Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite
N001
IV. Sauerstoffverbindungen.
N001
A. Einfache Oxyde.

N001
1. Rothkupfererz N002
findet sich derb und krystallisirt auf den Kupfergruben N003
von Gumeschewskoi (I, 263), Nischne-Tagilsk (I, 313) N004
und Bogolslowsk (I, 408) mit andern Kupfererzen, be- N005
sonders gediegenem Kupfer, Malachit, Kupfergrün N006
und mit Brauneisenerz. Die Krystalle finden sich be- N007
sonders in Gumeschewskoi und sind hier von ausser- N008
ordentlicher Schönheit vorgekommen; die Dodecaeder N009
von Zoll-Grösse, die Octaeder gewöhnlich kleiner, N010
aber von grossem Glanze und grosser Durchsichtig- N011
keit. Die Krystalle finden sich hier auch mit Beibe- N012
haltung der Form in Malachit umgeändert (I, 271). N013
Die gestrickten Formen kommen in Gumeschewskoi, N014
besonders aber in Nischne-Tagilsk vor, und bestehen N015
stets aus sehr dünnen, nach einer octaedrischen Axe N016
verlängerten Hexaedern oder solchen Combinationen N017
vom Hexaeder und Octaeder 1).

[footnote-continued reference] [footnote reference]
[footnote-continued reference] N001
warmes Wasser gelegt zu werden brauche, um mit einem schönen, N002
der Farbe des Mondes ähnlichen Lichte zu leuchten; ja dass manche N003
Stücke darunter diese Erscheinung schon zeigen, wenn sie einige N004
Zeit nur in der warmen Hand gehalten werden.
[footnote reference] N001
1) Diese gestrickten Abänderungen müssen nach den Beschrei- N002
bungen, die Pallas in seinen neuen nordischen Beiträgen Bd. V N003
S. 284 davon macht, früher in Gumeschewskoi sehr ausgezeichnet N004
vorgekommen sein. Er führt an: "Von diesem schönen Erz, wel- N005
ches man nirgends noch in so derben Stufen und Krystallen, als aus N006
obgedachter Grube aufzuweisen hatte, ist neuerlich eine noch gröbere N007
und ansehnlichere Abänderung, aus einem neuen Bau derselben Grube N008
in grossen Stufen, die oft 30 Pfund und darüber wiegen, gefördert N009
worden. Der krystallisirte rothe Kupferkalk dieser Abänderung bil- N010
det nebeneinander hohl stehende und nicht verwachsene, fingerdicke N011
vierkantige Säulen, sechs bis zehn Zoll lang, die sich verschiedene N012
Male theilen oder sogenannte Dichotomien machen, aus lauter auf- N013
einander gesetzten und ineinander geschobenen, gleichsam a la grecque N014
ausgearbeiteten Pyramiden oder Octaedern bestehen, und vierseitige N015
Pyramiden zu Spitzen haben."
N001
II. 30
N001
IV. Sauerstoffverbindungen.
N001
A. Einfache Oxyde.

N001
1. Rothkupfererz N002
findet sich derb und krystallisirt auf den Kupfergruben N003
von Gumeschewskoi (I, 263), Nischne-Tagilsk (I, 313) N004
und Bogolslowsk (I, 408) mit andern Kupfererzen, be- N005
sonders gediegenem Kupfer, Malachit, Kupfergrün N006
und mit Brauneisenerz. Die Krystalle finden sich be- N007
sonders in Gumeschewskoi und sind hier von ausser- N008
ordentlicher Schönheit vorgekommen; die Dodecaëder N009
von Zoll-Grösse, die Octaëder gewöhnlich kleiner, N010
aber von grossem Glanze und grosser Durchsichtig- N011
keit. Die Krystalle finden sich hier auch mit Beibe- N012
haltung der Form in Malachit umgeändert (I, 271). N013
Die gestrickten Formen kommen in Gumeschewskoi, N014
besonders aber in Nischne-Tagilsk vor, und bestehen N015
stets aus sehr dünnen, nach einer octaëdrischen Axe N016
verlängerten Hexaëdern oder solchen Combinationen N017
vom Hexaëder und Octaëder 1).

