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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.

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Fünfte Betr. Die Bereitwilligkeit


Fünfte Betrachtung.
Die Bereitwilligkeit Gottes zu
begnadigen.
Ueber Luc. 15, 20 -- 24.
Und er (der verlohrne Sohn) machte sich
auf, und gieng zu seinem Vater. Da er aber
noch ferne von dannen war, sahe ihn sein
Vater, und iammerte ihn, lief und fiel ihm
um seinen Hals, und küßte ihn. Der Sohn
aber sprach zu ihm: Vater ich habe gesün-
diget in den Himmel und vor dir, und bin
fort nicht mehr werth, daß ich dein Sohn
heiße. Aber der Vater sprach zu seinen
Knechten: Bringet das beste Kleid hervor,
und thut ihn an, und gebt ihm einen Finger-
ring an seine Hand, und Schuh an seine
Füße. Und bringet ein gemäster Kalb her,
und schlachtets; laßet uns eßen und frölich
seyn. Denn dieser mein Sohn war tod, und
ist wieder lebendig worden; er war verloh-
ren, und ist funden worden. Und (sie)
fiengen an frölich zu seyn.

Lebhafter und rührender könnte uns die Bereit-
willigkeit Gottes, den Sündern zu verzeihen,
nicht vorgestellt werden, als in diesem Theil des

Gleich-
Fünfte Betr. Die Bereitwilligkeit


Fünfte Betrachtung.
Die Bereitwilligkeit Gottes zu
begnadigen.
Ueber Luc. 15, 20 — 24.
Und er (der verlohrne Sohn) machte ſich
auf, und gieng zu ſeinem Vater. Da er aber
noch ferne von dannen war, ſahe ihn ſein
Vater, und iammerte ihn, lief und fiel ihm
um ſeinen Hals, und küßte ihn. Der Sohn
aber ſprach zu ihm: Vater ich habe geſün-
diget in den Himmel und vor dir, und bin
fort nicht mehr werth, daß ich dein Sohn
heiße. Aber der Vater ſprach zu ſeinen
Knechten: Bringet das beſte Kleid hervor,
und thut ihn an, und gebt ihm einen Finger-
ring an ſeine Hand, und Schuh an ſeine
Füße. Und bringet ein gemäſter Kalb her,
und ſchlachtets; laßet uns eßen und frölich
ſeyn. Denn dieſer mein Sohn war tod, und
iſt wieder lebendig worden; er war verloh-
ren, und iſt funden worden. Und (ſie)
fiengen an frölich zu ſeyn.

Lebhafter und rührender könnte uns die Bereit-
willigkeit Gottes, den Sündern zu verzeihen,
nicht vorgeſtellt werden, als in dieſem Theil des

Gleich-
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[52/0064] Fünfte Betr. Die Bereitwilligkeit Fünfte Betrachtung. Die Bereitwilligkeit Gottes zu begnadigen. Ueber Luc. 15, 20 — 24. Und er (der verlohrne Sohn) machte ſich auf, und gieng zu ſeinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war, ſahe ihn ſein Vater, und iammerte ihn, lief und fiel ihm um ſeinen Hals, und küßte ihn. Der Sohn aber ſprach zu ihm: Vater ich habe geſün- diget in den Himmel und vor dir, und bin fort nicht mehr werth, daß ich dein Sohn heiße. Aber der Vater ſprach zu ſeinen Knechten: Bringet das beſte Kleid hervor, und thut ihn an, und gebt ihm einen Finger- ring an ſeine Hand, und Schuh an ſeine Füße. Und bringet ein gemäſter Kalb her, und ſchlachtets; laßet uns eßen und frölich ſeyn. Denn dieſer mein Sohn war tod, und iſt wieder lebendig worden; er war verloh- ren, und iſt funden worden. Und (ſie) fiengen an frölich zu ſeyn. Lebhafter und rührender könnte uns die Bereit- willigkeit Gottes, den Sündern zu verzeihen, nicht vorgeſtellt werden, als in dieſem Theil des Gleich-

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Zitationshilfe: Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/64>, abgerufen am 25.11.2024.