Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.Sumpfpflanzen. brach. Mit den Worten "Vergißmeinnicht" versank er in die Tiefe. Esist leicht, beinahe das ganze Jahr hindurch an quelligen Orten, an Grä- ben und Sümpfen und moorigen Wiesen junge Vergißmeinnichtpflänz- chen zu finden, die mit Leichtigkeit im Aquarium angesiedelt werden können. 4. Der Sonnenthau, Drosera rotundifolia. (Fig. 25.) Wenigen [Abbildung]
Fig. 25. darauf, wenn sie ihnen in ei-Der Sonnenthau, Drosera rotundifolia. nem Gewächshause mitten unter Ausländern gezeigt würde, sie würden sie als eine der zierlichsten und wun- derbarsten Seltenheiten an- staunen. Ein Blick auf die Abbildung, die jede weitere Beschreibung der Pflanze überflüssig macht, wird das bestätigen. Der Sonnenthau findet sich zwar überall in Deutschland verbreitet, jedoch nur auf eigentlichen Moor- wiesen. Seine zarte, faden- förmige Wurzel dringt kaum in den schwarzen Moor- schlamm ein, sondern ist weich gebettet in den immer wassergetränkten Moospolstern namentlich der Torfmoose, Sphagnum. Die Torfmoose sind es, welche bei sehr trocknem Wetter solchen Moor- wiesen oft in großen Flächen eine fast weiße Färbung verleihen, indem ihre auch im feuchten Zustande nur hellgrüne, zuweilen an den Zweig- spitzen kirschbraune Färbung in der Trockenheit verbleicht. Solche Orte sind es, namentlich in Nadelholzwald gelegene, wo man nach Sonnen- Sumpfpflanzen. brach. Mit den Worten „Vergißmeinnicht“ verſank er in die Tiefe. Esiſt leicht, beinahe das ganze Jahr hindurch an quelligen Orten, an Grä- ben und Sümpfen und moorigen Wieſen junge Vergißmeinnichtpflänz- chen zu finden, die mit Leichtigkeit im Aquarium angeſiedelt werden können. 4. Der Sonnenthau, Drosera rotundifolia. (Fig. 25.) Wenigen [Abbildung]
Fig. 25. darauf, wenn ſie ihnen in ei-Der Sonnenthau, Drosera rotundifolia. nem Gewächshauſe mitten unter Ausländern gezeigt würde, ſie würden ſie als eine der zierlichſten und wun- derbarſten Seltenheiten an- ſtaunen. Ein Blick auf die Abbildung, die jede weitere Beſchreibung der Pflanze überflüſſig macht, wird das beſtätigen. Der Sonnenthau findet ſich zwar überall in Deutſchland verbreitet, jedoch nur auf eigentlichen Moor- wieſen. Seine zarte, faden- förmige Wurzel dringt kaum in den ſchwarzen Moor- ſchlamm ein, ſondern iſt weich gebettet in den immer waſſergetränkten Moospolſtern namentlich der Torfmooſe, Sphagnum. Die Torfmooſe ſind es, welche bei ſehr trocknem Wetter ſolchen Moor- wieſen oft in großen Flächen eine faſt weiße Färbung verleihen, indem ihre auch im feuchten Zuſtande nur hellgrüne, zuweilen an den Zweig- ſpitzen kirſchbraune Färbung in der Trockenheit verbleicht. Solche Orte ſind es, namentlich in Nadelholzwald gelegene, wo man nach Sonnen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0047" n="31"/><fw place="top" type="header">Sumpfpflanzen.</fw><lb/> brach. Mit den Worten „Vergißmeinnicht“ verſank er in die Tiefe. Es<lb/> iſt leicht, beinahe das ganze Jahr hindurch an quelligen Orten, an Grä-<lb/> ben und Sümpfen und moorigen Wieſen junge Vergißmeinnichtpflänz-<lb/> chen zu finden, die mit Leichtigkeit im Aquarium angeſiedelt werden<lb/> können.