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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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mandant der Festung, Obrist v. Kempen interessant; N002
beide sind aus Reval gebürtig und sprechen daher N003
deutsch.

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Durch den Verkehr mit China war Herr Popoff N002
in den Besitz von vielen chinesischen Geräthschaften, N003
Bildern und andern Merkwürdigkeiten gekommen, die N004
er uns mit Vergnügen zeigte; ausserdem sahen wir N005
bei ihm auch mehrere seltene Mineralien, wie einige N006
vortreffliche Stücke von Dioptas, die man freilich in N007
Semipalatinsk fast aus der ersten Hand haben kann 1), N008
und mehrere derbe Stücke von Lasurstein von bedeu- N009
tender Grösse, unter diesen eines, welches über einen N010
Fuss lang, und einen halben Fuss breit und dick war, N011
und dessen Werth Herr Popoff auf 500 Papier-Rubel N012
anschlägt. Von kleineren Stücken verkaufte er das N013
Pfund zu 15 Rubeln; ihr Fundort soll der Badakschan N014
sein. Ferner zeigte uns Herr Popoff mehrere Erzstu- N015
fen aus einem Hügel in der Kirgisensteppe, welcher N016
die Swinzowaja Gora (kirgisisch Kurgan-Tasch) ge- N017
nannt wird, und 5 Werste südlich von den Quellen N018
der Nura liegt 2). Die Erze enthalten 12 Solotnik N019
Silber im Pud und kommen nach den Untersuchungen N020
die Herr Popoff schon angestellt hat, in grosser Menge N021
vor, würden also bei ihrer Reichhaltigkeit an Silber N022
einen eigenen Bau darauf sehr gut belohnen. Herr N023
Popoff hatte auch einen solchen beabsichtigt und dess- N024
halb um die Erlaubniss der Regierung dazu nachge- N025
sucht, dieselbe aber nicht erhalten, weil sich die Erze N026
in dem Gebiete der unabhängigen Kirgisen finden. Nach N027
Stufen, die uns Herr Popoff zeigte, und von denen N028
er uns gern Proben mittheilte, haben die Erze eine N029
grosse Aehnlichkeit mit den Silbererzen von Siränowsk N030
und bestehen in einem porösen Gemenge von Quarz N031
und Weissbleierz, das grösstentheils eine schwarze N032
Färbung und Fettglanz hat. Bleiglanz findet sich hier

[footnote reference]
[footnote reference] N001
I ) Vergl. Th. I, S. 488. N002
2 ) Vergl. Ledebour's Reise Th. II S. 427.

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mandant der Festung, Obrist v. Kempen interessant; N002
beide sind aus Reval gebürtig und sprechen daher N003
deutsch.

N001
Durch den Verkehr mit China war Herr Popoff N002
in den Besitz von vielen chinesischen Geräthschaften, N003
Bildern und andern Merkwürdigkeiten gekommen, die N004
er uns mit Vergnügen zeigte; ausserdem sahen wir N005
bei ihm auch mehrere seltene Mineralien, wie einige N006
vortreffliche Stücke von Dioptas, die man freilich in N007
Semipalatinsk fast aus der ersten Hand haben kann 1), N008
und mehrere derbe Stücke von Lasurstein von bedeu- N009
tender Grösse, unter diesen eines, welches über einen N010
Fuss lang, und einen halben Fuss breit und dick war, N011
und dessen Werth Herr Popoff auf 500 Papier-Rubel N012
anschlägt. Von kleineren Stücken verkaufte er das N013
Pfund zu 15 Rubeln; ihr Fundort soll der Badakschan N014
sein. Ferner zeigte uns Herr Popoff mehrere Erzstu- N015
fen aus einem Hügel in der Kirgisensteppe, welcher N016
die Swinzowaja Gora (kirgisisch Kurgan-Tasch) ge- N017
nannt wird, und 5 Werste südlich von den Quellen N018
der Nura liegt 2). Die Erze enthalten 12 Solotnik N019
Silber im Pud und kommen nach den Untersuchungen N020
die Herr Popoff schon angestellt hat, in grosser Menge N021
vor, würden also bei ihrer Reichhaltigkeit an Silber N022
einen eigenen Bau darauf sehr gut belohnen. Herr N023
Popoff hatte auch einen solchen beabsichtigt und dess- N024
halb um die Erlaubniss der Regierung dazu nachge- N025
sucht, dieselbe aber nicht erhalten, weil sich die Erze N026
in dem Gebiete der unabhängigen Kirgisen finden. Nach N027
Stufen, die uns Herr Popoff zeigte, und von denen N028
er uns gern Proben mittheilte, haben die Erze eine N029
grosse Aehnlichkeit mit den Silbererzen von Siränowsk N030
und bestehen in einem porösen Gemenge von Quarz N031
und Weissbleierz, das grösstentheils eine schwarze N032
Färbung und Fettglanz hat. Bleiglanz findet sich hier

[footnote reference]
[footnote reference] N001
I ) Vergl. Th. I, S. 488. N002
2 ) Vergl. Ledebour’s Reise Th. II S. 427.
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[9/0027] N001 mandant der Festung, Obrist v. Kempen interessant; N002 beide sind aus Reval gebürtig und sprechen daher N003 deutsch. N001 Durch den Verkehr mit China war Herr Popoff N002 in den Besitz von vielen chinesischen Geräthschaften, N003 Bildern und andern Merkwürdigkeiten gekommen, die N004 er uns mit Vergnügen zeigte; ausserdem sahen wir N005 bei ihm auch mehrere seltene Mineralien, wie einige N006 vortreffliche Stücke von Dioptas, die man freilich in N007 Semipalatinsk fast aus der ersten Hand haben kann 1), N008 und mehrere derbe Stücke von Lasurstein von bedeu- N009 tender Grösse, unter diesen eines, welches über einen N010 Fuss lang, und einen halben Fuss breit und dick war, N011 und dessen Werth Herr Popoff auf 500 Papier-Rubel N012 anschlägt. Von kleineren Stücken verkaufte er das N013 Pfund zu 15 Rubeln; ihr Fundort soll der Badakschan N014 sein. Ferner zeigte uns Herr Popoff mehrere Erzstu- N015 fen aus einem Hügel in der Kirgisensteppe, welcher N016 die Swinzowaja Gora (kirgisisch Kurgan-Tasch) ge- N017 nannt wird, und 5 Werste südlich von den Quellen N018 der Nura liegt 2). Die Erze enthalten 12 Solotnik N019 Silber im Pud und kommen nach den Untersuchungen N020 die Herr Popoff schon angestellt hat, in grosser Menge N021 vor, würden also bei ihrer Reichhaltigkeit an Silber N022 einen eigenen Bau darauf sehr gut belohnen. Herr N023 Popoff hatte auch einen solchen beabsichtigt und dess- N024 halb um die Erlaubniss der Regierung dazu nachge- N025 sucht, dieselbe aber nicht erhalten, weil sich die Erze N026 in dem Gebiete der unabhängigen Kirgisen finden. Nach N027 Stufen, die uns Herr Popoff zeigte, und von denen N028 er uns gern Proben mittheilte, haben die Erze eine N029 grosse Aehnlichkeit mit den Silbererzen von Siränowsk N030 und bestehen in einem porösen Gemenge von Quarz N031 und Weissbleierz, das grösstentheils eine schwarze N032 Färbung und Fettglanz hat. Bleiglanz findet sich hier [footnote reference] [footnote reference] N001 I ) Vergl. Th. I, S. 488. N002 2 ) Vergl. Ledebour’s Reise Th. II S. 427.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/27>, abgerufen am 03.12.2024.