Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.Pflanzen für das Kelch- und das Kasten-Aquarium. [Abbildung]
Fig. 6. Wasser schwimmen. Dazwischen erheben sich auf ziemlich langen StielenDer Froschbiß, Hydrocharis morsus ranae. () einzelne schneeweiße dreiblättrige Blumen, in denen ein sonderbares Ge- schlechtsverhältniß stattfindet. In den Blüthen der einen Pflanze finden sich 9 Staubgefäße und 3 verkümmerte keine Samen bringende Pistille (a), in denen einer andern dagegen sechs zweitheilige strahlig geordnete Nar- ben und drei verkümmerte Staubgefäße (b). Keine kann für sich keimfähi- gen Samen bilden und die Pflanze ist daher eine sogenannte zweihäusig getrenntgeschlechtige. Der Blüthenstaub der ersten muß auf die Narben der letzteren gelangen, um in diesen die Samenbildung einzuleiten. Der Froschbiß ist auf Teichen, in Lachen und wasserreichen Süm- 7. Wassersterne, Callitriche. Wenn einer Gegend die Gattungen Pflanzen für das Kelch- und das Kaſten-Aquarium. [Abbildung]
Fig. 6. Waſſer ſchwimmen. Dazwiſchen erheben ſich auf ziemlich langen StielenDer Froſchbiß, Hydrocharis morsus ranae. () einzelne ſchneeweiße dreiblättrige Blumen, in denen ein ſonderbares Ge- ſchlechtsverhältniß ſtattfindet. In den Blüthen der einen Pflanze finden ſich 9 Staubgefäße und 3 verkümmerte keine Samen bringende Piſtille (a), in denen einer andern dagegen ſechs zweitheilige ſtrahlig geordnete Nar- ben und drei verkümmerte Staubgefäße (b). Keine kann für ſich keimfähi- gen Samen bilden und die Pflanze iſt daher eine ſogenannte zweihäuſig getrenntgeſchlechtige. Der Blüthenſtaub der erſten muß auf die Narben der letzteren gelangen, um in dieſen die Samenbildung einzuleiten. Der Froſchbiß iſt auf Teichen, in Lachen und waſſerreichen Süm- 7. Waſſerſterne, Callitriche. Wenn einer Gegend die Gattungen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0032" n="16"/><fw place="top" type="header">Pflanzen für das Kelch- und das Kaſten-Aquarium.</fw><lb/><figure><head>Fig. 6.</head><p rendition="#c">Der Froſchbiß, <hi rendition="#aq">Hydrocharis morsus ranae.</hi> (<formula notation="TeX">\nicefrac12</formula>)<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> männliche, <hi rendition="#aq">b</hi> weibliche Blüthe, beide nat. Gr.</p></figure><lb/> Waſſer ſchwimmen. Dazwiſchen erheben ſich auf ziemlich langen Stielen<lb/> einzelne ſchneeweiße dreiblättrige Blumen, in denen ein ſonderbares Ge-<lb/> ſchlechtsverhältniß ſtattfindet. In den Blüthen der einen Pflanze finden<lb/> ſich 9 Staubgefäße und 3 verkümmerte keine Samen bringende Piſtille<lb/> (<hi rendition="#aq">a</hi>), in denen einer andern dagegen ſechs zweitheilige ſtrahlig geordnete Nar-<lb/> ben und drei verkümmerte Staubgefäße (<hi rendition="#aq">b</hi>). Keine kann für ſich keimfähi-<lb/> gen Samen bilden und die Pflanze iſt daher eine ſogenannte zweihäuſig<lb/> getrenntgeſchlechtige. Der Blüthenſtaub der erſten muß auf die Narben<lb/> der letzteren gelangen, um in dieſen die Samenbildung einzuleiten.</p><lb/> <p>Der Froſchbiß iſt auf Teichen, in Lachen und waſſerreichen Süm-<lb/> pfen ziemlich weit verbreitet, doch manchmal fehlt er auch ganzen Gegen-<lb/> den. Im März und April findet man an der Oberfläche der Gewäſſer<lb/> ſchwimmend die jungen Pflänzchen, welche ſich aus kapernähnlichen<lb/> Knospen entwickeln, die den Winter über auf dem Boden geruht<lb/> haben.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">7. Waſſerſterne, <hi rendition="#aq">Callitriche.</hi></hi> Wenn einer Gegend die Gattungen<lb/><hi rendition="#aq">Myriophyllum</hi> und <hi rendition="#aq">Ceratophyllum</hi> (Fig. 4. u. 5.) fehlen ſollten, ſo<lb/> fehlten ihr doch vielleicht eine oder die andere Art des Waſſerſternes nicht<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0032]
Pflanzen für das Kelch- und das Kaſten-Aquarium.
[Abbildung Fig. 6. Der Froſchbiß, Hydrocharis morsus ranae. ([FORMEL])
a männliche, b weibliche Blüthe, beide nat. Gr.]
Waſſer ſchwimmen. Dazwiſchen erheben ſich auf ziemlich langen Stielen
einzelne ſchneeweiße dreiblättrige Blumen, in denen ein ſonderbares Ge-
ſchlechtsverhältniß ſtattfindet. In den Blüthen der einen Pflanze finden
ſich 9 Staubgefäße und 3 verkümmerte keine Samen bringende Piſtille
(a), in denen einer andern dagegen ſechs zweitheilige ſtrahlig geordnete Nar-
ben und drei verkümmerte Staubgefäße (b). Keine kann für ſich keimfähi-
gen Samen bilden und die Pflanze iſt daher eine ſogenannte zweihäuſig
getrenntgeſchlechtige. Der Blüthenſtaub der erſten muß auf die Narben
der letzteren gelangen, um in dieſen die Samenbildung einzuleiten.
Der Froſchbiß iſt auf Teichen, in Lachen und waſſerreichen Süm-
pfen ziemlich weit verbreitet, doch manchmal fehlt er auch ganzen Gegen-
den. Im März und April findet man an der Oberfläche der Gewäſſer
ſchwimmend die jungen Pflänzchen, welche ſich aus kapernähnlichen
Knospen entwickeln, die den Winter über auf dem Boden geruht
haben.
7. Waſſerſterne, Callitriche. Wenn einer Gegend die Gattungen
Myriophyllum und Ceratophyllum (Fig. 4. u. 5.) fehlen ſollten, ſo
fehlten ihr doch vielleicht eine oder die andere Art des Waſſerſternes nicht
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