N001 genden Höhe hatte man einen kleinen Tempel errichtet N002 und von diesem einen Weg bis zu dem See geführt, der N003 mit dem Tempel an seinem Ende von dem Wohnhause N004 aus einen schönen Prospect gewährte. Auf der an- N005 dern Seite schliessen sich an das Wohnhaus des Be- N006 sitzers die Hüttengebäude und eine grosse Menge N007 kleinerer Häuser, worin grösstentheils nur die Hüt- N008 tenleute wohnen. Ackerbau wird nicht getrieben, viele N009 in der Nachbarschaft befindliche Seen und Moräste, N010 ein undurchdringlicher Wald, der das Hüttenwerk N011 umgiebt, und in welchem wir den ganzen gestrigen N012 und vorgestrigen Tag gefahren waren, machen das N013 Klima kalt und feucht.
N001 Die Behaglichkeit des Ortes stimmte uns froh und N002 heiter; nach einem vortrefflichen Mittagessen, das wir N003 schon bereit fanden, verbrachten wir den Abend in N004 angenehmer Unterhaltung, und unsere frohe Laune N005 wurde noch erhöht durch ein sehr werthvolles Ge¬ N006 schenk unseres gefälligen Wirthes an Herrn von N007 Humboldt, das in einem ausgezeichneten Topas- N008 Krystall bestand. Er war aus den Topasbrüchen bei N009 Mursinsk, von bläulicher Farbe und durchsichtig, und N010 hatte bei einem Zoll Höhe die ungewöhnliche Breite N011 von 3 Zoll in der einen Richtung und 2 Zoll in der N012 andern. Der Krystall ist jetzt eine Zierde der Kö- N013 niglichen Sammlung in Berlin.
N001 Den 12. Sept. In der Nähe von Kyschtimsk liegt N002 das Goldseifenwerk Barsowskoi, das durch das Vor- N003 kommen des blauen Korunds, den der Staatsrath N004 Fuchs in Kasan entdeckt und von welchem wir schon N005 schöne Stücke in Petersburg gesehen hatten, ausge- N006 zeichnet ist. Es war interessant, die Verhältnisse N007 näher kennen zu lernen, unter welchen dieser Korund
[footnote-continued reference]
[footnote-continued reference]N001 renberg am folgenden Tage, wo er mit der Untersuchung und dem N002 Ordnen der gesammelten Pflanzen zu Hause geblieben war; sie wurde N003 von dem Winde quer über den ganzen See getrieben.
N001 10*
N001 genden Höhe hatte man einen kleinen Tempel errichtet N002 und von diesem einen Weg bis zu dem See geführt, der N003 mit dem Tempel an seinem Ende von dem Wohnhause N004 aus einen schönen Prospect gewährte. Auf der an- N005 dern Seite schliessen sich an das Wohnhaus des Be- N006 sitzers die Hüttengebäude und eine grosse Menge N007 kleinerer Häuser, worin grösstentheils nur die Hüt- N008 tenleute wohnen. Ackerbau wird nicht getrieben, viele N009 in der Nachbarschaft befindliche Seen und Moräste, N010 ein undurchdringlicher Wald, der das Hüttenwerk N011 umgiebt, und in welchem wir den ganzen gestrigen N012 und vorgestrigen Tag gefahren waren, machen das N013 Klima kalt und feucht.
N001 Die Behaglichkeit des Ortes stimmte uns froh und N002 heiter; nach einem vortrefflichen Mittagessen, das wir N003 schon bereit fanden, verbrachten wir den Abend in N004 angenehmer Unterhaltung, und unsere frohe Laune N005 wurde noch erhöht durch ein sehr werthvolles Ge¬ N006 schenk unseres gefälligen Wirthes an Herrn von N007 Humboldt, das in einem ausgezeichneten Topas- N008 Krystall bestand. Er war aus den Topasbrüchen bei N009 Mursinsk, von bläulicher Farbe und durchsichtig, und N010 hatte bei einem Zoll Höhe die ungewöhnliche Breite N011 von 3 Zoll in der einen Richtung und 2 Zoll in der N012 andern. Der Krystall ist jetzt eine Zierde der Kö- N013 niglichen Sammlung in Berlin.
N001 Den 12. Sept. In der Nähe von Kyschtimsk liegt N002 das Goldseifenwerk Barsowskoi, das durch das Vor- N003 kommen des blauen Korunds, den der Staatsrath N004 Fuchs in Kasan entdeckt und von welchem wir schon N005 schöne Stücke in Petersburg gesehen hatten, ausge- N006 zeichnet ist. Es war interessant, die Verhältnisse N007 näher kennen zu lernen, unter welchen dieser Korund
[footnote-continued reference]
[footnote-continued reference]N001 renberg am folgenden Tage, wo er mit der Untersuchung und dem N002 Ordnen der gesammelten Pflanzen zu Hause geblieben war; sie wurde N003 von dem Winde quer über den ganzen See getrieben.
