Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721.

Bild:
<< vorherige Seite
Vorrede
zur andern Abtheilung.

DJe geneigte Aufnehmung, wo-
mit der erste Theil der ge-
heimen Historie derer be-
rühmtesten
Coquetten in
England,
beglücket worden, encouragi-
ret uns, der galanten Welt mit dem an-
dern auch aufzuwarten. Der Jnnhalt
davon ist sehr curieux, und suchet den
schändlichen Lebens-Wandel derer
merckwürdigsten Concubinen und Glü-
ckes-Jungfern, von vielen Jahren an,
biß auf diese gegenwärtige Zeit, mit leb-
hafften Farben abzuschildern: Auf daß
andere hieraus erkennen lernen, was
massen Ehebruch und Hurerey keineswe-
ges Fürstliche oder Adeliche Exercitia,
sondern solche vor GOTT und erbaren
Menschen verhassete Laster seyn, daß, mit
was für Nahmen man dieselben auch be-
schönigen will, sie doch allemal mit einem
traurigen und Jammer-vollen Aus-
gange begleitet werden.

Es haben einige Gelehrte die Mey-
nung geheget, daß die verbothene Fruch-

[mit-]
S 4
Vorrede
zur andern Abtheilung.

DJe geneigte Aufnehmung, wo-
mit der erſte Theil der ge-
heimen Hiſtorie derer be-
ruͤhmteſten
Coquetten in
England,
begluͤcket worden, encouragi-
ret uns, der galanten Welt mit dem an-
dern auch aufzuwarten. Der Jnnhalt
davon iſt ſehr curieux, und ſuchet den
ſchaͤndlichen Lebens-Wandel derer
merckwuͤrdigſten Concubinen und Gluͤ-
ckes-Jungfern, von vielen Jahren an,
biß auf dieſe gegenwaͤrtige Zeit, mit leb-
hafften Farben abzuſchildern: Auf daß
andere hieraus erkennen lernen, was
maſſen Ehebruch und Hurerey keineswe-
ges Fuͤrſtliche oder Adeliche Exercitia,
ſondern ſolche vor GOTT und erbaren
Menſchen verhaſſete Laſter ſeyn, daß, mit
was fuͤr Nahmen man dieſelben auch be-
ſchoͤnigen will, ſie doch allemal mit einem
traurigen und Jammer-vollen Aus-
gange begleitet werden.

Es haben einige Gelehrte die Mey-
nung geheget, daß die verbothene Fruch-

[mit-]
S 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0299" n="279"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Vorrede<lb/>
zur andern Abtheilung.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>Je geneigte Aufnehmung, wo-<lb/>
mit der er&#x017F;te Theil der <hi rendition="#fr">ge-<lb/>
heimen Hi&#x017F;torie derer be-<lb/>
ru&#x0364;hmte&#x017F;ten</hi> <hi rendition="#aq">Coquett</hi><hi rendition="#fr">en in<lb/>
England,</hi> beglu&#x0364;cket worden, <hi rendition="#aq">encouragi-</hi><lb/>
ret uns, der <hi rendition="#aq">galant</hi>en Welt mit dem an-<lb/>
dern auch aufzuwarten. Der Jnnhalt<lb/>
davon i&#x017F;t &#x017F;ehr <hi rendition="#aq">curieux,</hi> und &#x017F;uchet den<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;ndlichen Lebens-Wandel derer<lb/>
merckwu&#x0364;rdig&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Concubin</hi>en und Glu&#x0364;-<lb/>
ckes-Jungfern, von vielen Jahren an,<lb/>
biß auf die&#x017F;e gegenwa&#x0364;rtige Zeit, mit leb-<lb/>
hafften Farben abzu&#x017F;childern: Auf daß<lb/>
andere hieraus erkennen lernen, was<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en Ehebruch und Hurerey keineswe-<lb/>
ges Fu&#x0364;r&#x017F;tliche oder Adeliche <hi rendition="#aq">Exercitia,</hi><lb/>
&#x017F;ondern &#x017F;olche vor GOTT und erbaren<lb/>
Men&#x017F;chen verha&#x017F;&#x017F;ete La&#x017F;ter &#x017F;eyn, daß, mit<lb/>
was fu&#x0364;r Nahmen man die&#x017F;elben auch be-<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nigen will, &#x017F;ie doch allemal mit einem<lb/>
traurigen und Jammer-vollen Aus-<lb/>
gange begleitet werden.</p><lb/>
        <p>Es haben einige Gelehrte die Mey-<lb/>
nung geheget, daß die verbothene Fruch-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S 4</fw><fw place="bottom" type="catch"><supplied>mit-</supplied></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[279/0299] Vorrede zur andern Abtheilung. DJe geneigte Aufnehmung, wo- mit der erſte Theil der ge- heimen Hiſtorie derer be- ruͤhmteſten Coquetten in England, begluͤcket worden, encouragi- ret uns, der galanten Welt mit dem an- dern auch aufzuwarten. Der Jnnhalt davon iſt ſehr curieux, und ſuchet den ſchaͤndlichen Lebens-Wandel derer merckwuͤrdigſten Concubinen und Gluͤ- ckes-Jungfern, von vielen Jahren an, biß auf dieſe gegenwaͤrtige Zeit, mit leb- hafften Farben abzuſchildern: Auf daß andere hieraus erkennen lernen, was maſſen Ehebruch und Hurerey keineswe- ges Fuͤrſtliche oder Adeliche Exercitia, ſondern ſolche vor GOTT und erbaren Menſchen verhaſſete Laſter ſeyn, daß, mit was fuͤr Nahmen man dieſelben auch be- ſchoͤnigen will, ſie doch allemal mit einem traurigen und Jammer-vollen Aus- gange begleitet werden. Es haben einige Gelehrte die Mey- nung geheget, daß die verbothene Fruch- mit- S 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/299
Zitationshilfe: Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/299>, abgerufen am 22.11.2024.