005
der Etiquette von Turgojak, also in dem I.ängenthale des Mias, der N006
dem beschriebenen so vollkommen ähnelt, dass er von ihm nicht N007
zu unterscheiden ist.

N001
lassen sich ohne zu zerbrechen nicht von dieser ab- N002
lösen; sie liegen in der körnigen Grundmasse bald N003
mehr, bald weniger gedrängt, aber immer in ziemlich N004
paralleler Richtung, wie die Feldspathkrystalle in dem N005
Syenit des Plauenschen Grundes bei Dresden, und N006
sind auf den deutlichsten Spaltungsflächen immer stark N007
gestreift; aber Streifung und Spaltungsfläche gehen N008
aus dem schneeweissen Theil in den graulichweissen N009
unverändert fort, woraus hervorgeht, dass diese un- N010
gleiche Beschaffenheit bei ein und demselben Indivi- N011
duum statt findet 1).

N001
Bei dem Diorit aus der Eversmannschen Samm- N002
lung ist der Albit röthlichweiss, durchscheinend, und N003
ebenfalls mit deutlicher Streifung auf der Hauptspal- N004
tungsfläche, die Hornblende schwärzlichgrün; hier ist N005
der erstere vorherrschend; er findet sich in 2 bis 3 N006
Linien langen schmalen Krystallen, die eine körnige, N007
stark verwachsene Grundmasse bilden, worin die N008
Hornblende in gewöhnlich nur eine Linie grossen Kör- N009
nern einzeln liegt, so dass also dieser Diorit in Rück- N010
sicht der relativen Menge seiner Gemengtheile einen N011
vollkommnen Gegensatz zu dem vorigen bildet. —

N001
Den 9. Sept. Wir blieben diesen Tag noch in N002
Slatoust, und beschäftigten uns unter anderem damit, N003
die schönen Sammlungen der Herren Anossoff und N004
Hermann zu besehen, die vorzugsweise die Minera- N005
lien der Gegend enthielten. Herr Hermann besass N006
davon grosse Vorräthe, und theilte uns daraus mit vie- N007
ler Freigebigkeit mit, wodurch er uns recht sehr ver- N008
pflichtete. Nicht weniger verpflichtet fühlten wir uns N009
Herrn Anossoff für die viele Belehrung über die

