Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721.und Madame Davis. schmähung derselben sehen lassen, wieunendlich meine Liebe gegen euch ihre Gunst-Bezeugungen alle überträffe. Gleichwie es demnach in eurer Gewalt stehet, mich durch eure Liebe zum Glück- seligsten unter allen Menschen zu ma- chen; Also werde diese Schätzbarkeit, durch Ablehnung aller Gelegenheiten zu eurer Jalousie, wegen meiner Liebe gegen euch, zu vergelten beflissen seyn: Anbey kan ich euch nicht verhalten, daß ich un- terschiedene derer schönsten Hof-Damen, die meine Liebe auf tausenderley Wege gesucht, euernthalben verschmähet ha- be. Diese freye Bekänntniß des Königs beruhig- te für diesesmal ihren Argwohn ein wenig; Als sie aber das erstemal wieder zusammen kamen, mach- ten ihr Seine Majest. bekannt, was massen Sie die Hertzogin von Cleaveland und andere, die sie nahmhafft gemacht, verwarnet hätten, daß sie sich hüten sollten, sie hinfüro auf einigerley Weise zu be- leidigen; Und dieses beruhigte endlich ihr Gemüthe gäntzlich, und ließ sie erkennen, daß sie nicht Ursache hätte, wegen des Königs Affection argwöhnisch zu seyn: Dahero Se. Majest. auch zu ihr sagten: Woferne ihr mich vollkommen liebetet, würdet ihr mich besser kennen. Glaubt mir, Madame, ich liebe euch über alles in der II. Theil. Z
und Madame Davis. ſchmaͤhung derſelben ſehen laſſen, wieunendlich meine Liebe gegen euch ihre Gunſt-Bezeugungen alle uͤbertraͤffe. Gleichwie es demnach in eurer Gewalt ſtehet, mich durch eure Liebe zum Gluͤck- ſeligſten unter allen Menſchen zu ma- chen; Alſo werde dieſe Schaͤtzbarkeit, durch Ablehnung aller Gelegenheiten zu eurer Jalouſie, wegen meiner Liebe gegen euch, zu vergelten befliſſen ſeyn: Anbey kan ich euch nicht verhalten, daß ich un- terſchiedene derer ſchoͤnſten Hof-Damen, die meine Liebe auf tauſenderley Wege geſucht, euernthalben verſchmaͤhet ha- be. Dieſe freye Bekaͤnntniß des Koͤnigs beruhig- te fuͤr dieſesmal ihren Argwohn ein wenig; Als ſie aber das erſtemal wieder zuſammen kamen, mach- ten ihr Seine Majeſt. bekannt, was maſſen Sie die Hertzogin von Cleaveland und andere, die ſie nahmhafft gemacht, verwarnet haͤtten, daß ſie ſich huͤten ſollten, ſie hinfuͤro auf einigerley Weiſe zu be- leidigen; Und dieſes beruhigte endlich ihr Gemuͤthe gaͤntzlich, und ließ ſie erkennen, daß ſie nicht Urſache haͤtte, wegen des Koͤnigs Affection argwoͤhniſch zu ſeyn: Dahero Se. Majeſt. auch zu ihr ſagten: Woferne ihr mich vollkommen liebetet, wuͤrdet ihr mich beſſer kennen. Glaubt mir, Madame, ich liebe euch uͤber alles in der II. Theil. Z
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unendlich meine Liebe gegen euch ihre
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Gleichwie es demnach in eurer Gewalt
ſtehet, mich durch eure Liebe zum Gluͤck-
ſeligſten unter allen Menſchen zu ma-
chen; Alſo werde dieſe Schaͤtzbarkeit,
durch Ablehnung aller Gelegenheiten zu
eurer Jalouſie, wegen meiner Liebe gegen
euch, zu vergelten befliſſen ſeyn: Anbey
kan ich euch nicht verhalten, daß ich un-
terſchiedene derer ſchoͤnſten Hof-Damen,
die meine Liebe auf tauſenderley Wege
geſucht, euernthalben verſchmaͤhet ha-
be. Dieſe freye Bekaͤnntniß des Koͤnigs beruhig-
te fuͤr dieſesmal ihren Argwohn ein wenig; Als ſie
aber das erſtemal wieder zuſammen kamen, mach-
ten ihr Seine Majeſt. bekannt, was maſſen Sie
die Hertzogin von Cleaveland und andere, die ſie
nahmhafft gemacht, verwarnet haͤtten, daß ſie ſich
huͤten ſollten, ſie hinfuͤro auf einigerley Weiſe zu be-
leidigen; Und dieſes beruhigte endlich ihr Gemuͤthe
gaͤntzlich, und ließ ſie erkennen, daß ſie nicht Urſache
haͤtte, wegen des Koͤnigs Affection argwoͤhniſch
zu ſeyn: Dahero Se. Majeſt. auch zu ihr ſagten:
Woferne ihr mich vollkommen liebetet,
wuͤrdet ihr mich beſſer kennen. Glaubt
mir, Madame, ich liebe euch uͤber alles in
der
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