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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.

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gern haben mögen, muß von der Welt verachtet
und verlassen und verbannt sein, muß schier so
wild und glück- und sorglos sein, wie sie selbst.
Ich habe mich denn auch um eine Arbeit umsehen
müssen. Ich flechte Körbe aus Rispenstroh und
Weiden, ich sammle und bereite Zunder, ich schnitze
aus Buchenholz Spielsachen für Kinder. Ich habe
mich schon so sehr in dem Zutrauen der Leute be-
festigt, daß sie mich das Schärfen der Arbeits-
werkzeuge lehren, so daß ich den Holzschlägern die
Beile und Sägen scharf zu machen verstehe. Das
bringt mir manchen Groschen ein, und ich nehme
ihn an -- muß ja angewiesen sein auf meiner
Hände Arbeit, wie Alle hier. In meiner Stube
sieht es bunt aus. Und da sitze ich, wenn draußen
schlecht Wetter oder der lange Herbstabend ist,
zwischen den Weidenbüscheln und Holzstücken und
den verschiedenen Werkzeugen, und schaffe. Selten
bin ich allein dabei; es plaudert mir meine heitere
Hauswirthin vor, oder es sitzt ein Pecher oder
Wurzner, oder Kohlenbrenner neben mir, und
schmaucht sein Pfeifchen und sieht mir schmunzelnd
zu, wie ich das Alles anfange und zu Ende bringe,
und greift letztlich wol gar selber an. Oder es sind
Kinder um mich, denen ich Märchen erzähle, oder
die mit den Schnittspänen spielen, bis auch das
Spielzeug in meiner Hand fertig ist. An Sonn-

gern haben mögen, muß von der Welt verachtet
und verlaſſen und verbannt ſein, muß ſchier ſo
wild und glück- und ſorglos ſein, wie ſie ſelbſt.
Ich habe mich denn auch um eine Arbeit umſehen
müſſen. Ich flechte Körbe aus Riſpenſtroh und
Weiden, ich ſammle und bereite Zunder, ich ſchnitze
aus Buchenholz Spielſachen für Kinder. Ich habe
mich ſchon ſo ſehr in dem Zutrauen der Leute be-
feſtigt, daß ſie mich das Schärfen der Arbeits-
werkzeuge lehren, ſo daß ich den Holzſchlägern die
Beile und Sägen ſcharf zu machen verſtehe. Das
bringt mir manchen Groſchen ein, und ich nehme
ihn an — muß ja angewieſen ſein auf meiner
Hände Arbeit, wie Alle hier. In meiner Stube
ſieht es bunt aus. Und da ſitze ich, wenn draußen
ſchlecht Wetter oder der lange Herbſtabend iſt,
zwiſchen den Weidenbüſcheln und Holzſtücken und
den verſchiedenen Werkzeugen, und ſchaffe. Selten
bin ich allein dabei; es plaudert mir meine heitere
Hauswirthin vor, oder es ſitzt ein Pecher oder
Wurzner, oder Kohlenbrenner neben mir, und
ſchmaucht ſein Pfeifchen und ſieht mir ſchmunzelnd
zu, wie ich das Alles anfange und zu Ende bringe,
und greift letztlich wol gar ſelber an. Oder es ſind
Kinder um mich, denen ich Märchen erzähle, oder
die mit den Schnittſpänen ſpielen, bis auch das
Spielzeug in meiner Hand fertig iſt. An Sonn-

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[142/0152] gern haben mögen, muß von der Welt verachtet und verlaſſen und verbannt ſein, muß ſchier ſo wild und glück- und ſorglos ſein, wie ſie ſelbſt. Ich habe mich denn auch um eine Arbeit umſehen müſſen. Ich flechte Körbe aus Riſpenſtroh und Weiden, ich ſammle und bereite Zunder, ich ſchnitze aus Buchenholz Spielſachen für Kinder. Ich habe mich ſchon ſo ſehr in dem Zutrauen der Leute be- feſtigt, daß ſie mich das Schärfen der Arbeits- werkzeuge lehren, ſo daß ich den Holzſchlägern die Beile und Sägen ſcharf zu machen verſtehe. Das bringt mir manchen Groſchen ein, und ich nehme ihn an — muß ja angewieſen ſein auf meiner Hände Arbeit, wie Alle hier. In meiner Stube ſieht es bunt aus. Und da ſitze ich, wenn draußen ſchlecht Wetter oder der lange Herbſtabend iſt, zwiſchen den Weidenbüſcheln und Holzſtücken und den verſchiedenen Werkzeugen, und ſchaffe. Selten bin ich allein dabei; es plaudert mir meine heitere Hauswirthin vor, oder es ſitzt ein Pecher oder Wurzner, oder Kohlenbrenner neben mir, und ſchmaucht ſein Pfeifchen und ſieht mir ſchmunzelnd zu, wie ich das Alles anfange und zu Ende bringe, und greift letztlich wol gar ſelber an. Oder es ſind Kinder um mich, denen ich Märchen erzähle, oder die mit den Schnittſpänen ſpielen, bis auch das Spielzeug in meiner Hand fertig iſt. An Sonn-

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Zitationshilfe: Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/152>, abgerufen am 24.11.2024.