Bloß darum, weil des Vaters Brust Dieselbe auch genossen. Doch, wie kein Glücke ohne Neid, So wollen viele sagen, Daß Nelly sich zu rechter Zeit Die Eyffersucht ließ plagen, Und praeparirte einen Tranck Von treibenden Purganzen, Den wollt' sie der von gleichem Ranck, Aus Rach-Begier zuschantzen; Der Anschlag gieng auch glücklich an: Denn an demselben Abend, Da der galante Spaß-Galan, Sich schon im Hertzen labend, Mit seiner neuen Concubin, Bey dunckel-stillem Schatten, Zum Tort der schönen Nelly Gwin, Sich suchte zu begatten, Lud sie dieselbe auf Confect, Und wuste ihr darneben Das, was man sonst mit Grauen leckt, Manierlich einzugeben. Der Venus-Held hatt' nicht so bald Das blancke Schwerdt gezucket, Und auf das Ziel im Liebes-Wald Die Ladung loßgedrucket, Als die Caldaunen in dem Feld, Cardaunen wollt ich sagen, Der liebsten Feindin auf der Welt Auch suchten einzuschlagen. Mit einem Wort: Der König war Jn voller Lust begriffen,
Als
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und Madame Davis.
Bloß darum, weil des Vaters Bruſt Dieſelbe auch genoſſen. Doch, wie kein Gluͤcke ohne Neid, So wollen viele ſagen, Daß Nelly ſich zu rechter Zeit Die Eyfferſucht ließ plagen, Und præparirte einen Tranck Von treibenden Purganzen, Den wollt’ ſie der von gleichem Ranck, Aus Rach-Begier zuſchantzen; Der Anſchlag gieng auch gluͤcklich an: Denn an demſelben Abend, Da der galante Spaß-Galan, Sich ſchon im Hertzen labend, Mit ſeiner neuen Concubin, Bey dunckel-ſtillem Schatten, Zum Tort der ſchoͤnen Nelly Gwin, Sich ſuchte zu begatten, Lud ſie dieſelbe auf Confect, Und wuſte ihr darneben Das, was man ſonſt mit Grauen leckt, Manierlich einzugeben. Der Venus-Held hatt’ nicht ſo bald Das blancke Schwerdt gezucket, Und auf das Ziel im Liebes-Wald Die Ladung loßgedrucket, Als die Caldaunen in dem Feld, Cardaunen wollt ich ſagen, Der liebſten Feindin auf der Welt Auch ſuchten einzuſchlagen. Mit einem Wort: Der Koͤnig war Jn voller Luſt begriffen,
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und Madame Davis.
Bloß darum, weil des Vaters Bruſt
Dieſelbe auch genoſſen.
Doch, wie kein Gluͤcke ohne Neid,
So wollen viele ſagen,
Daß Nelly ſich zu rechter Zeit
Die Eyfferſucht ließ plagen,
Und præparirte einen Tranck
Von treibenden Purganzen,
Den wollt’ ſie der von gleichem Ranck,
Aus Rach-Begier zuſchantzen;
Der Anſchlag gieng auch gluͤcklich an:
Denn an demſelben Abend,
Da der galante Spaß-Galan,
Sich ſchon im Hertzen labend,
Mit ſeiner neuen Concubin,
Bey dunckel-ſtillem Schatten,
Zum Tort der ſchoͤnen Nelly Gwin,
Sich ſuchte zu begatten,
Lud ſie dieſelbe auf Confect,
Und wuſte ihr darneben
Das, was man ſonſt mit Grauen leckt,
Manierlich einzugeben.
Der Venus-Held hatt’ nicht ſo bald
Das blancke Schwerdt gezucket,
Und auf das Ziel im Liebes-Wald
Die Ladung loßgedrucket,
Als die Caldaunen in dem Feld,
Cardaunen wollt ich ſagen,
Der liebſten Feindin auf der Welt
Auch ſuchten einzuſchlagen.
Mit einem Wort: Der Koͤnig war
Jn voller Luſt begriffen,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/379>, abgerufen am 21.11.2024.
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