nicht stichhaltig, da sich sowohl neben sonst für U. suberosa sprechenden Merkmalen keine Korkwülste (S. 115. XV. a. a.), auch gewöhnlich Kork- flügel genannt, dagegen umgekehrt dergleichen zuweilen an solchen Rüstern finden, welche den übrigen Merkmalen nach U. suberosa nicht sein können. Entschieden viermännige Rüstern (demnach also U. suberosa) habe ich zuweilen mit vollkommen schiefen Blättern gefunden. Darauf, daß solche zugleich kleinere und kaum erheblich roth gefärbte Blüthenknäuel haben ist wenig Gewicht zu legen, weil Farbe und Größe in der systematischen Botanik überhaupt kaum als Artkennzeichen gelten. Die, der U. effusa stets fehlenden, Bärtchen in den Winkeln der Blattseitenrippen haben die für U. suberosa zu haltenden Rüstern mit U. campestris gemein, sind aber ebenfalls zuweilen fast ganz fehlend und gewissermaßen in eine all- gemeine Behaarung der Mittelrippe aufgelöst.
An den Früchteu kann ich namentlich den von Reum angegebenen Unterschied nicht finden, daß der Spalt in dem Fruchtflügel bei U. suberosa auseinanderklaffen, dagegen bei U. campestris durch Uebereinanderlegen der beiden Flügelzipfel verdeckt sein soll.
Dieses in den ulmenreichen Waldungen der Leipziger Ebene ge- wonnene Urtheil schließt nicht aus, daß -- immer mit Weglassung der auch ohne Blüthen und Früchte gut zu unterscheidenden Flatterrüster -- Rüsternformen vorkommen, welche man kaum mit der Feldrüster zusammen- werfen kann ohne jedoch dabei zu vergessen, daß diese Art ein wahrer Proteus ist.
Namentlich die Verschiedenheit der Blätter in Form und Größe, selbst an den Kurztrieben großer Bäume, ganz besonders aber an den beschatteten Stammausschlägen solcher, ist außerordentlich groß; man findet oft das unterste von 4--6 Blättern eines Triebes dem Flächenraum nach kaum den 10--15. Theil so groß und ganz anders gestaltet als das oberste oder vorletzte. Trügerisch ist es, nach den Blättern die Art der Wurzel- ausschläge zu bestimmen, da diese besonders abweichende Blattformen zu machen scheinen.
In hohen gemischten Laubholzbeständen findet sich -- wahrscheinlich Wurzelausschlag -- zuweilen eine buschige Form, mit dünnen zarten und sperrig gewachsenen Zweigen und sehr kleinen fast ganz regelmäßig gleich- seitigen Blättern.
nicht ſtichhaltig, da ſich ſowohl neben ſonſt für U. suberosa ſprechenden Merkmalen keine Korkwülſte (S. 115. XV. a. a.), auch gewöhnlich Kork- flügel genannt, dagegen umgekehrt dergleichen zuweilen an ſolchen Rüſtern finden, welche den übrigen Merkmalen nach U. suberosa nicht ſein können. Entſchieden viermännige Rüſtern (demnach alſo U. suberosa) habe ich zuweilen mit vollkommen ſchiefen Blättern gefunden. Darauf, daß ſolche zugleich kleinere und kaum erheblich roth gefärbte Blüthenknäuel haben iſt wenig Gewicht zu legen, weil Farbe und Größe in der ſyſtematiſchen Botanik überhaupt kaum als Artkennzeichen gelten. Die, der U. effusa ſtets fehlenden, Bärtchen in den Winkeln der Blattſeitenrippen haben die für U. suberosa zu haltenden Rüſtern mit U. campestris gemein, ſind aber ebenfalls zuweilen faſt ganz fehlend und gewiſſermaßen in eine all- gemeine Behaarung der Mittelrippe aufgelöſt.
An den Früchteu kann ich namentlich den von Reum angegebenen Unterſchied nicht finden, daß der Spalt in dem Fruchtflügel bei U. suberosa auseinanderklaffen, dagegen bei U. campestris durch Uebereinanderlegen der beiden Flügelzipfel verdeckt ſein ſoll.
