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Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721.

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und Mad. Barry.
gewechselt zu werden, sondern mein Le-
ben in einer so angenehmen Dienstbar-
keit zu beschliessen. Die Erkäntniß mei-
nes niedrigen Zustandes verbeut mir, die
Augen gegen meine anbethens-würdige
Göttin aufzuheben; woferne nicht die-
selben durch Nachjagung der Ehre über
meine eigene Hoheit aufgerichtet wür-
den, welche ich mit Darsetzung meines
Lebens zu suchen erböthig bin, auf daß
mein Haupt möge mit Lorbern umgeben
werden, die mich vor dem gefährlichen
Blitz ihrer zornigen Augen, wegen mei-
ner Confidence und Vermessenheit, be-
schirmen. Bitte demnach demüthigst
um Pardon, Madame!

für Dero
ergebensten Sclaven
Pembroke.

Antwort.

Hochgebohrner Graf!

Die Faveur, die sie mir erwiesen, er-
fordert eine weit grössere Erkäntlichkeit,
als in meinem Vermögen stehet, ihnen
zu erwiedern; Und ich hoffe, sie werden
excusiren, wenn ich etwas zu liebreich
und frey schreibe. Jch sehe keinen an-

dern

und Mad. Barry.
gewechſelt zu werden, ſondern mein Le-
ben in einer ſo angenehmen Dienſtbar-
keit zu beſchlieſſen. Die Erkaͤntniß mei-
nes niedrigen Zuſtandes verbeut mir, die
Augen gegen meine anbethens-wuͤrdige
Goͤttin aufzuheben; woferne nicht die-
ſelben durch Nachjagung der Ehre uͤber
meine eigene Hoheit aufgerichtet wuͤr-
den, welche ich mit Darſetzung meines
Lebens zu ſuchen erboͤthig bin, auf daß
mein Haupt moͤge mit Lorbern umgeben
werden, die mich vor dem gefaͤhrlichen
Blitz ihrer zornigen Augen, wegen mei-
ner Confidence und Vermeſſenheit, be-
ſchirmen. Bitte demnach demuͤthigſt
um Pardon, Madame!

fuͤr Dero
ergebenſten Sclaven
Pembroke.

Antwort.

Hochgebohrner Graf!

Die Faveur, die ſie mir erwieſen, er-
fordert eine weit groͤſſere Erkaͤntlichkeit,
als in meinem Vermoͤgen ſtehet, ihnen
zu erwiedern; Und ich hoffe, ſie werden
excuſiren, wenn ich etwas zu liebreich
und frey ſchreibe. Jch ſehe keinen an-

dern
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[429/0449] und Mad. Barry. gewechſelt zu werden, ſondern mein Le- ben in einer ſo angenehmen Dienſtbar- keit zu beſchlieſſen. Die Erkaͤntniß mei- nes niedrigen Zuſtandes verbeut mir, die Augen gegen meine anbethens-wuͤrdige Goͤttin aufzuheben; woferne nicht die- ſelben durch Nachjagung der Ehre uͤber meine eigene Hoheit aufgerichtet wuͤr- den, welche ich mit Darſetzung meines Lebens zu ſuchen erboͤthig bin, auf daß mein Haupt moͤge mit Lorbern umgeben werden, die mich vor dem gefaͤhrlichen Blitz ihrer zornigen Augen, wegen mei- ner Confidence und Vermeſſenheit, be- ſchirmen. Bitte demnach demuͤthigſt um Pardon, Madame! fuͤr Dero ergebenſten Sclaven Pembroke. Antwort. Hochgebohrner Graf! Die Faveur, die ſie mir erwieſen, er- fordert eine weit groͤſſere Erkaͤntlichkeit, als in meinem Vermoͤgen ſtehet, ihnen zu erwiedern; Und ich hoffe, ſie werden excuſiren, wenn ich etwas zu liebreich und frey ſchreibe. Jch ſehe keinen an- dern

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Zitationshilfe: Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/449>, abgerufen am 22.11.2024.