eine sogenannte falsche Beere (Wachholderbeere) darstellende Hülle um- schlossen (5. 6.). Die Beere ist Anfangs grün, reif aber blauschwarz, hechtblau bereift. Sie reift erst im zweiten Jahre.
Die Blätter sind fast rechtwinklich abstehend quirlförmig zu drei an den Trieben geordnet: sie sind lanzettlich-pfriemenförmig, sehr spitz, oberseits seichtrinnig, unten blaugrün, etwas gekielt, mit einer feinen den Kiel durchziehenden Linie (10.). Aus ihren Achseln entspringen die nackten, d. h. schuppenlosen Knospen.
Der Stamm ist selten viel über einige Zoll dick und erhebt sich nur selten zu einem regellos mit unzähligen schwachen Zweigen besetzten eiförmig-pyramidalen Bäumchen von 15--20 F. Höhe; meist bleibt der Wachholder ein niedrer aufrechtstehender Busch mit einer eirunden fein verzweigten Krone.
Das Holz ist sehr fein, dicht und schwer, mit rothgelbem Kern und weißlichem Splint und meist von rothgelben Adern durchzogen. Es hat den bekannten Geruch der Beeren und ist sehr dauerhaft. Am untern Theile des Stämmchen zeigt es meist beträchtliche Maserknoten. Namentlich das im Mai gehauene soll hellroth und knochenhart werden.
Hinsichtlich seines Standorts gehört der Wachholder zu den genüg- samsten Holzpflanzen, da er am häufigsten auf leichtem Sand und selbst auf verangerten öden Plätzen gefunden wird. In Mitteleuropa hat er eine weite Verbreitung und kommt namentlich in den nördlichen Haiden sehr häufig vor.
Sein Leben möchte man das eines forstlichen Proletariers nennen, um den sich niemand kümmert. Der Wachholder wächst sehr langsam und da er nur in gutem Schluß auf etwas besserem Boden unter künst- licher Nachhülfe zu der angegebenen höchsten Länge und dann zu 6 bis 10 Z. Durchmesser erwächst, so hat er auch keine eigentliche forstliche Bedeutung und Behandlung. Man benutzt ihn wo und wie man ihn eben findet.
Zu feinen Drechslerwaaren und knorrigen Spazierstöcken benutzt man die Stämmchen, und die allbekannten Wachholderbeeren, welche dem Fleische des Krammetsvogels (Wachholderdrossel) Turdus pilaris, seinen Wohlgeschmack verleihen, werden namentlich zu Räucherungen und zur Bereitung des Wachholder-Branntweins, Genever, benutzt. Nach
Roßmäßler, der Wald. 23
eine ſogenannte falſche Beere (Wachholderbeere) darſtellende Hülle um- ſchloſſen (5. 6.). Die Beere iſt Anfangs grün, reif aber blauſchwarz, hechtblau bereift. Sie reift erſt im zweiten Jahre.
Die Blätter ſind faſt rechtwinklich abſtehend quirlförmig zu drei an den Trieben geordnet: ſie ſind lanzettlich-pfriemenförmig, ſehr ſpitz, oberſeits ſeichtrinnig, unten blaugrün, etwas gekielt, mit einer feinen den Kiel durchziehenden Linie (10.). Aus ihren Achſeln entſpringen die nackten, d. h. ſchuppenloſen Knospen.
Der Stamm iſt ſelten viel über einige Zoll dick und erhebt ſich nur ſelten zu einem regellos mit unzähligen ſchwachen Zweigen beſetzten eiförmig-pyramidalen Bäumchen von 15—20 F. Höhe; meiſt bleibt der Wachholder ein niedrer aufrechtſtehender Buſch mit einer eirunden fein verzweigten Krone.
Das Holz iſt ſehr fein, dicht und ſchwer, mit rothgelbem Kern und weißlichem Splint und meiſt von rothgelben Adern durchzogen. Es hat den bekannten Geruch der Beeren und iſt ſehr dauerhaft. Am untern Theile des Stämmchen zeigt es meiſt beträchtliche Maſerknoten. Namentlich das im Mai gehauene ſoll hellroth und knochenhart werden.