Dieſes in den ulmenreichen Waldungen der Leipziger Ebene ge- wonnene Urtheil ſchließt nicht aus, daß — immer mit Weglaſſung der auch ohne Blüthen und Früchte gut zu unterſcheidenden Flatterrüſter — Rüſternformen vorkommen, welche man kaum mit der Feldrüſter zuſammen- werfen kann ohne jedoch dabei zu vergeſſen, daß dieſe Art ein wahrer Proteus iſt.
Namentlich die Verſchiedenheit der Blätter in Form und Größe, ſelbſt an den Kurztrieben großer Bäume, ganz beſonders aber an den beſchatteten Stammausſchlägen ſolcher, iſt außerordentlich groß; man findet oft das unterſte von 4—6 Blättern eines Triebes dem Flächenraum nach kaum den 10—15. Theil ſo groß und ganz anders geſtaltet als das oberſte oder vorletzte. Trügeriſch iſt es, nach den Blättern die Art der Wurzel- ausſchläge zu beſtimmen, da dieſe beſonders abweichende Blattformen zu machen ſcheinen.
In hohen gemiſchten Laubholzbeſtänden findet ſich — wahrſcheinlich Wurzelausſchlag — zuweilen eine buſchige Form, mit dünnen zarten und ſperrig gewachſenen Zweigen und ſehr kleinen faſt ganz regelmäßig gleich- ſeitigen Blättern.
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nicht ſtichhaltig, da ſich ſowohl neben ſonſt für U. suberosa ſprechenden
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flügel genannt, dagegen umgekehrt dergleichen zuweilen an ſolchen Rüſtern
finden, welche den übrigen Merkmalen nach U. suberosa nicht ſein können.
Entſchieden viermännige Rüſtern (demnach alſo U. suberosa) habe ich
zuweilen mit vollkommen ſchiefen Blättern gefunden. Darauf, daß ſolche
zugleich kleinere und kaum erheblich roth gefärbte Blüthenknäuel haben
iſt wenig Gewicht zu legen, weil Farbe und Größe in der ſyſtematiſchen
Botanik überhaupt kaum als Artkennzeichen gelten. Die, der U. effusa
ſtets fehlenden, Bärtchen in den Winkeln der Blattſeitenrippen haben die
für U. suberosa zu haltenden Rüſtern mit U. campestris gemein, ſind
aber ebenfalls zuweilen faſt ganz fehlend und gewiſſermaßen in eine all-
gemeine Behaarung der Mittelrippe aufgelöſt.
An den Früchteu kann ich namentlich den von Reum angegebenen
Unterſchied nicht finden, daß der Spalt in dem Fruchtflügel bei U. suberosa
auseinanderklaffen, dagegen bei U. campestris durch Uebereinanderlegen
der beiden Flügelzipfel verdeckt ſein ſoll.
Dieſes in den ulmenreichen Waldungen der Leipziger Ebene ge-
wonnene Urtheil ſchließt nicht aus, daß — immer mit Weglaſſung der
auch ohne Blüthen und Früchte gut zu unterſcheidenden Flatterrüſter —
Rüſternformen vorkommen, welche man kaum mit der Feldrüſter zuſammen-
werfen kann ohne jedoch dabei zu vergeſſen, daß dieſe Art ein wahrer
Proteus iſt.
Namentlich die Verſchiedenheit der Blätter in Form und Größe,
ſelbſt an den Kurztrieben großer Bäume, ganz beſonders aber an den
beſchatteten Stammausſchlägen ſolcher, iſt außerordentlich groß; man findet
oft das unterſte von 4—6 Blättern eines Triebes dem Flächenraum nach
kaum den 10—15. Theil ſo groß und ganz anders geſtaltet als das oberſte
oder vorletzte. Trügeriſch iſt es, nach den Blättern die Art der Wurzel-
ausſchläge zu beſtimmen, da dieſe beſonders abweichende Blattformen zu
machen ſcheinen.
In hohen gemiſchten Laubholzbeſtänden findet ſich — wahrſcheinlich
Wurzelausſchlag — zuweilen eine buſchige Form, mit dünnen zarten und
ſperrig gewachſenen Zweigen und ſehr kleinen faſt ganz regelmäßig gleich-
ſeitigen Blättern.
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/522>, abgerufen am 23.12.2024.
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