der Triebe sind meist um vieles kleiner als die oberen und haben einen meist nur einfach und zwar sehr regelmäßig sägezähnigen Rand. Die neben dem Blattstiel stehenden lineal zungenförmigen Nebenblätter fallen sehr bald ab. Die jungen Triebe mit einzelnen bald verschwindenden steifen Härchen besetzt. Die Knospen sind dunkel chokolatbraun anliegend aschgrau seidenglänzend behaart. Die kleinen Samenpflanzen haben verkehrt eiförmige Samenlappen und nicht ungleiche einfach gezähnte Herzblätter.
Der Stamm alter in gutem Schlusse erwachsene Feldrüstern ist ziemlich geradschaftig und theilt sich -- freistehende tiefer -- erst in ziem- licher Höhe in wenig ausgebreitete, sondern schräg aufsteigende wenig hin und hergebogene, selten eine bedeutende Stärke und eine sehr ungleiche Höhe erreichende Aeste, wobei jedoch meist einer als der den Stamm fort- führende zu erkennen ist. Die Verzweigung der Aeste in Seitenäste und immer dünnere Zweige und letzte Triebe findet unter einem großen Winkel statt, wie dies auch die abstehenden Laubknospen andeuten (9.), wie es aber auch bei den übrigen Arten der Fall ist. Freistehende alte Feld- rüstern haben eine sehr eichenähnliche Verzweigung aber selten so starke Hauptäste wie die Eiche. Die Rinde starker Stämme und der Hauptäste ist sehr aufgerissen und gefurcht, eichenähnlich aber mit einer weicheren Korkschicht; die der dünnen Zweige ziemlich glatt. Die Rüsternrinde hat eine ziemlich starke leicht in Schichten ablösbare Bastschicht. Die Rinde zweijähriger Triebe zeigt schon eine Hinneigung zum Aufreißen durch feine etwas geschlängelte Furchen, und kleine braungelbe runde Rindenhöckerchen.
Die Feldrüster wölbt ihre Krone erst in einem Alter von 50 bis 60 Jahren ab und behält lange einen sperrigen Wuchs mit oft sehr merk- lichem Vorherrschen einzelner aus der Krone hervorschießender spitzer Aeste. Je nachdem der Baum im Schlusse oder frei erwachsen ist zeigt sich die Krone mehr lang oder mehr breit angelegt; im ersteren Falle meist regelmäßig nach oben abgestuft und in einen ziemlich breit und quer abgestutzten Wipfel endend; im letzteren Falle ist sie aus einzelnen ungleich hohen Partien zusammengesetzt, die jede für sich meist ebenfalls deutlich flach oder etwas gewölbt abgestutzt sind. Selbst an sehr alten Rüstern treten aus dem Umfang der Krone zahlreiche großblättrige Langtriebe hervor, was der Silhouette des Baumes etwas Lockeres und Krauses giebt.
Roßmäßler, der Wald. 30
der Triebe ſind meiſt um vieles kleiner als die oberen und haben einen meiſt nur einfach und zwar ſehr regelmäßig ſägezähnigen Rand. Die neben dem Blattſtiel ſtehenden lineal zungenförmigen Nebenblätter fallen ſehr bald ab. Die jungen Triebe mit einzelnen bald verſchwindenden ſteifen Härchen beſetzt. Die Knospen ſind dunkel chokolatbraun anliegend aſchgrau ſeidenglänzend behaart. Die kleinen Samenpflanzen haben verkehrt eiförmige Samenlappen und nicht ungleiche einfach gezähnte Herzblätter.
Der Stamm alter in gutem Schluſſe erwachſene Feldrüſtern iſt ziemlich geradſchaftig und theilt ſich — freiſtehende tiefer — erſt in ziem- licher Höhe in wenig ausgebreitete, ſondern ſchräg aufſteigende wenig hin und hergebogene, ſelten eine bedeutende Stärke und eine ſehr ungleiche Höhe erreichende Aeſte, wobei jedoch meiſt einer als der den Stamm fort- führende zu erkennen iſt. Die Verzweigung der Aeſte in Seitenäſte und immer dünnere Zweige und letzte Triebe findet unter einem großen Winkel ſtatt, wie dies auch die abſtehenden Laubknospen andeuten (9.), wie es aber auch bei den übrigen Arten der Fall iſt. Freiſtehende alte Feld- rüſtern haben eine ſehr eichenähnliche Verzweigung aber ſelten ſo ſtarke Hauptäſte wie die Eiche. Die Rinde ſtarker Stämme und der Hauptäſte iſt ſehr aufgeriſſen und gefurcht, eichenähnlich aber mit einer weicheren Korkſchicht; die der dünnen Zweige ziemlich glatt. Die Rüſternrinde hat eine ziemlich ſtarke leicht in Schichten ablösbare Baſtſchicht. Die Rinde zweijähriger Triebe zeigt ſchon eine Hinneigung zum Aufreißen durch feine etwas geſchlängelte Furchen, und kleine braungelbe runde Rindenhöckerchen.