Hinſichtlich ſeines Standorts gehört der Wachholder zu den genüg- ſamſten Holzpflanzen, da er am häufigſten auf leichtem Sand und ſelbſt auf verangerten öden Plätzen gefunden wird. In Mitteleuropa hat er eine weite Verbreitung und kommt namentlich in den nördlichen Haiden ſehr häufig vor.
Sein Leben möchte man das eines forſtlichen Proletariers nennen, um den ſich niemand kümmert. Der Wachholder wächſt ſehr langſam und da er nur in gutem Schluß auf etwas beſſerem Boden unter künſt- licher Nachhülfe zu der angegebenen höchſten Länge und dann zu 6 bis 10 Z. Durchmeſſer erwächſt, ſo hat er auch keine eigentliche forſtliche Bedeutung und Behandlung. Man benutzt ihn wo und wie man ihn eben findet.
Zu feinen Drechslerwaaren und knorrigen Spazierſtöcken benutzt man die Stämmchen, und die allbekannten Wachholderbeeren, welche dem Fleiſche des Krammetsvogels (Wachholderdroſſel) Turdus pilaris, ſeinen Wohlgeſchmack verleihen, werden namentlich zu Räucherungen und zur Bereitung des Wachholder-Branntweins, Genever, benutzt. Nach
Roßmäßler, der Wald. 23
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eine ſogenannte falſche Beere (Wachholderbeere) darſtellende Hülle um-
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hechtblau bereift. Sie reift erſt im zweiten Jahre.
Die Blätter ſind faſt rechtwinklich abſtehend quirlförmig zu drei
an den Trieben geordnet: ſie ſind lanzettlich-pfriemenförmig, ſehr ſpitz,
oberſeits ſeichtrinnig, unten blaugrün, etwas gekielt, mit einer feinen
den Kiel durchziehenden Linie (10.). Aus ihren Achſeln entſpringen
die nackten, d. h. ſchuppenloſen Knospen.
Der Stamm iſt ſelten viel über einige Zoll dick und erhebt ſich
nur ſelten zu einem regellos mit unzähligen ſchwachen Zweigen beſetzten
eiförmig-pyramidalen Bäumchen von 15—20 F. Höhe; meiſt bleibt der
Wachholder ein niedrer aufrechtſtehender Buſch mit einer eirunden fein
verzweigten Krone.
Das Holz iſt ſehr fein, dicht und ſchwer, mit rothgelbem Kern und
weißlichem Splint und meiſt von rothgelben Adern durchzogen. Es
hat den bekannten Geruch der Beeren und iſt ſehr dauerhaft. Am
untern Theile des Stämmchen zeigt es meiſt beträchtliche Maſerknoten.
Namentlich das im Mai gehauene ſoll hellroth und knochenhart werden.
Hinſichtlich ſeines Standorts gehört der Wachholder zu den genüg-
ſamſten Holzpflanzen, da er am häufigſten auf leichtem Sand und ſelbſt
auf verangerten öden Plätzen gefunden wird. In Mitteleuropa hat er
eine weite Verbreitung und kommt namentlich in den nördlichen Haiden
ſehr häufig vor.
Sein Leben möchte man das eines forſtlichen Proletariers nennen,
um den ſich niemand kümmert. Der Wachholder wächſt ſehr langſam
und da er nur in gutem Schluß auf etwas beſſerem Boden unter künſt-
licher Nachhülfe zu der angegebenen höchſten Länge und dann zu 6 bis
10 Z. Durchmeſſer erwächſt, ſo hat er auch keine eigentliche forſtliche
Bedeutung und Behandlung. Man benutzt ihn wo und wie man
ihn eben findet.
Zu feinen Drechslerwaaren und knorrigen Spazierſtöcken benutzt
man die Stämmchen, und die allbekannten Wachholderbeeren, welche dem
Fleiſche des Krammetsvogels (Wachholderdroſſel) Turdus pilaris, ſeinen
Wohlgeſchmack verleihen, werden namentlich zu Räucherungen und zur
Bereitung des Wachholder-Branntweins, Genever, benutzt. Nach
Roßmäßler, der Wald. 23
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/387>, abgerufen am 23.12.2024.
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