Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite

Christi, und uns. künft. Auferstehung.
Gottesfurcht hintergangen, in Schanden bestehen
wird. Alle Ausflüchte und blendende Entschuldi-
gungen, womit so mancher sich hier in diesem Le-
ben einschläferte, werden auf einmahl wegfallen.
Denn der Herr Jesus wird ans Licht bringen,
was im Finstern verborgen ist, und den Rath,

(die verborgensten Gedanken und Absichten) der
Herzen offenbaren,
1. Kor. 4, 5. Wie wird dir
alsdenn zu Muth seyn, mein lieber Leser! Was
wirst du zu hoffen oder zu fürchten haben? Was
für ein Urtheil wird über dich ausgesprochen wer-
den? Wirst du auch unter den Glücklichen seyn,
die das erfreuliche Urtheil vernehmen: Kommet
her, ihr Geseegnete meines Vatters, ererbet
das Reich,
und nehmet Besitz von der unaus-
sprechlichen Glückseeligkeit, die euch von Anbe-
ginn der Welt bereitet
und zugedacht ist. Oder
wird die schreckliche Stimme in deine Ohren don-
nern: Gehet hin von mir, ihr Verfluchte in
das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel
und seinen Engeln?
Schrecklicher, fürchterlicher
Ausspruch! Sünder, wo wollt ihr alsdann hin?
wohin werdet ihr fliehen? wo werdet ihr euch ver-
bergen vor der Ungnade des Allmächtigen? In
welche Hölen und Felsenklüfte werdet ihr euch ver-
kriechen? Zu spät, zu spät wird es alsdann seyn,
einen Zufluchtsort zu suchen. In der ganzen wei-
ten Schöpfung kein Plätzgen wo du sicher seyn
könntest, o Sünder! Und diese Erde, die durch
deine Laster so sehr entweyht worden, wird selbst
in einem entsetzlichen Feuer aufgelöset werden. Denn
die Himmel werden zergehen mit großem Kra-

chen,

Chriſti, und unſ. künft. Auferſtehung.
Gottesfurcht hintergangen, in Schanden beſtehen
wird. Alle Ausflüchte und blendende Entſchuldi-
gungen, womit ſo mancher ſich hier in dieſem Le-
ben einſchläferte, werden auf einmahl wegfallen.
Denn der Herr Jeſus wird ans Licht bringen,
was im Finſtern verborgen iſt, und den Rath,

(die verborgenſten Gedanken und Abſichten) der
Herzen offenbaren,
1. Kor. 4, 5. Wie wird dir
alsdenn zu Muth ſeyn, mein lieber Leſer! Was
wirſt du zu hoffen oder zu fürchten haben? Was
für ein Urtheil wird über dich ausgeſprochen wer-
den? Wirſt du auch unter den Glücklichen ſeyn,
die das erfreuliche Urtheil vernehmen: Kommet
her, ihr Geſeegnete meines Vatters, ererbet
das Reich,
und nehmet Beſitz von der unaus-
ſprechlichen Glückſeeligkeit, die euch von Anbe-
ginn der Welt bereitet
und zugedacht iſt. Oder
wird die ſchreckliche Stimme in deine Ohren don-
nern: Gehet hin von mir, ihr Verfluchte in
das ewige Feuer, das bereitet iſt dem Teufel
und ſeinen Engeln?
Schrecklicher, fürchterlicher
Ausſpruch! Sünder, wo wollt ihr alsdann hin?
wohin werdet ihr fliehen? wo werdet ihr euch ver-
bergen vor der Ungnade des Allmächtigen? In
welche Hölen und Felſenklüfte werdet ihr euch ver-
kriechen? Zu ſpät, zu ſpät wird es alsdann ſeyn,
einen Zufluchtsort zu ſuchen. In der ganzen wei-
ten Schöpfung kein Plätzgen wo du ſicher ſeyn
könnteſt, o Sünder! Und dieſe Erde, die durch
deine Laſter ſo ſehr entweyht worden, wird ſelbſt
in einem entſetzlichen Feuer aufgelöſet werden. Denn
die Himmel werden zergehen mit großem Kra-