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">4. Der Sonnenthau, <hi rendition="#aq">Drosera rotundifolia.</hi></hi> (Fig. 25.) Wenigen<lb/> meiner Leſer und Leſerinnen wird dieſe Pflanze bekannt ſein und ich wette<lb/><figure><head>Fig. 25.</head><p rendition="#c">Der Sonnenthau, <hi rendition="#aq">Drosera rotundifolia.</hi><lb/> (nat. Gr).</p></figure><lb/> darauf, wenn ſie ihnen in ei-<lb/> nem Gewächshauſe mitten<lb/> unter Ausländern gezeigt<lb/> würde, ſie würden ſie als<lb/> eine der zierlichſten und wun-<lb/> derbarſten Seltenheiten an-<lb/> ſtaunen. Ein Blick auf die<lb/> Abbildung, die jede weitere<lb/> Beſchreibung der Pflanze<lb/> überflüſſig macht, wird das<lb/> beſtätigen. Der Sonnenthau<lb/> findet ſich zwar überall in<lb/> Deutſchland verbreitet, jedoch<lb/> nur auf eigentlichen Moor-<lb/> wieſen. Seine zarte, faden-<lb/> förmige Wurzel dringt kaum<lb/> in den ſchwarzen Moor-<lb/> ſchlamm ein, ſondern iſt<lb/> weich gebettet in den immer<lb/> waſſergetränkten Moospolſtern namentlich der Torfmooſe, <hi rendition="#aq">Sphagnum.</hi><lb/> Die Torfmooſe ſind es, welche bei ſehr trocknem Wetter ſolchen Moor-<lb/> wieſen oft in großen Flächen eine faſt weiße Färbung verleihen, indem<lb/> ihre auch im feuchten Zuſtande nur hellgrüne, zuweilen an den Zweig-<lb/> ſpitzen kirſchbraune Färbung in der Trockenheit verbleicht. Solche Orte<lb/> ſind es, namentlich in Nadelholzwald gelegene, wo man nach Sonnen-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0047]
Sumpfpflanzen.
brach. Mit den Worten „Vergißmeinnicht“ verſank er in die Tiefe. Es
iſt leicht, beinahe das ganze Jahr hindurch an quelligen Orten, an Grä-
ben und Sümpfen und moorigen Wieſen junge Vergißmeinnichtpflänz-
chen zu finden, die mit Leichtigkeit im Aquarium angeſiedelt werden
können.
4. Der Sonnenthau, Drosera rotundifolia. (Fig. 25.) Wenigen
meiner Leſer und Leſerinnen wird dieſe Pflanze bekannt ſein und ich wette
[Abbildung Fig. 25. Der Sonnenthau, Drosera rotundifolia.
(nat. Gr).]
darauf, wenn ſie ihnen in ei-
nem Gewächshauſe mitten
unter Ausländern gezeigt
würde, ſie würden ſie als
eine der zierlichſten und wun-
derbarſten Seltenheiten an-
ſtaunen. Ein Blick auf die
Abbildung, die jede weitere
Beſchreibung der Pflanze
überflüſſig macht, wird das
beſtätigen. Der Sonnenthau
findet ſich zwar überall in
Deutſchland verbreitet, jedoch
nur auf eigentlichen Moor-
wieſen. Seine zarte, faden-
förmige Wurzel dringt kaum
in den ſchwarzen Moor-
ſchlamm ein, ſondern iſt
weich gebettet in den immer
waſſergetränkten Moospolſtern namentlich der Torfmooſe, Sphagnum.
Die Torfmooſe ſind es, welche bei ſehr trocknem Wetter ſolchen Moor-
wieſen oft in großen Flächen eine faſt weiße Färbung verleihen, indem
ihre auch im feuchten Zuſtande nur hellgrüne, zuweilen an den Zweig-
ſpitzen kirſchbraune Färbung in der Trockenheit verbleicht. Solche Orte
ſind es, namentlich in Nadelholzwald gelegene, wo man nach Sonnen-
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