Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
schöpft sein, da man im Jahre 1832 den sämmtlichen N002
Korund, den man finden konnte, wegbrechen liess, um N003
ihn als Smirgel in der Degenfabrik von Slatoust zu N004
gebrauchen.

N001
Nach der Besichtigung des Aeschynitbruches rit- N002
ten wir nach den Stellen, wo man den Topas ge- N003
funden hat. Man zählt jetzt deren vier, alle in nicht N004
grosser Entfernung von einander auf der Südostseite N005
des Ilmensees zwischen diesem und dem See Arga- N006
gasch, die aber alle schon seit längerer Zeit entdeckt N007
sind; die eine wurde schon aufgefunden zur Zeit als N008
die Miasker Hütten noch Privateigenthum waren, also N009
schon in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun- N010
derts und zwar von dem Kosaken Prutoff aus der nahe N011
gelegenen Festung Tschebarkulsk, die andern nach und N012
nach von den Hüttenarbeitern Kotschewoi, Goligus- N013
sow und Trubejeff. Nach den Entdeckern haben N014
dann diese Stellen und die darauf angelegten Brüche N015
den Namen Prutowskoi, Kotschewskoi, Goligussowskoi N016
und Trubejewskoi erhalten. Das Vorkommen des To- N017
pases ist auf allen diesen Stellen dasselbe. Er findet N018
sich auf 1 bis 2 Lachter mächtigen Granitgängen, die N019
meistens ein gleiches Streichen St. 4,4 von SW. nach N020
NO. und ein fast seigeres Einfallen haben, nur der N021
Trubejewsche Gang weicht etwas davon ab, indem N022
sein Streichen St. 5,4 also noch mehr ostwestlich ist.

N001
Das Gestein, worin diese Gänge aufsetzen, ist N002
die eläolithfreie Varietät des Miascits. Der Feldspath N003
ist darin kleinkörnig und theils schneeweiss, theils N004
lichte röthlichgrau, der Glimmer schwarz und eben- N005
falls kleinkörnig. Auch Zirkon von brauner Farbe N006
kommt darin mehr oder weniger häufig vor, jedoch N007
nur in äusserst kleinen Krystallen und Körnern. Er N008
sowohl als der Glimmer finden sich aber nur in ge- N009
wissen Lagen, während diese Mineralien in andern N010
Lagen, die dann nur aus Feldspath bestehen, gar N011
nicht vorkommen. Beiderlei Lagen sind nur ein bis

N001
schöpft sein, da man im Jahre 1832 den sämmtlichen N002
Korund, den man finden konnte, wegbrechen liess, um N003
ihn als Smirgel in der Degenfabrik von Slatoust zu N004
gebrauchen.

N001
Nach der Besichtigung des Aeschynitbruches rit- N002
ten wir nach den Stellen, wo man den Topas ge- N003
funden hat. Man zählt jetzt deren vier, alle in nicht N004
grosser Entfernung von einander auf der Südostseite N005
des Ilmensees zwischen diesem und dem See Arga- N006
gasch, die aber alle schon seit längerer Zeit entdeckt N007
sind; die eine wurde schon aufgefunden zur Zeit als N008
die Miasker Hütten noch Privateigenthum waren, also N009
schon in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun- N010
derts und zwar von dem Kosaken Prutoff aus der nahe N011
gelegenen Festung Tschebarkulsk, die andern nach und N012
nach von den Hüttenarbeitern Kotschewoi, Goligus- N013
sow und Trubejeff. Nach den Entdeckern haben N014
dann diese Stellen und die darauf angelegten Brüche N015
den Namen Prutowskoi, Kotschewskoi, Goligussowskoi N016
und Trubejewskoi erhalten. Das Vorkommen des To- N017
pases ist auf allen diesen Stellen dasselbe. Er findet N018
sich auf 1 bis 2 Lachter mächtigen Granitgängen, die N019
meistens ein gleiches Streichen St. 4,4 von SW. nach N020
NO. und ein fast seigeres Einfallen haben, nur der N021
Trubejewsche Gang weicht etwas davon ab, indem N022
sein Streichen St. 5,4 also noch mehr ostwestlich ist.

N001
Das Gestein, worin diese Gänge aufsetzen, ist N002
die eläolithfreie Varietät des Miascits. Der Feldspath N003
ist darin kleinkörnig und theils schneeweiss, theils N004
lichte röthlichgrau, der Glimmer schwarz und eben- N005
falls kleinkörnig. Auch Zirkon von brauner Farbe N006
kommt darin mehr oder weniger häufig vor, jedoch N007
nur in äusserst kleinen Krystallen und Körnern. Er N008
sowohl als der Glimmer finden sich aber nur in ge- N009
wissen Lagen, während diese Mineralien in andern N010
Lagen, die dann nur aus Feldspath bestehen, gar N011
nicht vorkommen. Beiderlei Lagen sind nur ein bis

