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Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721.

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und der Graf von Warwick.
satt hätte, und entschlossen wäre, ausserhalb ein
Logis zu suchen, wenn er eines nach seinem
Wunsch antreffen könnte. Einen oder zween Ta-
ge hernach, als er mit dieser Vorrede gekommen,
fieng er wieder gar ernsthafft gegen Monsieur
Turner
darvon zu reden an, und bemühte sich,
ihm weiß zu machen, als möchte er nicht zu Leuten
ziehen, die ihre Zimmer vermietheten, massen er das
Geschnader und Getader von vielen Weiber-Ge-
schleppe, und das Schreyen der Kinder in einem
Hause nicht vertragen könnte, sondern wünschete,
daß er ein Logement bey einer stillen und rein-
lichen Familie, entweder bey einen Kauffmann
oder erbaren Handwercks-Mann, der einen guten
Tisch führte, und mit seinem Humeur überein
käme, mit welchem er zuweilen lustig wäre und
des Abends ein Glaß Wein träncke, möchte
bekommen können. Er nennte eine grosse Men-
ge anderer Dinge, worvon er die Particularien,
die er verlange, so arglistig beschriebe, daß man,
ohne zu mercken, wohin er zielete, schwerlich zween
Häuser in gantz London finden können, wo diese
Requisita besser, als in Monsieur Turners
seinem eingenen anzutreffen gewesen. Der Graf
hätte nicht nöthig gehabt, halb so viel behutsame
Umschweiffe zu nehmen, angesehen Monsieur
Turner
den Narren dergestalt an ihm gefressen,
daß er den Hacken schon verschlungen, ehe der

an-

und der Graf von Warwick.
ſatt haͤtte, und entſchloſſen waͤre, auſſerhalb ein
Logis zu ſuchen, wenn er eines nach ſeinem
Wunſch antreffen koͤnnte. Einen oder zween Ta-
ge hernach, als er mit dieſer Vorrede gekommen,
fieng er wieder gar ernſthafft gegen Monſieur
Turner
darvon zu reden an, und bemuͤhte ſich,
ihm weiß zu machen, als moͤchte er nicht zu Leuten
ziehen, die ihre Zimmer vermietheten, maſſen er das
Geſchnader und Getader von vielen Weiber-Ge-
ſchleppe, und das Schreyen der Kinder in einem
Hauſe nicht vertragen koͤnnte, ſondern wuͤnſchete,
daß er ein Logement bey einer ſtillen und rein-
lichen Familie, entweder bey einen Kauffmann
oder erbaren Handwercks-Mann, der einen guten
Tiſch fuͤhrte, und mit ſeinem Humeur uͤberein
kaͤme, mit welchem er zuweilen luſtig waͤre und
des Abends ein Glaß Wein traͤncke, moͤchte
bekommen koͤnnen. Er nennte eine groſſe Men-
ge anderer Dinge, worvon er die Particularien,
die er verlange, ſo argliſtig beſchriebe, daß man,
ohne zu mercken, wohin er zielete, ſchwerlich zween
Haͤuſer in gantz London finden koͤnnen, wo dieſe
Requiſita beſſer, als in Monſieur Turners
ſeinem eingenen anzutreffen geweſen. Der Graf
haͤtte nicht noͤthig gehabt, halb ſo viel behutſame
Umſchweiffe zu nehmen, angeſehen Monſieur
Turner
den Narren dergeſtalt an ihm gefreſſen,
daß er den Hacken ſchon verſchlungen, ehe der

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[159/0179] und der Graf von Warwick. ſatt haͤtte, und entſchloſſen waͤre, auſſerhalb ein Logis zu ſuchen, wenn er eines nach ſeinem Wunſch antreffen koͤnnte. Einen oder zween Ta- ge hernach, als er mit dieſer Vorrede gekommen, fieng er wieder gar ernſthafft gegen Monſieur Turner darvon zu reden an, und bemuͤhte ſich, ihm weiß zu machen, als moͤchte er nicht zu Leuten ziehen, die ihre Zimmer vermietheten, maſſen er das Geſchnader und Getader von vielen Weiber-Ge- ſchleppe, und das Schreyen der Kinder in einem Hauſe nicht vertragen koͤnnte, ſondern wuͤnſchete, daß er ein Logement bey einer ſtillen und rein- lichen Familie, entweder bey einen Kauffmann oder erbaren Handwercks-Mann, der einen guten Tiſch fuͤhrte, und mit ſeinem Humeur uͤberein kaͤme, mit welchem er zuweilen luſtig waͤre und des Abends ein Glaß Wein traͤncke, moͤchte bekommen koͤnnen. Er nennte eine groſſe Men- ge anderer Dinge, worvon er die Particularien, die er verlange, ſo argliſtig beſchriebe, daß man, ohne zu mercken, wohin er zielete, ſchwerlich zween Haͤuſer in gantz London finden koͤnnen, wo dieſe Requiſita beſſer, als in Monſieur Turners ſeinem eingenen anzutreffen geweſen. Der Graf haͤtte nicht noͤthig gehabt, halb ſo viel behutſame Umſchweiffe zu nehmen, angeſehen Monſieur Turner den Narren dergeſtalt an ihm gefreſſen, daß er den Hacken ſchon verſchlungen, ehe der an-

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Zitationshilfe: Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/179>, abgerufen am 24.11.2024.