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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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punkt bildet, und in der im Sommer und Herbst ge- N002
schöpften Soole also nicht vorhanden ist. Sie nahmen N003
an, dass die ganze Menge der gefundenen Schwefel- N004
säure mit Talkerde zu neutraler schwefelsaurer Talk- N005
erde verbunden sei; das Magnesium der übrig blei- N006
benden Talkerde, und das erhaltene Natrium waren N007
dann gerade hinreichend, mit dem vorhandenen Chlor N008
Chlormagnesium und Chlornatrium zu bilden. Im Früh- N009
jahr wird die Menge des Chlornatriums ausserordent- N010
lich zunehmen, indem dann durch den schmelzenden N011
Schnee der Steppe eine Menge reines Wasser dem N012
See zugeführt wird, welches das am Boden vorhan- N013
dene Kochsalz bis zur Sättigung auflöst. Da aber das N014
Bittersalz wohl bei mittlerer Temperatur von ziemlich N015
gleicher Auflöslichkeit in Wasser wie das Kochsalz N016
ist, bei einer hohem Temperatur aber viel auflöslicher N017
ist, als bei einer niedrigern, während das Kochsalz in N018
heissem und kaltem Wasser ziemlich gleich auflöslich N019
ist, so wird sich im Sommer, bei fortgesetzter Ver- N020
dunstung des Wassers, nur Kochsalz niederschlagen, N021
und wenn sich in kühleren Sommernächten auch etwas N022
Bittersalz ausscheidet, wie diess schon Pallas beob- N023
achtete, so wird sich dasselbe doch während des Ta- N024
ges wieder auflösen. Im Herbst krystallisirt dann N025
schon viel Bittersalz, wie wir überall bemerkten, und N026
im Winter wahrscheinlich durch wechselseitigen Aus- N027
tausch und unter Bildung von Chlormagnesium, Glau- N028
bersalz.

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Hieraus ergiebt sich, dass das relative Verhält- N002
niss des Kochsalzes zum Bittersalze und zum Chlor- N003
magnesium im Frühjahr und im Sommer viel grösser N004
sein wird, als im Herbste, und die Menge desselben N005
im Verlauf des Jahres im umgekehrten Verhältniss mit N006
der Menge des Bittersalzes und des Chlormagnesiums N007
abnehmen wird. Diess ergeben auch im Allgemeinen N008
die angestellten Analysen, indem hiernach das Was- N009
ser in den Monaten April, August und October an

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punkt bildet, und in der im Sommer und Herbst ge- N002
schöpften Soole also nicht vorhanden ist. Sie nahmen N003
an, dass die ganze Menge der gefundenen Schwefel- N004
säure mit Talkerde zu neutraler schwefelsaurer Talk- N005
erde verbunden sei; das Magnesium der übrig blei- N006
benden Talkerde, und das erhaltene Natrium waren N007
dann gerade hinreichend, mit dem vorhandenen Chlor N008
Chlormagnesium und Chlornatrium zu bilden. Im Früh- N009
jahr wird die Menge des Chlornatriums ausserordent- N010
lich zunehmen, indem dann durch den schmelzenden N011
Schnee der Steppe eine Menge reines Wasser dem N012
See zugeführt wird, welches das am Boden vorhan- N013
dene Kochsalz bis zur Sättigung auflöst. Da aber das N014
Bittersalz wohl bei mittlerer Temperatur von ziemlich N015
gleicher Auflöslichkeit in Wasser wie das Kochsalz N016
ist, bei einer hohem Temperatur aber viel auflöslicher N017
ist, als bei einer niedrigern, während das Kochsalz in N018
heissem und kaltem Wasser ziemlich gleich auflöslich N019
ist, so wird sich im Sommer, bei fortgesetzter Ver- N020
dunstung des Wassers, nur Kochsalz niederschlagen, N021
und wenn sich in kühleren Sommernächten auch etwas N022
Bittersalz ausscheidet, wie diess schon Pallas beob- N023
achtete, so wird sich dasselbe doch während des Ta- N024
ges wieder auflösen. Im Herbst krystallisirt dann N025
schon viel Bittersalz, wie wir überall bemerkten, und N026
im Winter wahrscheinlich durch wechselseitigen Aus- N027
tausch und unter Bildung von Chlormagnesium, Glau- N028
bersalz.

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Hieraus ergiebt sich, dass das relative Verhält- N002
niss des Kochsalzes zum Bittersalze und zum Chlor- N003
magnesium im Frühjahr und im Sommer viel grösser N004
sein wird, als im Herbste, und die Menge desselben N005
im Verlauf des Jahres im umgekehrten Verhältniss mit N006
der Menge des Bittersalzes und des Chlormagnesiums N007
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[266/0284] N001 punkt bildet, und in der im Sommer und Herbst ge- N002 schöpften Soole also nicht vorhanden ist. Sie nahmen N003 an, dass die ganze Menge der gefundenen Schwefel- N004 säure mit Talkerde zu neutraler schwefelsaurer Talk- N005 erde verbunden sei; das Magnesium der übrig blei- N006 benden Talkerde, und das erhaltene Natrium waren N007 dann gerade hinreichend, mit dem vorhandenen Chlor N008 Chlormagnesium und Chlornatrium zu bilden. Im Früh- N009 jahr wird die Menge des Chlornatriums ausserordent- N010 lich zunehmen, indem dann durch den schmelzenden N011 Schnee der Steppe eine Menge reines Wasser dem N012 See zugeführt wird, welches das am Boden vorhan- N013 dene Kochsalz bis zur Sättigung auflöst. Da aber das N014 Bittersalz wohl bei mittlerer Temperatur von ziemlich N015 gleicher Auflöslichkeit in Wasser wie das Kochsalz N016 ist, bei einer hohem Temperatur aber viel auflöslicher N017 ist, als bei einer niedrigern, während das Kochsalz in N018 heissem und kaltem Wasser ziemlich gleich auflöslich N019 ist, so wird sich im Sommer, bei fortgesetzter Ver- N020 dunstung des Wassers, nur Kochsalz niederschlagen, N021 und wenn sich in kühleren Sommernächten auch etwas N022 Bittersalz ausscheidet, wie diess schon Pallas beob- N023 achtete, so wird sich dasselbe doch während des Ta- N024 ges wieder auflösen. Im Herbst krystallisirt dann N025 schon viel Bittersalz, wie wir überall bemerkten, und N026 im Winter wahrscheinlich durch wechselseitigen Aus- N027 tausch und unter Bildung von Chlormagnesium, Glau- N028 bersalz. N001 Hieraus ergiebt sich, dass das relative Verhält- N002 niss des Kochsalzes zum Bittersalze und zum Chlor- N003 magnesium im Frühjahr und im Sommer viel grösser N004 sein wird, als im Herbste, und die Menge desselben N005 im Verlauf des Jahres im umgekehrten Verhältniss mit N006 der Menge des Bittersalzes und des Chlormagnesiums N007 abnehmen wird. Diess ergeben auch im Allgemeinen N008 die angestellten Analysen, indem hiernach das Was- N009 ser in den Monaten April, August und October an

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Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/284>, abgerufen am 21.11.2024.