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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863.

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den Samenkapseln mit den Kätzchen abfällt. Die trichterförmige Blüthen-
hülle des weiblichen Blüthchens und die vierspaltigen Narben sind eben-
falls besonders groß und deutlich ausgeprägt.

[Abbildung] LXIX.

Blatt der Schwarzpappel, Populus nigra L.

Das Blatt der Schwarzpappel (LXIX.) ist von allen deutschen
Arten das größte, beiderseits vollkommen kahl, glatt und mattglänzend,
und ähnelt sehr dem der italienischen Allee-Pappel. Es ist aber mehr
dreieckig, während das der italienischen Pappeln mehr rautenförmig ist.
Die Basis bildet die fast ganz gestreckte, selten nach dem Blattstiele in
einen schwach angedeuteten Winkel gebrochene Grundlinie des Blattdrei-
ecks; ja an üppigen Trieben ist sie hier sogar etwas herzförmig einge-
drückt. Die Spitze ist fast immer ziemlich lang und schlank ausgezogen.
Der Blattrand ist ziemlich regelmäßig bogig und stumpf gezähnt. Der
Blattstiel nach oben hin stark zusammengedrückt, an den Trieben älterer
Bäume von der Länge des Blattes, an üppigen Stockausschlägen kürzer.
Die beiden Drüsen an der Stelle, wo er in die Blattfläche eintritt, sind
bald vorhanden bald fehlend. Da die Schwarzpappel nur wenige Kurz-
triebe bildet, dagegen fast immer aus der Endknospe einen ansehnlichen
Langtrieb entwickelt, neben welcher die Seitenknospen großentheils ver-

den Samenkapſeln mit den Kätzchen abfällt. Die trichterförmige Blüthen-
hülle des weiblichen Blüthchens und die vierſpaltigen Narben ſind eben-
falls beſonders groß und deutlich ausgeprägt.

[Abbildung] LXIX.

Blatt der Schwarzpappel, Populus nigra L.

Das Blatt der Schwarzpappel (LXIX.) iſt von allen deutſchen
Arten das größte, beiderſeits vollkommen kahl, glatt und mattglänzend,
und ähnelt ſehr dem der italieniſchen Allee-Pappel. Es iſt aber mehr
dreieckig, während das der italieniſchen Pappeln mehr rautenförmig iſt.
Die Baſis bildet die faſt ganz geſtreckte, ſelten nach dem Blattſtiele in
einen ſchwach angedeuteten Winkel gebrochene Grundlinie des Blattdrei-
ecks; ja an üppigen Trieben iſt ſie hier ſogar etwas herzförmig einge-
drückt. Die Spitze iſt faſt immer ziemlich lang und ſchlank ausgezogen.
Der Blattrand iſt ziemlich regelmäßig bogig und ſtumpf gezähnt. Der
Blattſtiel nach oben hin ſtark zuſammengedrückt, an den Trieben älterer
Bäume von der Länge des Blattes, an üppigen Stockausſchlägen kürzer.
Die beiden Drüſen an der Stelle, wo er in die Blattfläche eintritt, ſind
bald vorhanden bald fehlend. Da die Schwarzpappel nur wenige Kurz-
triebe bildet, dagegen faſt immer aus der Endknospe einen anſehnlichen
Langtrieb entwickelt, neben welcher die Seitenknospen großentheils ver-

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[450/0496] den Samenkapſeln mit den Kätzchen abfällt. Die trichterförmige Blüthen- hülle des weiblichen Blüthchens und die vierſpaltigen Narben ſind eben- falls beſonders groß und deutlich ausgeprägt. [Abbildung LXIX. Blatt der Schwarzpappel, Populus nigra L.] Das Blatt der Schwarzpappel (LXIX.) iſt von allen deutſchen Arten das größte, beiderſeits vollkommen kahl, glatt und mattglänzend, und ähnelt ſehr dem der italieniſchen Allee-Pappel. Es iſt aber mehr dreieckig, während das der italieniſchen Pappeln mehr rautenförmig iſt. Die Baſis bildet die faſt ganz geſtreckte, ſelten nach dem Blattſtiele in einen ſchwach angedeuteten Winkel gebrochene Grundlinie des Blattdrei- ecks; ja an üppigen Trieben iſt ſie hier ſogar etwas herzförmig einge- drückt. Die Spitze iſt faſt immer ziemlich lang und ſchlank ausgezogen. Der Blattrand iſt ziemlich regelmäßig bogig und ſtumpf gezähnt. Der Blattſtiel nach oben hin ſtark zuſammengedrückt, an den Trieben älterer Bäume von der Länge des Blattes, an üppigen Stockausſchlägen kürzer. Die beiden Drüſen an der Stelle, wo er in die Blattfläche eintritt, ſind bald vorhanden bald fehlend. Da die Schwarzpappel nur wenige Kurz- triebe bildet, dagegen faſt immer aus der Endknospe einen anſehnlichen Langtrieb entwickelt, neben welcher die Seitenknospen großentheils ver-

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Zitationshilfe: Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/496>, abgerufen am 16.07.2024.