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Dieser Diorit scheint in der Gegend sehr verbreitet zu sein, N002
denn nach den Beschreibungen zu urtheilen, ist das Gestein der Na- N003
simskaja und der Taratarskischen Berge ganz dasselbe, und ausser¬ N004
dem findet sich in der Eversmannschen Sammlung ein Diorit mit N005
der Etiquette von Turgojak, also in dem I.ängenthale des Mias, der N006
dem beschriebenen so vollkommen ähnelt, dass er von ihm nicht N007
zu unterscheiden ist.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0159" xml:id="img_0157" n="141"/>
        <p><lb n="N001"/>
lassen sich ohne zu zerbrechen nicht von dieser ab-             <lb n="N002"/>
lösen; sie liegen in der körnigen Grundmasse bald             <lb n="N003"/>
mehr, bald weniger gedrängt, aber immer in ziemlich             <lb n="N004"/>
paralleler Richtung, wie die Feldspathkrystalle in dem             <lb n="N005"/>
Syenit des Plauenschen Grundes bei Dresden, und             <lb n="N006"/>
sind auf den deutlichsten Spaltungsflächen immer stark             <lb n="N007"/>
gestreift; aber Streifung und Spaltungsfläche gehen             <lb n="N008"/>
aus dem schneeweissen Theil in den graulichweissen             <lb n="N009"/>
unverändert fort, woraus hervorgeht, dass diese un-             <lb n="N010"/>
gleiche Beschaffenheit bei ein und demselben Indivi-             <lb n="N011"/>
duum statt findet 1).</p>
        <p><lb n="N001"/>
Bei dem Diorit aus der Eversmannschen Samm-             <lb n="N002"/>
lung ist der Albit röthlichweiss, durchscheinend, und             <lb n="N003"/>
ebenfalls mit deutlicher Streifung auf der Hauptspal-             <lb n="N004"/>
tungsfläche, die Hornblende schwärzlichgrün; hier ist <lb n="N005"/>
der erstere vorherrschend; er findet sich in 2 bis 3 <lb n="N006"/>
Linien langen schmalen Krystallen, die eine körnige,             <lb n="N007"/>
stark verwachsene Grundmasse bilden, worin die             <lb n="N008"/>
Hornblende in gewöhnlich nur eine Linie grossen Kör-             <lb n="N009"/>
nern einzeln liegt, so dass also dieser Diorit in Rück-             <lb n="N010"/>
sicht der relativen Menge seiner Gemengtheile einen             <lb n="N011"/>
vollkommnen Gegensatz zu dem vorigen bildet. &#x2014;</p>
        <p><lb n="N001"/>
Den 9. Sept. Wir blieben diesen Tag noch in             <lb n="N002"/>
Slatoust, und beschäftigten uns unter anderem damit,             <lb n="N003"/>
die schönen Sammlungen der Herren Anossoff und             <lb n="N004"/>
Hermann zu besehen, die vorzugsweise die Minera-             <lb n="N005"/>
lien der Gegend enthielten. Herr Hermann besass             <lb n="N006"/>
davon grosse Vorräthe, und theilte uns daraus mit vie-             <lb n="N007"/>
ler Freigebigkeit mit, wodurch er uns recht sehr ver-             <lb n="N008"/>
pflichtete. Nicht weniger verpflichtet fühlten wir uns             <lb n="N009"/>
Herrn Anossoff für die viele Belehrung über die</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Dieser Diorit scheint in der Gegend sehr verbreitet zu sein, <lb n="N002"/>
denn nach den Beschreibungen zu urtheilen, ist das Gestein der Na-             <lb n="N003"/>
simskaja und der Taratarskischen Berge ganz dasselbe, und ausser¬ <lb n="N004"/>
dem findet sich in der Eversmannschen Sammlung ein Diorit mit             <lb n="N005"/>
der Etiquette von Turgojak, also in dem I.ängenthale des Mias, der <lb n="N006"/>
dem beschriebenen so vollkommen ähnelt, dass er von ihm nicht             <lb n="N007"/>
zu unterscheiden ist.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0159] N001 lassen sich ohne zu zerbrechen nicht von dieser ab- N002 lösen; sie liegen in der körnigen Grundmasse bald N003 mehr, bald weniger gedrängt, aber immer in ziemlich N004 paralleler Richtung, wie die Feldspathkrystalle in dem N005 Syenit des Plauenschen Grundes bei Dresden, und N006 sind auf den deutlichsten Spaltungsflächen immer stark N007 gestreift; aber Streifung und Spaltungsfläche gehen N008 aus dem schneeweissen Theil in den graulichweissen N009 unverändert fort, woraus hervorgeht, dass diese un- N010 gleiche Beschaffenheit bei ein und demselben Indivi- N011 duum statt findet 1). N001 Bei dem Diorit aus der Eversmannschen Samm- N002 lung ist der Albit röthlichweiss, durchscheinend, und N003 ebenfalls mit deutlicher Streifung auf der Hauptspal- N004 tungsfläche, die Hornblende schwärzlichgrün; hier ist N005 der erstere vorherrschend; er findet sich in 2 bis 3 N006 Linien langen schmalen Krystallen, die eine körnige, N007 stark verwachsene Grundmasse bilden, worin die N008 Hornblende in gewöhnlich nur eine Linie grossen Kör- N009 nern einzeln liegt, so dass also dieser Diorit in Rück- N010 sicht der relativen Menge seiner Gemengtheile einen N011 vollkommnen Gegensatz zu dem vorigen bildet. — N001 Den 9. Sept. Wir blieben diesen Tag noch in N002 Slatoust, und beschäftigten uns unter anderem damit, N003 die schönen Sammlungen der Herren Anossoff und N004 Hermann zu besehen, die vorzugsweise die Minera- N005 lien der Gegend enthielten. Herr Hermann besass N006 davon grosse Vorräthe, und theilte uns daraus mit vie- N007 ler Freigebigkeit mit, wodurch er uns recht sehr ver- N008 pflichtete. Nicht weniger verpflichtet fühlten wir uns N009 Herrn Anossoff für die viele Belehrung über die [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Dieser Diorit scheint in der Gegend sehr verbreitet zu sein, N002 denn nach den Beschreibungen zu urtheilen, ist das Gestein der Na- N003 simskaja und der Taratarskischen Berge ganz dasselbe, und ausser¬ N004 dem findet sich in der Eversmannschen Sammlung ein Diorit mit N005 der Etiquette von Turgojak, also in dem I.ängenthale des Mias, der N006 dem beschriebenen so vollkommen ähnelt, dass er von ihm nicht N007 zu unterscheiden ist.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/159
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/159>, abgerufen am 21.11.2024.