chen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0263" n="253[251]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;ti, und un&#x017F;. künft. Aufer&#x017F;tehung.</hi></fw><lb/>
Gottesfurcht hintergangen, in Schanden be&#x017F;tehen<lb/>
wird. Alle Ausflüchte und blendende Ent&#x017F;chuldi-<lb/>
gungen, womit &#x017F;o mancher &#x017F;ich hier in die&#x017F;em Le-<lb/>
ben ein&#x017F;chläferte, werden auf einmahl wegfallen.<lb/>
Denn <hi rendition="#fr">der Herr Je&#x017F;us wird ans Licht bringen,<lb/>
was im Fin&#x017F;tern verborgen i&#x017F;t, und den Rath,</hi><lb/>
(die verborgen&#x017F;ten Gedanken und Ab&#x017F;ichten) <hi rendition="#fr">der<lb/>
Herzen offenbaren,</hi> 1. Kor. 4, 5. Wie wird dir<lb/>
alsdenn zu Muth &#x017F;eyn, mein lieber Le&#x017F;er! Was<lb/>
wir&#x017F;t du zu hoffen oder zu fürchten haben? Was<lb/>
für ein Urtheil wird über dich ausge&#x017F;prochen wer-<lb/>
den? Wir&#x017F;t du auch unter den Glücklichen &#x017F;eyn,<lb/>
die das erfreuliche Urtheil vernehmen: <hi rendition="#fr">Kommet<lb/>
her, ihr Ge&#x017F;eegnete meines Vatters, ererbet<lb/>
das Reich,</hi> und nehmet Be&#x017F;itz von der unaus-<lb/>
&#x017F;prechlichen Glück&#x017F;eeligkeit, <hi rendition="#fr">die euch von Anbe-<lb/>
ginn der Welt bereitet</hi> und zugedacht i&#x017F;t. Oder<lb/>
wird die &#x017F;chreckliche Stimme in deine Ohren don-<lb/>
nern: <hi rendition="#fr">Gehet hin von mir, ihr Verfluchte in<lb/>
das ewige Feuer, das bereitet i&#x017F;t dem Teufel<lb/>
und &#x017F;einen Engeln?</hi> Schrecklicher, fürchterlicher<lb/>
Aus&#x017F;pruch! Sünder, wo wollt ihr alsdann hin?<lb/>
wohin werdet ihr fliehen? wo werdet ihr euch ver-<lb/>
bergen vor der Ungnade des Allmächtigen? In<lb/>
welche Hölen und Fel&#x017F;enklüfte werdet ihr euch ver-<lb/>
kriechen? Zu &#x017F;pät, zu &#x017F;pät wird es alsdann &#x017F;eyn,<lb/>
einen Zufluchtsort zu &#x017F;uchen. In der ganzen wei-<lb/>
ten Schöpfung kein Plätzgen wo du &#x017F;icher &#x017F;eyn<lb/>
könnte&#x017F;t, o Sünder! Und die&#x017F;e Erde, die durch<lb/>
deine La&#x017F;ter &#x017F;o &#x017F;ehr entweyht worden, wird &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
in einem ent&#x017F;etzlichen Feuer aufgelö&#x017F;et werden. Denn<lb/><hi rendition="#fr">die Himmel werden zergehen mit großem Kra-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">chen,</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[253[251]/0263] Chriſti, und unſ. künft. Auferſtehung. Gottesfurcht hintergangen, in Schanden beſtehen wird. Alle Ausflüchte und blendende Entſchuldi- gungen, womit ſo mancher ſich hier in dieſem Le- ben einſchläferte, werden auf einmahl wegfallen. Denn der Herr Jeſus wird ans Licht bringen, was im Finſtern verborgen iſt, und den Rath, (die verborgenſten Gedanken und Abſichten) der Herzen offenbaren, 1. Kor. 4, 5. Wie wird dir alsdenn zu Muth ſeyn, mein lieber Leſer! Was wirſt du zu hoffen oder zu fürchten haben? Was für ein Urtheil wird über dich ausgeſprochen wer- den? Wirſt du auch unter den Glücklichen ſeyn, die das erfreuliche Urtheil vernehmen: Kommet her, ihr Geſeegnete meines Vatters, ererbet das Reich, und nehmet Beſitz von der unaus- ſprechlichen Glückſeeligkeit, die euch von Anbe- ginn der Welt bereitet und zugedacht iſt. Oder wird die ſchreckliche Stimme in deine Ohren don- nern: Gehet hin von mir, ihr Verfluchte in das ewige Feuer, das bereitet iſt dem Teufel und ſeinen Engeln? Schrecklicher, fürchterlicher Ausſpruch! Sünder, wo wollt ihr alsdann hin? wohin werdet ihr fliehen? wo werdet ihr euch ver- bergen vor der Ungnade des Allmächtigen? In welche Hölen und Felſenklüfte werdet ihr euch ver- kriechen? Zu ſpät, zu ſpät wird es alsdann ſeyn, einen Zufluchtsort zu ſuchen. In der ganzen wei- ten Schöpfung kein Plätzgen wo du ſicher ſeyn könnteſt, o Sünder! Und dieſe Erde, die durch deine Laſter ſo ſehr entweyht worden, wird ſelbſt in einem entſetzlichen Feuer aufgelöſet werden. Denn die Himmel werden zergehen mit großem Kra- chen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/263
Zitationshilfe: Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 253[251]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/263>, abgerufen am 04.12.2024.