Die Feldrüſter wölbt ihre Krone erſt in einem Alter von 50 bis 60 Jahren ab und behält lange einen ſperrigen Wuchs mit oft ſehr merk- lichem Vorherrſchen einzelner aus der Krone hervorſchießender ſpitzer Aeſte. Je nachdem der Baum im Schluſſe oder frei erwachſen iſt zeigt ſich die Krone mehr lang oder mehr breit angelegt; im erſteren Falle meiſt regelmäßig nach oben abgeſtuft und in einen ziemlich breit und quer abgeſtutzten Wipfel endend; im letzteren Falle iſt ſie aus einzelnen ungleich hohen Partien zuſammengeſetzt, die jede für ſich meiſt ebenfalls deutlich flach oder etwas gewölbt abgeſtutzt ſind. Selbſt an ſehr alten Rüſtern treten aus dem Umfang der Krone zahlreiche großblättrige Langtriebe hervor, was der Silhouette des Baumes etwas Lockeres und Krauſes giebt.
Roßmäßler, der Wald. 30
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der Triebe ſind meiſt um vieles kleiner als die oberen und haben einen
meiſt nur einfach und zwar ſehr regelmäßig ſägezähnigen Rand. Die
neben dem Blattſtiel ſtehenden lineal zungenförmigen Nebenblätter fallen
ſehr bald ab. Die jungen Triebe mit einzelnen bald verſchwindenden ſteifen
Härchen beſetzt. Die Knospen ſind dunkel chokolatbraun anliegend
aſchgrau ſeidenglänzend behaart. Die kleinen Samenpflanzen haben
verkehrt eiförmige Samenlappen und nicht ungleiche einfach gezähnte
Herzblätter.
Der Stamm alter in gutem Schluſſe erwachſene Feldrüſtern iſt
ziemlich geradſchaftig und theilt ſich — freiſtehende tiefer — erſt in ziem-
licher Höhe in wenig ausgebreitete, ſondern ſchräg aufſteigende wenig hin
und hergebogene, ſelten eine bedeutende Stärke und eine ſehr ungleiche
Höhe erreichende Aeſte, wobei jedoch meiſt einer als der den Stamm fort-
führende zu erkennen iſt. Die Verzweigung der Aeſte in Seitenäſte und
immer dünnere Zweige und letzte Triebe findet unter einem großen Winkel
ſtatt, wie dies auch die abſtehenden Laubknospen andeuten (9.), wie es
aber auch bei den übrigen Arten der Fall iſt. Freiſtehende alte Feld-
rüſtern haben eine ſehr eichenähnliche Verzweigung aber ſelten ſo ſtarke
Hauptäſte wie die Eiche. Die Rinde ſtarker Stämme und der Hauptäſte
iſt ſehr aufgeriſſen und gefurcht, eichenähnlich aber mit einer weicheren
Korkſchicht; die der dünnen Zweige ziemlich glatt. Die Rüſternrinde hat
eine ziemlich ſtarke leicht in Schichten ablösbare Baſtſchicht. Die Rinde
zweijähriger Triebe zeigt ſchon eine Hinneigung zum Aufreißen durch feine
etwas geſchlängelte Furchen, und kleine braungelbe runde Rindenhöckerchen.
Die Feldrüſter wölbt ihre Krone erſt in einem Alter von 50 bis
60 Jahren ab und behält lange einen ſperrigen Wuchs mit oft ſehr merk-
lichem Vorherrſchen einzelner aus der Krone hervorſchießender ſpitzer
Aeſte. Je nachdem der Baum im Schluſſe oder frei erwachſen iſt zeigt
ſich die Krone mehr lang oder mehr breit angelegt; im erſteren Falle
meiſt regelmäßig nach oben abgeſtuft und in einen ziemlich breit und quer
abgeſtutzten Wipfel endend; im letzteren Falle iſt ſie aus einzelnen ungleich
hohen Partien zuſammengeſetzt, die jede für ſich meiſt ebenfalls deutlich
flach oder etwas gewölbt abgeſtutzt ſind. Selbſt an ſehr alten Rüſtern
treten aus dem Umfang der Krone zahlreiche großblättrige Langtriebe
hervor, was der Silhouette des Baumes etwas Lockeres und Krauſes giebt.
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/513>, abgerufen am 23.12.2024.
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