mittel scheint sehr alt zu sein, denn schon Linne sagt, man solle überall, wo man ihn sehe, den Hut vor ihm abnehmen.
In den Gärten begegnet man verschiedenen Ab- und Spielarten des schwarzen Hollunders, namentlich einer solchen mit vielfach zerschlitzten Blättern, so wie einer mit weißen und einer andern mit auch reif grünen Beeren.
Die andere Art, der Traubenhollunder unterscheidet sich leicht durch eine gedrängte eirunde Blüthentraube mit grüngelblichen Blüthen und prachtvoll scharlachrothen Beeren, welche saftig aber von fadem Ge- schmack sind. Sein Blatt ist dem des vorigen wesentlich gleich, hat jedoch etwas kleinere und schmälere Fiederblätter und sanft gerieben ähnlich dem dadurch bekannten Cestrum Parqui einen auffallenden Geruch nach Schweinebraten. Sein nicht minder starkes Mark ist gelbraun.
Der Traubenhollunder übersteigt selten eine Höhe von 10--12 Fuß und eine Stärke von einigen Zollen; seine Stocklohden sind nicht so steif und pfeifenrohrartig gerade wie bei dem vorigen, sondern gebogen. Da er keinen verwerthbaren Nutzen bringt so ist er in seiner Waldheimath ge- blieben, wo er den steinigen Abhängen und Waldblößen des unteren Ge- birges im Sommer durch seine leuchtend rothen Beeren eine wahre Zierde ist. Als solche wird er mit Recht in neuerer Zeit vielfach in Lustgebüschen angepflanzt, wo er mit jedem Boden fürlieb nimmt.
An volksthümlichen Namen ist namentlich die erstere der beiden Hollunderarten überreich, was bei einer so sehr vom Volke beachteten Pflanze ganz natürlich ist. Nach Metzger nenne ich: Fleerboom, Schib- biken, Holler, Holder, Hohler, Stech- und Rechholder, Fleern, Schwarz- beeren (so heißt auch die Heidelbeere, Vaccinium Myrtillus), Zitscheln, Zibken, Schibchen, Schottsken, Schetschken, Quebecken, Resken, Alhern, Alhorn, Elhorn etc.
26. Der Kornel-Hartriegel, Cornus mascula L. 27. Der gemeine oder rothe Hartriegel, C. sanguinea L.
Wie auch nur der zweite Hollunder ein echter Waldbewohner ist, so ist es auch nur der zweite Hartriegel, indem wir den Kornelhartriegel wie den schwarzen Hollunder viel seltner im Walde als in der Nachbar-
mittel ſcheint ſehr alt zu ſein, denn ſchon Linné ſagt, man ſolle überall, wo man ihn ſehe, den Hut vor ihm abnehmen.
In den Gärten begegnet man verſchiedenen Ab- und Spielarten des ſchwarzen Hollunders, namentlich einer ſolchen mit vielfach zerſchlitzten Blättern, ſo wie einer mit weißen und einer andern mit auch reif grünen Beeren.
Die andere Art, der Traubenhollunder unterſcheidet ſich leicht durch eine gedrängte eirunde Blüthentraube mit grüngelblichen Blüthen und prachtvoll ſcharlachrothen Beeren, welche ſaftig aber von fadem Ge- ſchmack ſind. Sein Blatt iſt dem des vorigen weſentlich gleich, hat jedoch etwas kleinere und ſchmälere Fiederblätter und ſanft gerieben ähnlich dem dadurch bekannten Cestrum Parqui einen auffallenden Geruch nach Schweinebraten. Sein nicht minder ſtarkes Mark iſt gelbraun.
Der Traubenhollunder überſteigt ſelten eine Höhe von 10—12 Fuß und eine Stärke von einigen Zollen; ſeine Stocklohden ſind nicht ſo ſteif und pfeifenrohrartig gerade wie bei dem vorigen, ſondern gebogen. Da er keinen verwerthbaren Nutzen bringt ſo iſt er in ſeiner Waldheimath ge- blieben, wo er den ſteinigen Abhängen und Waldblößen des unteren Ge- birges im Sommer durch ſeine leuchtend rothen Beeren eine wahre Zierde iſt. Als ſolche wird er mit Recht in neuerer Zeit vielfach in Luſtgebüſchen angepflanzt, wo er mit jedem Boden fürlieb nimmt.