[footnote-continued reference] [footnote reference]
[footnote-continued reference] N001
warmes Wasser gelegt zu werden brauche, um mit einem schönen, N002
der Farbe des Mondes ähnlichen Lichte zu leuchten; ja dass manche N003
Stücke darunter diese Erscheinung schon zeigen, wenn sie einige N004
Zeit nur in der warmen Hand gehalten werden.
[footnote reference] N001
1) Diese gestrickten Abänderungen müssen nach den Beschrei- N002
bungen, die Pallas in seinen neuen nordischen Beiträgen Bd. V N003
S. 284 davon macht, früher in Gumeschewskoi sehr ausgezeichnet N004
vorgekommen sein. Er führt an: „Von diesem schönen Erz, wel- N005
ches man nirgends noch in so derben Stufen und Krystallen, als aus N006
obgedachter Grube aufzuweisen hatte, ist neuerlich eine noch gröbere N007
und ansehnlichere Abänderung, aus einem neuen Bau derselben Grube N008
in grossen Stufen, die oft 30 Pfund und darüber wiegen, gefördert N009
worden. Der krystallisirte rothe Kupferkalk dieser Abänderung bil- N010
det nebeneinander hohl stehende und nicht verwachsene, fingerdicke N011
vierkantige Säulen, sechs bis zehn Zoll lang, die sich verschiedene N012
Male theilen oder sogenannte Dichotomien machen, aus lauter auf- N013
einander gesetzten und ineinander geschobenen, gleichsam à la grecque N014
ausgearbeiteten Pyramiden oder Octaëdern bestehen, und vierseitige N015
Pyramiden zu Spitzen haben.”
N001
II. 30
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0483" xml:id="img_0481" n="465"/>
      </div>
      <div>
        <head><lb n="N001"/>
IV. Sauerstoffverbindungen.</head>
      </div>
      <div>
        <head><lb n="N001"/>
A. Einfache Oxyde.</head>
        <p><lb n="N001"/>
1. Rothkupfererz             <lb n="N002"/>
findet sich derb und krystallisirt auf den Kupfergruben             <lb n="N003"/>
von Gumeschewskoi (I, 263), Nischne-Tagilsk (I, 313)             <lb n="N004"/>
und Bogolslowsk (I, 408) mit andern Kupfererzen, be-             <lb n="N005"/>
sonders gediegenem Kupfer, Malachit, Kupfergrün             <lb n="N006"/>
und mit Brauneisenerz. Die Krystalle finden sich be-             <lb n="N007"/>
sonders in Gumeschewskoi und sind hier von ausser-             <lb n="N008"/>
ordentlicher Schönheit vorgekommen; die Dodecaëder             <lb n="N009"/>
von Zoll-Grösse, die Octaëder gewöhnlich kleiner,             <lb n="N010"/>
aber von grossem Glanze und grosser Durchsichtig-             <lb n="N011"/>
keit. Die Krystalle finden sich hier auch mit Beibe-             <lb n="N012"/>
haltung der Form in Malachit umgeändert (I, 271).             <lb n="N013"/>
Die gestrickten Formen kommen in Gumeschewskoi,             <lb n="N014"/>
besonders aber in Nischne-Tagilsk vor, und bestehen             <lb n="N015"/>
stets aus sehr dünnen, nach einer octaëdrischen Axe             <lb n="N016"/>
verlängerten Hexaëdern oder solchen Combinationen             <lb n="N017"/>
vom Hexaëder und Octaëder 1).</p>
        <note place="foot" n="[footnote-continued reference]"><lb n="N001"/>
warmes Wasser gelegt zu werden brauche, um mit einem schönen,             <lb n="N002"/>
der Farbe des Mondes ähnlichen Lichte zu leuchten; ja dass manche             <lb n="N003"/>
Stücke darunter diese Erscheinung schon zeigen, wenn sie einige             <lb n="N004"/>
Zeit nur in der warmen Hand gehalten werden.</note>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Diese gestrickten Abänderungen müssen nach den Beschrei- <lb n="N002"/>
bungen, die Pallas in seinen neuen nordischen Beiträgen Bd. V             <lb n="N003"/>
S. 284 davon macht, früher in Gumeschewskoi sehr ausgezeichnet             <lb n="N004"/>
