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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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durch Herrn Karelin auf seine Bekanntschaft sehr N002
begierig 1).

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Unter den Mineralien des Herrn Karelin befin- N002
den sich eine grosse Menge der sogenannten Aeroli- N003
the von Sterlitamak, die von Eversmann zuerst N004
bekannt gemacht, und von Hermann 2) in Moskau N005
später analysirt worden sind. Ich erwähne dieser N006
vorzugsweise, da Herr Karelin, der sie früher selbst N007
von Sterlitamak mitgebracht hatte, so gütig war mir N008
einen grossen Theil derselben zum Geschenk zu ma- N009
chen, und ich daher im Stande bin, hier eine voll- N010
ständige Beschreibung derselben zu geben.

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Diese sogenannten Aerolithe von Sterlitamak ha- N002
ben die Gestalt von mehr oder weniger abgeplatteten N003
Körnern, deren grösster Durchmesser 3 bis 4 Linien N004
beträgt, und die offenbar unvollkommne Krystalle sind. N005
Sie haben die Form von Octaedern und Leucitoedern, N006
die nach einer octaedrischen Axe mehr oder weniger N007
zusammengedrückt sind. Die Flächen sind uneben N008
und in der Regel eingesunken, zuweilen aber auch

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1) Durch Herrn Karelin wurden wir noch mit einem jungen N002
Kosaken-Unterofficier Herrn Karin bekannt, der neben seinen Amts- N003
geschäften sich unter der Leitung des Herrn Karelin sehr erfolg- N004
reich mit der Naturgeschichte, und namentlich mit der Botanik be- N005
schäftigte. Er besass ein schönes Herbarium, das die Pflanzen der N006
Steppe enthielt, und aus dem er Herrn Ehrenberg; der dasselbe N007
mit Interesse durchsah, manches Neue mittheilen konnte. Herr von N008
Humboldt, der sich lebhaft für diesen jungen Mann interessirte, N009
erlangte bei seiner Rückkehr nach Petersburg von Sr. Majestät dem N010
Kaiser, dass auf Staatskosten für seine weitere wissenschaftliche N011
Ausbildung gesorgt werden sollte, damit er später auf naturhistori- N012
rische Reisen in die Kirgisensteppe gesandt werden könnte, wozu N013
er bei seiner Kenntniss der Sitten und Gebräuche der Kirgisen sich N014
sehr eignete. Man liess ihn nach Petersburg kommen, wo er im N015
botanischen Garten unter der Leitung des Professor Fischer sich N016
ausbildete. Später wurde er als Officier ins Ausland geschickt, wobei N017
wir das Vergnügen hatten, ihn auch in Berlin zu sehen. N018
2) Poggendorffs Annalen B. XXVIII S. 570.

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durch Herrn Karelin auf seine Bekanntschaft sehr N002
begierig 1).

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Unter den Mineralien des Herrn Karelin befin- N002
den sich eine grosse Menge der sogenannten Aëroli- N003
the von Sterlitamak, die von Eversmann zuerst N004
bekannt gemacht, und von Hermann 2) in Moskau N005
später analysirt worden sind. Ich erwähne dieser N006
vorzugsweise, da Herr Karelin, der sie früher selbst N007
von Sterlitamak mitgebracht hatte, so gütig war mir N008
einen grossen Theil derselben zum Geschenk zu ma- N009
chen, und ich daher im Stande bin, hier eine voll- N010
ständige Beschreibung derselben zu geben.

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Diese sogenannten Aërolithe von Sterlitamak ha- N002
ben die Gestalt von mehr oder weniger abgeplatteten N003
Körnern, deren grösster Durchmesser 3 bis 4 Linien N004
beträgt, und die offenbar unvollkommne Krystalle sind. N005
Sie haben die Form von Octaëdern und Leucitoëdern, N006
die nach einer octaëdrischen Axe mehr oder weniger N007
zusammengedrückt sind. Die Flächen sind uneben N008
und in der Regel eingesunken, zuweilen aber auch

