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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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nicht allein für die Entscheidung dieser Frage wich- N002
tig, sie könnte vielleicht auch noch von grösserer Be- N003
deutung werden, und über die chemische Constitution N004
des Augits und der Hornblende im Allgemeinen sowie N005
über das Verhältniss in welchem beide Substanzen zu N006
einander stehen, Licht verbreiten.

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Dieselben Verwachsungen mit Hornblende, wie N002
sie bei den auf- und eingewachsenen Krystallen des N003
Augits vorkommen, sieht man auch bei anderen Ab- N004
änderungen des Augits, die sich nur als unregelmäs- N005
sig begränzte Individuen eingewachsen finden, wie bei N006
dem Hypersthen und Diallag. Die Körner des Hyper- N007
sthens aus dem Hypersthenfels von Penig in Sachsen N008
sind an den Rändern, wo sie an den Labrador, den N009
anderen Gemengtheil angränzen, so wie an den Seiten N010
kleiner Risse, die sie öfter durchziehen, mit Hornblende N011
verwachsen, die aber stets nach demselben Gesetze, N012
wie bei den oben angegebenen Verwachsungen, mit N013
dem Hypersthen verbunden ist. Der Letztere ist von N014
schwärzlichbrauner Farbe, und auf den vollkommen¬ N015
sten Spaltungsflächen von metallischem Perlmutterglanz, N016
die mit ihm verwachsene Hornblende grünlichschwarz; N017
man kann daher beide Substanzen schon an der Farbe N018
sehr gut von einander unterscheiden. Dreht man die N019
Hypersthenkörner um ihre Hauptaxe, so erhält man N020
nach dem Spiegel der vollkommensten Spaltungsfläche N021
des innern Hypersthens zuerst den Spiegel von den N022
Rändern, wo die Hornblende liegt, und dann wieder N023
von der anderen Spaltungsfläche des innern Hyper- N024
sthens. Eben so ist auch der Diallag des Gabbro von N025
der Baste im Harz, und noch viel ausgezeichneter der

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[footnote-continued reference] N001
ihm verdanken wir die oben mitgetheilte Analyse des Uralits vom N002
See Baltym; ich hatte ihm auch noch den Augit von Nikolajewsk N003
bei Miask mitgetheilt, doch konnte er die Analyse bei seiner schnel- N004
len Abreise von Berlin nicht mehr unternehmen, und später sie an- N005
zustellen, wie er sich vorgenommen, haben ihn wohl seine Amtsge- N006
schäfte verhindert.

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nicht allein für die Entscheidung dieser Frage wich- N002
tig, sie könnte vielleicht auch noch von grösserer Be- N003
deutung werden, und über die chemische Constitution N004
des Augits und der Hornblende im Allgemeinen sowie N005
über das Verhältniss in welchem beide Substanzen zu N006
einander stehen, Licht verbreiten.

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Dieselben Verwachsungen mit Hornblende, wie N002
sie bei den auf- und eingewachsenen Krystallen des N003
Augits vorkommen, sieht man auch bei anderen Ab- N004
änderungen des Augits, die sich nur als unregelmäs- N005
sig begränzte Individuen eingewachsen finden, wie bei N006
dem Hypersthen und Diallag. Die Körner des Hyper- N007
sthens aus dem Hypersthenfels von Penig in Sachsen N008
sind an den Rändern, wo sie an den Labrador, den N009
anderen Gemengtheil angränzen, so wie an den Seiten N010
kleiner Risse, die sie öfter durchziehen, mit Hornblende N011
verwachsen, die aber stets nach demselben Gesetze, N012
wie bei den oben angegebenen Verwachsungen, mit N013
dem Hypersthen verbunden ist. Der Letztere ist von N014
schwärzlichbrauner Farbe, und auf den vollkommen¬ N015
sten Spaltungsflächen von metallischem Perlmutterglanz, N016
die mit ihm verwachsene Hornblende grünlichschwarz; N017
man kann daher beide Substanzen schon an der Farbe N018
sehr gut von einander unterscheiden. Dreht man die N019
Hypersthenkörner um ihre Hauptaxe, so erhält man N020
nach dem Spiegel der vollkommensten Spaltungsfläche N021
des innern Hypersthens zuerst den Spiegel von den N022
Rändern, wo die Hornblende liegt, und dann wieder N023
von der anderen Spaltungsfläche des innern Hyper- N024
sthens. Eben so ist auch der Diallag des Gabbro von N025
der Baste im Harz, und noch viel ausgezeichneter der

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ihm verdanken wir die oben mitgetheilte Analyse des Uralits vom N002
See Baltym; ich hatte ihm auch noch den Augit von Nikolajewsk N003
bei Miask mitgetheilt, doch konnte er die Analyse bei seiner schnel- N004
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zustellen, wie er sich vorgenommen, haben ihn wohl seine Amtsge- N006
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[374/0392] N001 nicht allein für die Entscheidung dieser Frage wich- N002 tig, sie könnte vielleicht auch noch von grösserer Be- N003 deutung werden, und über die chemische Constitution N004 des Augits und der Hornblende im Allgemeinen sowie N005 über das Verhältniss in welchem beide Substanzen zu N006 einander stehen, Licht verbreiten. N001 Dieselben Verwachsungen mit Hornblende, wie N002 sie bei den auf- und eingewachsenen Krystallen des N003 Augits vorkommen, sieht man auch bei anderen Ab- N004 änderungen des Augits, die sich nur als unregelmäs- N005 sig begränzte Individuen eingewachsen finden, wie bei N006 dem Hypersthen und Diallag. Die Körner des Hyper- N007 sthens aus dem Hypersthenfels von Penig in Sachsen N008 sind an den Rändern, wo sie an den Labrador, den N009 anderen Gemengtheil angränzen, so wie an den Seiten N010 kleiner Risse, die sie öfter durchziehen, mit Hornblende N011 verwachsen, die aber stets nach demselben Gesetze, N012 wie bei den oben angegebenen Verwachsungen, mit N013 dem Hypersthen verbunden ist. Der Letztere ist von N014 schwärzlichbrauner Farbe, und auf den vollkommen¬ N015 sten Spaltungsflächen von metallischem Perlmutterglanz, N016 die mit ihm verwachsene Hornblende grünlichschwarz; N017 man kann daher beide Substanzen schon an der Farbe N018 sehr gut von einander unterscheiden. Dreht man die N019 Hypersthenkörner um ihre Hauptaxe, so erhält man N020 nach dem Spiegel der vollkommensten Spaltungsfläche N021 des innern Hypersthens zuerst den Spiegel von den N022 Rändern, wo die Hornblende liegt, und dann wieder N023 von der anderen Spaltungsfläche des innern Hyper- N024 sthens. Eben so ist auch der Diallag des Gabbro von N025 der Baste im Harz, und noch viel ausgezeichneter der [footnote-continued reference] [footnote-continued reference] N001 ihm verdanken wir die oben mitgetheilte Analyse des Uralits vom N002 See Baltym; ich hatte ihm auch noch den Augit von Nikolajewsk N003 bei Miask mitgetheilt, doch konnte er die Analyse bei seiner schnel- N004 len Abreise von Berlin nicht mehr unternehmen, und später sie an- N005 zustellen, wie er sich vorgenommen, haben ihn wohl seine Amtsge- N006 schäfte verhindert.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/392>, abgerufen am 28.11.2024.