vorgekommen sein. Er führt an: &#x201E;Von diesem schönen Erz, wel-             <lb n="N005"/>
ches man nirgends noch in so derben Stufen und Krystallen, als aus             <lb n="N006"/>
obgedachter Grube aufzuweisen hatte, ist neuerlich eine noch gröbere             <lb n="N007"/>
und ansehnlichere Abänderung, aus einem neuen Bau derselben Grube             <lb n="N008"/>
in grossen Stufen, die oft 30 Pfund und darüber wiegen, gefördert             <lb n="N009"/>
worden. Der krystallisirte rothe Kupferkalk dieser Abänderung bil-             <lb n="N010"/>
det nebeneinander hohl stehende und nicht verwachsene, fingerdicke             <lb n="N011"/>
vierkantige Säulen, sechs bis zehn Zoll lang, die sich verschiedene             <lb n="N012"/>
Male theilen oder sogenannte Dichotomien machen, aus lauter auf-             <lb n="N013"/>
einander gesetzten und ineinander geschobenen, gleichsam à la grecque             <lb n="N014"/>
ausgearbeiteten Pyramiden oder Octaëdern bestehen, und vierseitige             <lb n="N015"/>
Pyramiden zu Spitzen haben.&#x201D;</note>
        <fw place="bottom" type="sig"><lb n="N001"/>
II. 30</fw>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[465/0483] N001 IV. Sauerstoffverbindungen. N001 A. Einfache Oxyde. N001 1. Rothkupfererz N002 findet sich derb und krystallisirt auf den Kupfergruben N003 von Gumeschewskoi (I, 263), Nischne-Tagilsk (I, 313) N004 und Bogolslowsk (I, 408) mit andern Kupfererzen, be- N005 sonders gediegenem Kupfer, Malachit, Kupfergrün N006 und mit Brauneisenerz. Die Krystalle finden sich be- N007 sonders in Gumeschewskoi und sind hier von ausser- N008 ordentlicher Schönheit vorgekommen; die Dodecaëder N009 von Zoll-Grösse, die Octaëder gewöhnlich kleiner, N010 aber von grossem Glanze und grosser Durchsichtig- N011 keit. Die Krystalle finden sich hier auch mit Beibe- N012 haltung der Form in Malachit umgeändert (I, 271). N013 Die gestrickten Formen kommen in Gumeschewskoi, N014 besonders aber in Nischne-Tagilsk vor, und bestehen N015 stets aus sehr dünnen, nach einer octaëdrischen Axe N016 verlängerten Hexaëdern oder solchen Combinationen N017 vom Hexaëder und Octaëder 1). [footnote-continued reference] [footnote reference] [footnote-continued reference] N001 warmes Wasser gelegt zu werden brauche, um mit einem schönen, N002 der Farbe des Mondes ähnlichen Lichte zu leuchten; ja dass manche N003 Stücke darunter diese Erscheinung schon zeigen, wenn sie einige N004 Zeit nur in der warmen Hand gehalten werden. [footnote reference] N001 1) Diese gestrickten Abänderungen müssen nach den Beschrei- N002 bungen, die Pallas in seinen neuen nordischen Beiträgen Bd. V N003 S. 284 davon macht, früher in Gumeschewskoi sehr ausgezeichnet N004 vorgekommen sein. Er führt an: „Von diesem schönen Erz, wel- N005 ches man nirgends noch in so derben Stufen und Krystallen, als aus N006 obgedachter Grube aufzuweisen hatte, ist neuerlich eine noch gröbere N007 und ansehnlichere Abänderung, aus einem neuen Bau derselben Grube N008 in grossen Stufen, die oft 30 Pfund und darüber wiegen, gefördert N009 worden. Der krystallisirte rothe Kupferkalk dieser Abänderung bil- N010 det nebeneinander hohl stehende und nicht verwachsene, fingerdicke N011 vierkantige Säulen, sechs bis zehn Zoll lang, die sich verschiedene N012 Male theilen oder sogenannte Dichotomien machen, aus lauter auf- N013 einander gesetzten und ineinander geschobenen, gleichsam à la grecque N014 ausgearbeiteten Pyramiden oder Octaëdern bestehen, und vierseitige N015 Pyramiden zu Spitzen haben.” N001 II. 30

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/483
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/483>, abgerufen am 22.11.2024.