liesse, sein Verhängniß, wenn er wieder zu sich selbsten käme, daselbsten zu verfluchen. Nicht lange nach dieser spitzbübischen Täuscherey begab sie sich Anno 1694. nach ihres Vaters Behausung in Nottinghams-hire, woselbst sie im vier und zwantzigsten Jahr ihres Alters ein gifftiges Fieber aufriebe.
XXXII. König Carolus, der Andere/ und Madame Davis.
DJese Dame war eigentlich des Mons. Davis, eines Goldschmieds in der Stadt York Ehe-Frau, in welche sich nachge- hends ein Edelmann verliebte: Denn, weil dieser noch ein junger Bruder war, und sein weniges Ver- mögen alles verzehret hatte, bemühete er sich, vermit- telst einer gewissen Handelschafft, der er nachfolgte, so propre als eine Standes-Person zu leben; und weil nun diese Frau Davis jung, belebt, schöne und klug war, schiene sie ihm ein bequemes Object zu seyn, seine Maitresse zu werden; So fehlte auch ihm keine von denjenigen Eigenschafften, die ihn beym Frauenzimmer angenehm machen kunnten, ausgenommen dieses eintzige, daß er nicht reich war, und kein Geld hatte. Diesem letztern nun unge-
achtet,
Koͤnig Carolus II.
lieſſe, ſein Verhaͤngniß, wenn er wieder zu ſich ſelbſten kaͤme, daſelbſten zu verfluchen. Nicht lange nach dieſer ſpitzbuͤbiſchen Taͤuſcherey begab ſie ſich Anno 1694. nach ihres Vaters Behauſung in Nottinghams-hire, woſelbſt ſie im vier und zwantzigſten Jahr ihres Alters ein gifftiges Fieber aufriebe.
XXXII. Koͤnig Carolus, der Andere/ und Madame Davis.
DJeſe Dame war eigentlich des Monſ. Davis, eines Goldſchmieds in der Stadt York Ehe-Frau, in welche ſich nachge- hends ein Edelmann verliebte: Denn, weil dieſer noch ein junger Bruder war, und ſein weniges Ver- moͤgen alles verzehret hatte, bemuͤhete er ſich, vermit- telſt einer gewiſſen Handelſchafft, der er nachfolgte, ſo propre als eine Standes-Perſon zu leben; und weil nun dieſe Frau Davis jung, belebt, ſchoͤne und klug war, ſchiene ſie ihm ein bequemes Object zu ſeyn, ſeine Maitreſſe zu werden; So fehlte auch ihm keine von denjenigen Eigenſchafften, die ihn beym Frauenzimmer angenehm machen kunnten, ausgenommen dieſes eintzige, daß er nicht reich war, und kein Geld hatte. Dieſem letztern nun unge-
achtet,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="3"><p><pbfacs="#f0362"n="342"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Koͤnig <hirendition="#aq">Carolus II.</hi></hi></fw><lb/>
lieſſe, ſein Verhaͤngniß, wenn er wieder zu ſich<lb/>ſelbſten kaͤme, daſelbſten zu verfluchen. Nicht lange<lb/>
nach dieſer ſpitzbuͤbiſchen Taͤuſcherey begab ſie ſich<lb/><hirendition="#aq">Anno</hi> 1694. nach ihres Vaters Behauſung in<lb/><hirendition="#aq">Nottinghams-hire,</hi> woſelbſt ſie im vier und<lb/>
zwantzigſten Jahr ihres Alters ein gifftiges Fieber<lb/>
aufriebe.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXXII.</hi><lb/>
Koͤnig <hirendition="#aq">Carolus,</hi> der Andere/ und<lb/><hirendition="#aq">Madame Davis.</hi></hi></head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>Jeſe <hirendition="#aq">Dame</hi> war eigentlich des <hirendition="#aq">Monſ.<lb/>
Davis,</hi> eines Goldſchmieds in der Stadt<lb/><hirendition="#aq">York</hi> Ehe-Frau, in welche ſich nachge-<lb/>
hends ein Edelmann verliebte: Denn, weil dieſer<lb/>
noch ein junger Bruder war, und ſein weniges Ver-<lb/>
moͤgen alles verzehret hatte, bemuͤhete er ſich, vermit-<lb/>
telſt einer gewiſſen Handelſchafft, der er nachfolgte,<lb/>ſo <hirendition="#aq">propre</hi> als eine Standes-Perſon zu leben; und<lb/>
weil nun dieſe Frau <hirendition="#aq">Davis</hi> jung, belebt, ſchoͤne und<lb/>
klug war, ſchiene ſie ihm ein bequemes <hirendition="#aq">Object</hi> zu<lb/>ſeyn, ſeine <hirendition="#aq">Maitreſſe</hi> zu werden; So fehlte auch<lb/>
ihm keine von denjenigen Eigenſchafften, die ihn<lb/>
beym Frauenzimmer angenehm machen kunnten,<lb/>
ausgenommen dieſes eintzige, daß er nicht reich war,<lb/>
und kein Geld hatte. Dieſem letztern nun unge-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">achtet,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[342/0362]
Koͤnig Carolus II.
lieſſe, ſein Verhaͤngniß, wenn er wieder zu ſich
ſelbſten kaͤme, daſelbſten zu verfluchen. Nicht lange
nach dieſer ſpitzbuͤbiſchen Taͤuſcherey begab ſie ſich
Anno 1694. nach ihres Vaters Behauſung in
Nottinghams-hire, woſelbſt ſie im vier und
zwantzigſten Jahr ihres Alters ein gifftiges Fieber
aufriebe.
XXXII.
Koͤnig Carolus, der Andere/ und
Madame Davis.
DJeſe Dame war eigentlich des Monſ.
Davis, eines Goldſchmieds in der Stadt
York Ehe-Frau, in welche ſich nachge-
hends ein Edelmann verliebte: Denn, weil dieſer
noch ein junger Bruder war, und ſein weniges Ver-
moͤgen alles verzehret hatte, bemuͤhete er ſich, vermit-
telſt einer gewiſſen Handelſchafft, der er nachfolgte,
ſo propre als eine Standes-Perſon zu leben; und
weil nun dieſe Frau Davis jung, belebt, ſchoͤne und
klug war, ſchiene ſie ihm ein bequemes Object zu
ſeyn, ſeine Maitreſſe zu werden; So fehlte auch
ihm keine von denjenigen Eigenſchafften, die ihn
beym Frauenzimmer angenehm machen kunnten,
ausgenommen dieſes eintzige, daß er nicht reich war,
und kein Geld hatte. Dieſem letztern nun unge-
achtet,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/362>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.