Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.Leben, in welchem man nach der Schönheit der So hat es sich erfüllt. Der Schrankenheimer Hermann hat drüben am See im Gesenke ein Sie haben uns verlassen und sind davongezogen Im Winter 1842. In Einöde und Einförmigkeit vergehen die Leben, in welchem man nach der Schönheit der So hat es ſich erfüllt. Der Schrankenheimer Hermann hat drüben am See im Geſenke ein Sie haben uns verlaſſen und ſind davongezogen Im Winter 1842. In Einöde und Einförmigkeit vergehen die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0422" n="412"/> Leben, in welchem man nach der Schönheit der<lb/> Schöpfung und nach dem inneren Werthe des Men-<lb/> ſchen frägt. — Die Waldlilie iſt eine wunderſam<lb/> ſchöne Jungfrau geworden, und meine Mühe um die<lb/> Ausbildung ihrer Seelenanlagen iſt herrlich belohnt.</p><lb/> <p>So hat es ſich erfüllt. Der Schrankenheimer<lb/> hat ſeine Schranken durchbrochen. Vor zwei Tagen,<lb/> am Feſte der Himmelfahrt des Herrn, iſt in un-<lb/> ſerer Kirche der Waldherr mit der Waldlilie ge-<lb/> traut worden.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Hermann hat drüben am See im Geſenke ein<lb/> Sommerhaus bauen laſſen wollen, um mit ſeiner<lb/> Gattin alljährlich einige Frühherbſtwochen daſelbſt<lb/> zu wohnen. Aber die Waldlilie hat ihn gebeten,<lb/> das zu unterlaſſen. Sie liebe jene Gegend, aber ſie<lb/> könne den See nicht beſuchen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Sie haben uns verlaſſen und ſind davongezogen<lb/> in die ſchöne Stadt Salzburg.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p> <date> <hi rendition="#et">Im Winter 1842.</hi> </date> </p><lb/> <p>In Einöde und Einförmigkeit vergehen die<lb/> Jahre; warum nennt mich Niemand den Ein-<lb/> ſpanig?</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [412/0422]
Leben, in welchem man nach der Schönheit der
Schöpfung und nach dem inneren Werthe des Men-
ſchen frägt. — Die Waldlilie iſt eine wunderſam
ſchöne Jungfrau geworden, und meine Mühe um die
Ausbildung ihrer Seelenanlagen iſt herrlich belohnt.
So hat es ſich erfüllt. Der Schrankenheimer
hat ſeine Schranken durchbrochen. Vor zwei Tagen,
am Feſte der Himmelfahrt des Herrn, iſt in un-
ſerer Kirche der Waldherr mit der Waldlilie ge-
traut worden.
Hermann hat drüben am See im Geſenke ein
Sommerhaus bauen laſſen wollen, um mit ſeiner
Gattin alljährlich einige Frühherbſtwochen daſelbſt
zu wohnen. Aber die Waldlilie hat ihn gebeten,
das zu unterlaſſen. Sie liebe jene Gegend, aber ſie
könne den See nicht beſuchen.
Sie haben uns verlaſſen und ſind davongezogen
in die ſchöne Stadt Salzburg.
Im Winter 1842.
In Einöde und Einförmigkeit vergehen die
Jahre; warum nennt mich Niemand den Ein-
ſpanig?
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