N001 10*
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0165"xml:id="img_0163"n="147"/><p><lbn="N001"/>
genden Höhe hatte man einen kleinen Tempel errichtet <lbn="N002"/>
und von diesem einen Weg bis zu dem See geführt, der <lbn="N003"/>
mit dem Tempel an seinem Ende von dem Wohnhause <lbn="N004"/>
aus einen schönen Prospect gewährte. Auf der an- <lbn="N005"/>
dern Seite schliessen sich an das Wohnhaus des Be- <lbn="N006"/>
sitzers die Hüttengebäude und eine grosse Menge <lbn="N007"/>
kleinerer Häuser, worin grösstentheils nur die Hüt- <lbn="N008"/>
tenleute wohnen. Ackerbau wird nicht getrieben, viele <lbn="N009"/>
in der Nachbarschaft befindliche Seen und Moräste, <lbn="N010"/>
ein undurchdringlicher Wald, der das Hüttenwerk <lbn="N011"/>
umgiebt, und in welchem wir den ganzen gestrigen <lbn="N012"/>
und vorgestrigen Tag gefahren waren, machen das <lbn="N013"/>
Klima kalt und feucht.</p><p><lbn="N001"/>
Die Behaglichkeit des Ortes stimmte uns froh und <lbn="N002"/>
heiter; nach einem vortrefflichen Mittagessen, das wir <lbn="N003"/>
schon bereit fanden, verbrachten wir den Abend in <lbn="N004"/>
angenehmer Unterhaltung, und unsere frohe Laune <lbn="N005"/>
wurde noch erhöht durch ein sehr werthvolles Ge¬ <lbn="N006"/>
schenk unseres gefälligen Wirthes an Herrn von <lbn="N007"/>
Humboldt, das in einem ausgezeichneten Topas- <lbn="N008"/>
Krystall bestand. Er war aus den Topasbrüchen bei <lbn="N009"/>
Mursinsk, von bläulicher Farbe und durchsichtig, und <lbn="N010"/>
hatte bei einem Zoll Höhe die ungewöhnliche Breite <lbn="N011"/>
von 3 Zoll in der einen Richtung und 2 Zoll in der <lbn="N012"/>
andern. Der Krystall ist jetzt eine Zierde der Kö- <lbn="N013"/>
niglichen Sammlung in Berlin.</p><p><lbn="N001"/>
Den 12. Sept. In der Nähe von Kyschtimsk liegt <lbn="N002"/>
das Goldseifenwerk Barsowskoi, das durch das Vor- <lbn="N003"/>
kommen des blauen Korunds, den der Staatsrath <lbn="N004"/>
Fuchs in Kasan entdeckt und von welchem wir schon <lbn="N005"/>
schöne Stücke in Petersburg gesehen hatten, ausge- <lbn="N006"/>
zeichnet ist. Es war interessant, die Verhältnisse <lbn="N007"/>
näher kennen zu lernen, unter welchen dieser Korund</p><noteplace="foot"n="[footnote-continued reference]"><lbn="N001"/>
renberg am folgenden Tage, wo er mit der Untersuchung und dem <lbn="N002"/>
Ordnen der gesammelten Pflanzen zu Hause geblieben war; sie wurde <lbn="N003"/>
von dem Winde quer über den ganzen See getrieben.</note><fwplace="bottom"type="sig"><lbn="N001"/>
10*</fw></div></body></text></TEI>
[147/0165]
N001
genden Höhe hatte man einen kleinen Tempel errichtet N002
und von diesem einen Weg bis zu dem See geführt, der N003
mit dem Tempel an seinem Ende von dem Wohnhause N004
aus einen schönen Prospect gewährte. Auf der an- N005
dern Seite schliessen sich an das Wohnhaus des Be- N006
sitzers die Hüttengebäude und eine grosse Menge N007
kleinerer Häuser, worin grösstentheils nur die Hüt- N008
tenleute wohnen. Ackerbau wird nicht getrieben, viele N009
in der Nachbarschaft befindliche Seen und Moräste, N010
ein undurchdringlicher Wald, der das Hüttenwerk N011
umgiebt, und in welchem wir den ganzen gestrigen N012
und vorgestrigen Tag gefahren waren, machen das N013
Klima kalt und feucht.
N001
Die Behaglichkeit des Ortes stimmte uns froh und N002
heiter; nach einem vortrefflichen Mittagessen, das wir N003
schon bereit fanden, verbrachten wir den Abend in N004
angenehmer Unterhaltung, und unsere frohe Laune N005
wurde noch erhöht durch ein sehr werthvolles Ge¬ N006
schenk unseres gefälligen Wirthes an Herrn von N007
Humboldt, das in einem ausgezeichneten Topas- N008
Krystall bestand. Er war aus den Topasbrüchen bei N009
Mursinsk, von bläulicher Farbe und durchsichtig, und N010
hatte bei einem Zoll Höhe die ungewöhnliche Breite N011
von 3 Zoll in der einen Richtung und 2 Zoll in der N012
andern. Der Krystall ist jetzt eine Zierde der Kö- N013
niglichen Sammlung in Berlin.
N001
Den 12. Sept. In der Nähe von Kyschtimsk liegt N002
das Goldseifenwerk Barsowskoi, das durch das Vor- N003
kommen des blauen Korunds, den der Staatsrath N004
Fuchs in Kasan entdeckt und von welchem wir schon N005
schöne Stücke in Petersburg gesehen hatten, ausge- N006
zeichnet ist. Es war interessant, die Verhältnisse N007
näher kennen zu lernen, unter welchen dieser Korund
[footnote-continued reference]
[footnote-continued reference] N001
renberg am folgenden Tage, wo er mit der Untersuchung und dem N002
Ordnen der gesammelten Pflanzen zu Hause geblieben war; sie wurde N003
von dem Winde quer über den ganzen See getrieben.
N001
10*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-10-24T14:59:58Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-10-24T14:59:58Z)
Weitere Informationen:
Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.
Die Transkription erfolgte nach den unter
http://www.ocr-d.de/gt_guidelines
formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.
Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/165>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.