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1) Durch Herrn Karelin wurden wir noch mit einem jungen N002
Kosaken-Unterofficier Herrn Karin bekannt, der neben seinen Amts- N003
geschäften sich unter der Leitung des Herrn Karelin sehr erfolg- N004
reich mit der Naturgeschichte, und namentlich mit der Botanik be- N005
schäftigte. Er besass ein schönes Herbarium, das die Pflanzen der N006
Steppe enthielt, und aus dem er Herrn Ehrenberg; der dasselbe N007
mit Interesse durchsah, manches Neue mittheilen konnte. Herr von N008
Humboldt, der sich lebhaft für diesen jungen Mann interessirte, N009
erlangte bei seiner Rückkehr nach Petersburg von Sr. Majestät dem N010
Kaiser, dass auf Staatskosten für seine weitere wissenschaftliche N011
Ausbildung gesorgt werden sollte, damit er später auf naturhistori- N012
rische Reisen in die Kirgisensteppe gesandt werden könnte, wozu N013
er bei seiner Kenntniss der Sitten und Gebräuche der Kirgisen sich N014
sehr eignete. Man liess ihn nach Petersburg kommen, wo er im N015
botanischen Garten unter der Leitung des Professor Fischer sich N016
ausbildete. Später wurde er als Officier ins Ausland geschickt, wobei N017
wir das Vergnügen hatten, ihn auch in Berlin zu sehen. N018
2) Poggendorffs Annalen B. XXVIII S. 570.
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[202/0220] N001 durch Herrn Karelin auf seine Bekanntschaft sehr N002 begierig 1). N001 Unter den Mineralien des Herrn Karelin befin- N002 den sich eine grosse Menge der sogenannten Aëroli- N003 the von Sterlitamak, die von Eversmann zuerst N004 bekannt gemacht, und von Hermann 2) in Moskau N005 später analysirt worden sind. Ich erwähne dieser N006 vorzugsweise, da Herr Karelin, der sie früher selbst N007 von Sterlitamak mitgebracht hatte, so gütig war mir N008 einen grossen Theil derselben zum Geschenk zu ma- N009 chen, und ich daher im Stande bin, hier eine voll- N010 ständige Beschreibung derselben zu geben. N001 Diese sogenannten Aërolithe von Sterlitamak ha- N002 ben die Gestalt von mehr oder weniger abgeplatteten N003 Körnern, deren grösster Durchmesser 3 bis 4 Linien N004 beträgt, und die offenbar unvollkommne Krystalle sind. N005 Sie haben die Form von Octaëdern und Leucitoëdern, N006 die nach einer octaëdrischen Axe mehr oder weniger N007 zusammengedrückt sind. Die Flächen sind uneben N008 und in der Regel eingesunken, zuweilen aber auch [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Durch Herrn Karelin wurden wir noch mit einem jungen N002 Kosaken-Unterofficier Herrn Karin bekannt, der neben seinen Amts- N003 geschäften sich unter der Leitung des Herrn Karelin sehr erfolg- N004 reich mit der Naturgeschichte, und namentlich mit der Botanik be- N005 schäftigte. Er besass ein schönes Herbarium, das die Pflanzen der N006 Steppe enthielt, und aus dem er Herrn Ehrenberg; der dasselbe N007 mit Interesse durchsah, manches Neue mittheilen konnte. Herr von N008 Humboldt, der sich lebhaft für diesen jungen Mann interessirte, N009 erlangte bei seiner Rückkehr nach Petersburg von Sr. Majestät dem N010 Kaiser, dass auf Staatskosten für seine weitere wissenschaftliche N011 Ausbildung gesorgt werden sollte, damit er später auf naturhistori- N012 rische Reisen in die Kirgisensteppe gesandt werden könnte, wozu N013 er bei seiner Kenntniss der Sitten und Gebräuche der Kirgisen sich N014 sehr eignete. Man liess ihn nach Petersburg kommen, wo er im N015 botanischen Garten unter der Leitung des Professor Fischer sich N016 ausbildete. Später wurde er als Officier ins Ausland geschickt, wobei N017 wir das Vergnügen hatten, ihn auch in Berlin zu sehen. N018 2) Poggendorffs Annalen B. XXVIII S. 570.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/220>, abgerufen am 27.11.2024.