An volksthümlichen Namen iſt namentlich die erſtere der beiden Hollunderarten überreich, was bei einer ſo ſehr vom Volke beachteten Pflanze ganz natürlich iſt. Nach Metzger nenne ich: Fleerboom, Schib- biken, Holler, Holder, Hohler, Stech- und Rechholder, Fleern, Schwarz- beeren (ſo heißt auch die Heidelbeere, Vaccinium Myrtillus), Zitſcheln, Zibken, Schibchen, Schottſken, Schetſchken, Quebecken, Resken, Alhern, Alhorn, Elhorn etc.
26. Der Kornel-Hartriegel, Cornus mascula L. 27. Der gemeine oder rothe Hartriegel, C. sanguinea L.
Wie auch nur der zweite Hollunder ein echter Waldbewohner iſt, ſo iſt es auch nur der zweite Hartriegel, indem wir den Kornelhartriegel wie den ſchwarzen Hollunder viel ſeltner im Walde als in der Nachbar-
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mittel ſcheint ſehr alt zu ſein, denn ſchon Linné ſagt, man ſolle überall,
wo man ihn ſehe, den Hut vor ihm abnehmen.
In den Gärten begegnet man verſchiedenen Ab- und Spielarten des
ſchwarzen Hollunders, namentlich einer ſolchen mit vielfach zerſchlitzten
Blättern, ſo wie einer mit weißen und einer andern mit auch reif grünen
Beeren.
Die andere Art, der Traubenhollunder unterſcheidet ſich leicht
durch eine gedrängte eirunde Blüthentraube mit grüngelblichen Blüthen
und prachtvoll ſcharlachrothen Beeren, welche ſaftig aber von fadem Ge-
ſchmack ſind. Sein Blatt iſt dem des vorigen weſentlich gleich, hat jedoch
etwas kleinere und ſchmälere Fiederblätter und ſanft gerieben ähnlich
dem dadurch bekannten Cestrum Parqui einen auffallenden Geruch nach
Schweinebraten. Sein nicht minder ſtarkes Mark iſt gelbraun.
Der Traubenhollunder überſteigt ſelten eine Höhe von 10—12 Fuß
und eine Stärke von einigen Zollen; ſeine Stocklohden ſind nicht ſo ſteif
und pfeifenrohrartig gerade wie bei dem vorigen, ſondern gebogen. Da er
keinen verwerthbaren Nutzen bringt ſo iſt er in ſeiner Waldheimath ge-
blieben, wo er den ſteinigen Abhängen und Waldblößen des unteren Ge-
birges im Sommer durch ſeine leuchtend rothen Beeren eine wahre Zierde
iſt. Als ſolche wird er mit Recht in neuerer Zeit vielfach in Luſtgebüſchen
angepflanzt, wo er mit jedem Boden fürlieb nimmt.
An volksthümlichen Namen iſt namentlich die erſtere der beiden
Hollunderarten überreich, was bei einer ſo ſehr vom Volke beachteten
Pflanze ganz natürlich iſt. Nach Metzger nenne ich: Fleerboom, Schib-
biken, Holler, Holder, Hohler, Stech- und Rechholder, Fleern, Schwarz-
beeren (ſo heißt auch die Heidelbeere, Vaccinium Myrtillus), Zitſcheln,
Zibken, Schibchen, Schottſken, Schetſchken, Quebecken, Resken, Alhern,
Alhorn, Elhorn etc.
26. Der Kornel-Hartriegel, Cornus mascula L.
27. Der gemeine oder rothe Hartriegel, C. sanguinea L.
Wie auch nur der zweite Hollunder ein echter Waldbewohner iſt, ſo
iſt es auch nur der zweite Hartriegel, indem wir den Kornelhartriegel
wie den ſchwarzen Hollunder viel ſeltner im Walde als in der Nachbar-
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/530>, abgerufen am 23.12.2024.
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