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0095" xml:id="img_0093" n="77"/>
        <p><lb n="N001"/>
schöpft sein, da man im Jahre 1832 den sämmtlichen             <lb n="N002"/>
Korund, den man finden konnte, wegbrechen liess, um             <lb n="N003"/>
ihn als Smirgel in der Degenfabrik von Slatoust zu             <lb n="N004"/>
gebrauchen. </p>
        <p><lb n="N001"/>
Nach der Besichtigung des Aeschynitbruches rit-             <lb n="N002"/>
ten wir nach den Stellen, wo man den Topas ge-             <lb n="N003"/>
funden hat. Man zählt jetzt deren vier, alle in nicht             <lb n="N004"/>
grosser Entfernung von einander auf der Südostseite             <lb n="N005"/>
des Ilmensees zwischen diesem und dem See Arga-             <lb n="N006"/>
gasch, die aber alle schon seit längerer Zeit entdeckt             <lb n="N007"/>
sind; die eine wurde schon aufgefunden zur Zeit als             <lb n="N008"/>
die Miasker Hütten noch Privateigenthum waren, also             <lb n="N009"/>
schon in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun-             <lb n="N010"/>
derts und zwar von dem Kosaken Prutoff aus der nahe             <lb n="N011"/>
gelegenen Festung Tschebarkulsk, die andern nach und             <lb n="N012"/>
nach von den Hüttenarbeitern Kotschewoi, Goligus-             <lb n="N013"/>
sow und Trubejeff. Nach den Entdeckern haben             <lb n="N014"/>
dann diese Stellen und die darauf angelegten Brüche             <lb n="N015"/>
den Namen Prutowskoi, Kotschewskoi, Goligussowskoi             <lb n="N016"/>
und Trubejewskoi erhalten. Das Vorkommen des To-             <lb n="N017"/>
pases ist auf allen diesen Stellen dasselbe. Er findet             <lb n="N018"/>
sich auf 1 bis 2 Lachter mächtigen Granitgängen, die             <lb n="N019"/>
meistens ein gleiches Streichen St. 4,4 von SW. nach             <lb n="N020"/>
NO. und ein fast seigeres Einfallen haben, nur der             <lb n="N021"/>
Trubejewsche Gang weicht etwas davon ab, indem             <lb n="N022"/>
sein Streichen St. 5,4 also noch mehr ostwestlich ist.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Das Gestein, worin diese Gänge aufsetzen, ist             <lb n="N002"/>
die eläolithfreie Varietät des Miascits. Der Feldspath             <lb n="N003"/>
ist darin kleinkörnig und theils schneeweiss, theils             <lb n="N004"/>
lichte röthlichgrau, der Glimmer schwarz und eben-             <lb n="N005"/>
falls kleinkörnig. Auch Zirkon von brauner Farbe             <lb n="N006"/>
kommt darin mehr oder weniger häufig vor, jedoch             <lb n="N007"/>
nur in äusserst kleinen Krystallen und Körnern. Er <lb n="N008"/>
sowohl als der Glimmer finden sich aber nur in ge-             <lb n="N009"/>
wissen Lagen, während diese Mineralien in andern             <lb n="N010"/>
Lagen, die dann nur aus Feldspath bestehen, gar             <lb n="N011"/>
nicht vorkommen. Beiderlei Lagen sind nur ein bis</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[77/0095] N001 schöpft sein, da man im Jahre 1832 den sämmtlichen N002 Korund, den man finden konnte, wegbrechen liess, um N003 ihn als Smirgel in der Degenfabrik von Slatoust zu N004 gebrauchen. N001 Nach der Besichtigung des Aeschynitbruches rit- N002 ten wir nach den Stellen, wo man den Topas ge- N003 funden hat. Man zählt jetzt deren vier, alle in nicht N004 grosser Entfernung von einander auf der Südostseite N005 des Ilmensees zwischen diesem und dem See Arga- N006 gasch, die aber alle schon seit längerer Zeit entdeckt N007 sind; die eine wurde schon aufgefunden zur Zeit als N008 die Miasker Hütten noch Privateigenthum waren, also N009 schon in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun- N010 derts und zwar von dem Kosaken Prutoff aus der nahe N011 gelegenen Festung Tschebarkulsk, die andern nach und N012 nach von den Hüttenarbeitern Kotschewoi, Goligus- N013 sow und Trubejeff. Nach den Entdeckern haben N014 dann diese Stellen und die darauf angelegten Brüche N015 den Namen Prutowskoi, Kotschewskoi, Goligussowskoi N016 und Trubejewskoi erhalten. Das Vorkommen des To- N017 pases ist auf allen diesen Stellen dasselbe. Er findet N018 sich auf 1 bis 2 Lachter mächtigen Granitgängen, die N019 meistens ein gleiches Streichen St. 4,4 von SW. nach N020 NO. und ein fast seigeres Einfallen haben, nur der N021 Trubejewsche Gang weicht etwas davon ab, indem N022 sein Streichen St. 5,4 also noch mehr ostwestlich ist. N001 Das Gestein, worin diese Gänge aufsetzen, ist N002 die eläolithfreie Varietät des Miascits. Der Feldspath N003 ist darin kleinkörnig und theils schneeweiss, theils N004 lichte röthlichgrau, der Glimmer schwarz und eben- N005 falls kleinkörnig. Auch Zirkon von brauner Farbe N006 kommt darin mehr oder weniger häufig vor, jedoch N007 nur in äusserst kleinen Krystallen und Körnern. Er N008 sowohl als der Glimmer finden sich aber nur in ge- N009 wissen Lagen, während diese Mineralien in andern N010 Lagen, die dann nur aus Feldspath bestehen, gar N011 nicht vorkommen. Beiderlei Lagen sind nur ein bis

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/95
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/95>, abgerufen am 24.11.2024.