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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863.

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Am augenfälligsten ist die Trennung des Markes in eine äußere,
Kreisschicht m, und in eine innere, Kernschicht m' an der Esche
zu sehen, wie dies nebenstehende Figur VIII.*) zeigt. Die Kreisschicht
wird auch Markscheide genannt.

[Abbildung] VIII.

Querschnitt eines einjährigen Eschentriebes, achtmalige Vergrößerung (nur schematisirt.)

m' Kernschicht,
m Kreisschicht des Markes.

Wir haben aber nun an einer, der größeren Deutlichkeit wegen auch
nur schematisirten Figur (IX.) zu untersuchen, wie die drei wesentlichen
Bestandtheile eines Zweiges wie jeden Stammes unserer Waldbäume,
untereinander verbunden sind.

Es hat der sehr stark vergrößerten Figur ein zweijähriger Trieb zum
Grunde gelegen und wir sehen, daß sie vom Mittelpunkte des Markes
aus etwa ein Sechstel des ganzen Querschnittes darstellt, von welchem
wieder außen ein würfelförmiges Stück herausgeschnitten ist. Wir be-
kommen dadurch die drei Hauptansichten des Holzes oder überhaupt eines
Stengelgebildes zu Gesicht: erstens den Querschnitt (Q) -- was der

*) Diese Figur, wie deren noch mehre kommen werden, ist so aufgefaßt, als läge
ein ganz feines, vergrößertes Schnittchen auf einer schwarzen Unterlage, etwa wie ein
Stückchen feine Spitze. Mithin ist das Weiße Zellenmasse und das Schwarze die leeren
Räume, die Poren, im Zellengewebe.

Am augenfälligſten iſt die Trennung des Markes in eine äußere,
Kreisſchicht m, und in eine innere, Kernſchicht m′ an der Eſche
zu ſehen, wie dies nebenſtehende Figur VIII.*) zeigt. Die Kreisſchicht
wird auch Markſcheide genannt.

[Abbildung] VIII.

Querſchnitt eines einjährigen Eſchentriebes, achtmalige Vergrößerung (nur ſchematiſirt.)

m′ Kernſchicht,
m Kreisſchicht des Markes.

Wir haben aber nun an einer, der größeren Deutlichkeit wegen auch
nur ſchematiſirten Figur (IX.) zu unterſuchen, wie die drei weſentlichen
Beſtandtheile eines Zweiges wie jeden Stammes unſerer Waldbäume,
untereinander verbunden ſind.

Es hat der ſehr ſtark vergrößerten Figur ein zweijähriger Trieb zum
Grunde gelegen und wir ſehen, daß ſie vom Mittelpunkte des Markes
aus etwa ein Sechstel des ganzen Querſchnittes darſtellt, von welchem
wieder außen ein würfelförmiges Stück herausgeſchnitten iſt. Wir be-
kommen dadurch die drei Hauptanſichten des Holzes oder überhaupt eines
Stengelgebildes zu Geſicht: erſtens den Querſchnitt (Q) — was der

*) Dieſe Figur, wie deren noch mehre kommen werden, iſt ſo aufgefaßt, als läge
ein ganz feines, vergrößertes Schnittchen auf einer ſchwarzen Unterlage, etwa wie ein
Stückchen feine Spitze. Mithin iſt das Weiße Zellenmaſſe und das Schwarze die leeren
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[87/0111] Am augenfälligſten iſt die Trennung des Markes in eine äußere, Kreisſchicht m, und in eine innere, Kernſchicht m′ an der Eſche zu ſehen, wie dies nebenſtehende Figur VIII. *) zeigt. Die Kreisſchicht wird auch Markſcheide genannt. [Abbildung VIII. Querſchnitt eines einjährigen Eſchentriebes, achtmalige Vergrößerung (nur ſchematiſirt.) m′ Kernſchicht, m Kreisſchicht des Markes. ] Wir haben aber nun an einer, der größeren Deutlichkeit wegen auch nur ſchematiſirten Figur (IX.) zu unterſuchen, wie die drei weſentlichen Beſtandtheile eines Zweiges wie jeden Stammes unſerer Waldbäume, untereinander verbunden ſind. Es hat der ſehr ſtark vergrößerten Figur ein zweijähriger Trieb zum Grunde gelegen und wir ſehen, daß ſie vom Mittelpunkte des Markes aus etwa ein Sechstel des ganzen Querſchnittes darſtellt, von welchem wieder außen ein würfelförmiges Stück herausgeſchnitten iſt. Wir be- kommen dadurch die drei Hauptanſichten des Holzes oder überhaupt eines Stengelgebildes zu Geſicht: erſtens den Querſchnitt (Q) — was der *) Dieſe Figur, wie deren noch mehre kommen werden, iſt ſo aufgefaßt, als läge ein ganz feines, vergrößertes Schnittchen auf einer ſchwarzen Unterlage, etwa wie ein Stückchen feine Spitze. Mithin iſt das Weiße Zellenmaſſe und das Schwarze die leeren Räume, die Poren, im Zellengewebe.

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Zitationshilfe: Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/111>, abgerufen am 27.05.2024.