Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721.und Oliver Cromwel. Gewerb sehr gute Verrichtung hatte, und Kund-Leute genug bekam, die ihr ihre Frantzösische Waa- ren abkaufften. Weil sie noch eine Kuplerin ab- gab, hielte sie sich einen Jrrländer, des Major Pep- pers Sohn, zu ihrem Spring-Hengst, dem sie des Tages 10. Schillinge bestimmte, und dieses erbare Salarium gantzer 6. Jahre geniessen liesse; nach welcher Zeit sie aber wiederum bey denen Chirur- gis in die Baitze geriethe; jedoch, nachdem sie die- sen und denen Apotheckern, ihrer Gesundheit hal- ber, wiewohl vergeblich, ein ehrliches Stücke Geld zugewendet, wurde sie endlich genöthiget, sich in das Hospital zu Kingsland in die Cur zu begeben, allwo sie unter der Salivation, im Jahr 1680. und ihres Alters dem 49sten, den unreinen Geist aufgabe. XVIII. Madame Robinson, und der Her- tzog von Tyrconnel. DJeses Frauenzimmer, Mademoiselle drey M 5
und Oliver Cromwel. Gewerb ſehr gute Verrichtung hatte, und Kund-Leute genug bekam, die ihr ihre Frantzoͤſiſche Waa- ren abkaufften. Weil ſie noch eine Kuplerin ab- gab, hielte ſie ſich einen Jrrlaͤnder, des Major Pep- pers Sohn, zu ihrem Spring-Hengſt, dem ſie des Tages 10. Schillinge beſtimmte, und dieſes erbare Salarium gantzer 6. Jahre genieſſen lieſſe; nach welcher Zeit ſie aber wiederum bey denen Chirur- gis in die Baitze geriethe; jedoch, nachdem ſie die- ſen und denen Apotheckern, ihrer Geſundheit hal- ber, wiewohl vergeblich, ein ehrliches Stuͤcke Geld zugewendet, wurde ſie endlich genoͤthiget, ſich in das Hoſpital zu Kingsland in die Cur zu begeben, allwo ſie unter der Salivation, im Jahr 1680. und ihres Alters dem 49ſten, den unreinen Geiſt aufgabe. XVIII. Madame Robinſon, und der Her- tzog von Tyrconnel. DJeſes Frauenzimmer, Mademoiſelle drey M 5
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und Oliver Cromwel.
Gewerb ſehr gute Verrichtung hatte, und Kund-
Leute genug bekam, die ihr ihre Frantzoͤſiſche Waa-
ren abkaufften. Weil ſie noch eine Kuplerin ab-
gab, hielte ſie ſich einen Jrrlaͤnder, des Major Pep-
pers Sohn, zu ihrem Spring-Hengſt, dem ſie des
Tages 10. Schillinge beſtimmte, und dieſes erbare
Salarium gantzer 6. Jahre genieſſen lieſſe; nach
welcher Zeit ſie aber wiederum bey denen Chirur-
gis in die Baitze geriethe; jedoch, nachdem ſie die-
ſen und denen Apotheckern, ihrer Geſundheit hal-
ber, wiewohl vergeblich, ein ehrliches Stuͤcke Geld
zugewendet, wurde ſie endlich genoͤthiget, ſich in das
Hoſpital zu Kingsland in die Cur zu begeben,
allwo ſie unter der Salivation, im Jahr 1680.
und ihres Alters dem 49ſten, den unreinen Geiſt
aufgabe.
XVIII.
Madame Robinſon, und der Her-
tzog von Tyrconnel.
DJeſes Frauenzimmer, Mademoiſelle
Anna Robinſon, war die aͤlteſte Toch-
ter eines reichen Kauffmanns in der Stadt
Wincheſter in Hampshire. Sie wurde ſehr
wohl auferzogen und beſaß alle Schoͤnheit; Weil
aber ihr Vater nebſt ihr noch zween Soͤhne und
drey
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