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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.

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und hebt endlich an zu schluchzen. Später bittet er
um ein Stück Brot, das er mit Heißhunger ver-
schlingt. Dabei fallen ihm die schwarzen Locken
über die Augen herab, er streicht sie nicht zur
Seite. Zuletzt taucht er das Brot in den Wasser-
krug und ißt mit gesteigerter Gier und trinkt das
Wasser bis auf den letzten Tropfen.

Wir stehen herum und wir sehen ihm zu und
wir schütteln unsere weisen Häupter und wollen
fragen und fragen; und der Junge hört nichts und
starrt in die Spanlunte, die an der Wand leuchtet,
oder zum Fenster hinaus in die Dunkelheit.

Noch in derselben Nacht haben ich und der
Graßsteiger den Knaben hinaufgeführt in den Hinter-
wald zu seiner Mutter Hütte. Ein parmal hat er
uns davon und die Lehnen hinanklettern wollen in
den finstern Wald. Stumm wie ein Maulwurf und
scheu wie ein Reh ist er gewesen.

Wir kommen zu des schwarzen Mathes Haus,
die schwarze Hütte genannt. Da liegt Alles in tiefer
Ruh. Das Brünnlein flüstert vor der Thür; das
Geäste der Tannen ächzt über dem Dache. In der
Nacht hört man auf solche Dinge; am Tage ist,
wenn Einer so sagen dürfte, das stete Tönen des
Lichtes, da wird dergleichen selten beachtet.

Der Graßsteiger hält den Knaben an der
Hand. Ich stelle mich an ein Fensterchen und rufe

und hebt endlich an zu ſchluchzen. Später bittet er
um ein Stück Brot, das er mit Heißhunger ver-
ſchlingt. Dabei fallen ihm die ſchwarzen Locken
über die Augen herab, er ſtreicht ſie nicht zur
Seite. Zuletzt taucht er das Brot in den Waſſer-
krug und ißt mit geſteigerter Gier und trinkt das
Waſſer bis auf den letzten Tropfen.

Wir ſtehen herum und wir ſehen ihm zu und
wir ſchütteln unſere weiſen Häupter und wollen
fragen und fragen; und der Junge hört nichts und
ſtarrt in die Spanlunte, die an der Wand leuchtet,
oder zum Fenſter hinaus in die Dunkelheit.

Noch in derſelben Nacht haben ich und der
Graßſteiger den Knaben hinaufgeführt in den Hinter-
wald zu ſeiner Mutter Hütte. Ein parmal hat er
uns davon und die Lehnen hinanklettern wollen in
den finſtern Wald. Stumm wie ein Maulwurf und
ſcheu wie ein Reh iſt er geweſen.

Wir kommen zu des ſchwarzen Mathes Haus,
die ſchwarze Hütte genannt. Da liegt Alles in tiefer
Ruh. Das Brünnlein flüſtert vor der Thür; das
Geäſte der Tannen ächzt über dem Dache. In der
Nacht hört man auf ſolche Dinge; am Tage iſt,
wenn Einer ſo ſagen dürfte, das ſtete Tönen des
Lichtes, da wird dergleichen ſelten beachtet.

Der Graßſteiger hält den Knaben an der
Hand. Ich ſtelle mich an ein Fenſterchen und rufe

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[252/0262] und hebt endlich an zu ſchluchzen. Später bittet er um ein Stück Brot, das er mit Heißhunger ver- ſchlingt. Dabei fallen ihm die ſchwarzen Locken über die Augen herab, er ſtreicht ſie nicht zur Seite. Zuletzt taucht er das Brot in den Waſſer- krug und ißt mit geſteigerter Gier und trinkt das Waſſer bis auf den letzten Tropfen. Wir ſtehen herum und wir ſehen ihm zu und wir ſchütteln unſere weiſen Häupter und wollen fragen und fragen; und der Junge hört nichts und ſtarrt in die Spanlunte, die an der Wand leuchtet, oder zum Fenſter hinaus in die Dunkelheit. Noch in derſelben Nacht haben ich und der Graßſteiger den Knaben hinaufgeführt in den Hinter- wald zu ſeiner Mutter Hütte. Ein parmal hat er uns davon und die Lehnen hinanklettern wollen in den finſtern Wald. Stumm wie ein Maulwurf und ſcheu wie ein Reh iſt er geweſen. Wir kommen zu des ſchwarzen Mathes Haus, die ſchwarze Hütte genannt. Da liegt Alles in tiefer Ruh. Das Brünnlein flüſtert vor der Thür; das Geäſte der Tannen ächzt über dem Dache. In der Nacht hört man auf ſolche Dinge; am Tage iſt, wenn Einer ſo ſagen dürfte, das ſtete Tönen des Lichtes, da wird dergleichen ſelten beachtet. Der Graßſteiger hält den Knaben an der Hand. Ich ſtelle mich an ein Fenſterchen und rufe

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Zitationshilfe: Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/262>, abgerufen am 24.11.2024.