Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Lord Cutts,
verliebte und zärtliche Graf kunnte die wollüstige
Comoediantin mit seinen brünstigen Caressen
nachdrücklich genug befriedigen.



XXXVII.
Der Lord Cutts, und die
Dame Broughton.

EJn vornehmer Ritter in Northamp-
tonshire
hatte von 18. Kindern nicht
eines mehr am Leben, als diese Tochter,
Mad. Broughton. Derselben trug ein gewis-
ser Ritter seine Liebe auf die geziemendste Weise an;
Sie wollte ihm aber ihre Gegengunst nicht eher ver-
willigen noch ertheilen, es sey denn, daß er von ih-
rem Vater Erlaubniß, mit ihr umzugehen, erhielte.
Also fieng er an, auf solche Mittel und Vorschläge
zu dencken, dergleichen er zu seines Anschlags glück-
licher Ausführung für die bequemsten hielte; Jm-
mittelst kam die Demoiselle seinem Absehen zu-
vor, indem sie mit dem gantzen Handel bey ihrem
Vater heraus platzete, und es mit Fleiß so anfienge,
daß es ihr Liebster erfahren sollte. Es giengen we-
nig Tage vorbey, so bestimmte der alte Ritter dem
jungen Cavalier eine Zeit, da er mit ihm sprechen
wollte. Dieser war so begierig, den angesetzten

Ter-

Der Lord Cutts,
verliebte und zaͤrtliche Graf kunnte die wolluͤſtige
Comœdiantin mit ſeinen bruͤnſtigen Careſſen
nachdruͤcklich genug befriedigen.



XXXVII.
Der Lord Cutts, und die
Dame Broughton.

EJn vornehmer Ritter in Northamp-
tonshire
hatte von 18. Kindern nicht
eines mehr am Leben, als dieſe Tochter,
Mad. Broughton. Derſelben trug ein gewiſ-
ſer Ritter ſeine Liebe auf die geziemendſte Weiſe an;
Sie wollte ihm aber ihre Gegengunſt nicht eher ver-
willigen noch ertheilen, es ſey denn, daß er von ih-
rem Vater Erlaubniß, mit ihr umzugehen, erhielte.
Alſo fieng er an, auf ſolche Mittel und Vorſchlaͤge
zu dencken, dergleichen er zu ſeines Anſchlags gluͤck-
licher Ausfuͤhrung fuͤr die bequemſten hielte; Jm-
mittelſt kam die Demoiſelle ſeinem Abſehen zu-
vor, indem ſie mit dem gantzen Handel bey ihrem
Vater heraus platzete, und es mit Fleiß ſo anfienge,
daß es ihr Liebſter erfahren ſollte. Es giengen we-
nig Tage vorbey, ſo beſtimmte der alte Ritter dem
jungen Cavalier eine Zeit, da er mit ihm ſprechen
wollte. Dieſer war ſo begierig, den angeſetzten

Ter-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="3">
          <p><pb facs="#f0458" n="438"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der <hi rendition="#aq">Lord Cutts,</hi></hi></fw><lb/>
verliebte und za&#x0364;rtliche Graf kunnte die wollu&#x0364;&#x017F;tige<lb/><hi rendition="#aq">Com&#x0153;dian</hi>tin mit &#x017F;einen bru&#x0364;n&#x017F;tigen <hi rendition="#aq">Care&#x017F;&#x017F;</hi>en<lb/>
nachdru&#x0364;cklich genug befriedigen.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="3">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXXVII.</hi><lb/>
Der <hi rendition="#aq">Lord Cutts,</hi> und die<lb/><hi rendition="#aq">Dame Broughton.</hi></hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi>Jn vornehmer Ritter in <hi rendition="#aq">Northamp-<lb/>
tonshire</hi> hatte von 18. Kindern nicht<lb/>
eines mehr am Leben, als die&#x017F;e Tochter,<lb/><hi rendition="#aq">Mad. Broughton.</hi> Der&#x017F;elben trug ein gewi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er Ritter &#x017F;eine Liebe auf die geziemend&#x017F;te Wei&#x017F;e an;<lb/>
Sie wollte ihm aber ihre Gegengun&#x017F;t nicht eher ver-<lb/>
willigen noch ertheilen, es &#x017F;ey denn, daß er von ih-<lb/>
rem Vater Erlaubniß, mit ihr umzugehen, erhielte.<lb/>
Al&#x017F;o fieng er an, auf &#x017F;olche Mittel und Vor&#x017F;chla&#x0364;ge<lb/>
zu dencken, dergleichen er zu &#x017F;eines An&#x017F;chlags glu&#x0364;ck-<lb/>
licher Ausfu&#x0364;hrung fu&#x0364;r die bequem&#x017F;ten hielte; Jm-<lb/>
mittel&#x017F;t kam die <hi rendition="#aq">Demoi&#x017F;elle</hi> &#x017F;einem Ab&#x017F;ehen zu-<lb/>
vor, indem &#x017F;ie mit dem gantzen Handel bey ihrem<lb/>
Vater heraus platzete, und es mit Fleiß &#x017F;o anfienge,<lb/>
daß es ihr Lieb&#x017F;ter erfahren &#x017F;ollte. Es giengen we-<lb/>
nig Tage vorbey, &#x017F;o be&#x017F;timmte der alte Ritter dem<lb/>
jungen <hi rendition="#aq">Cavalier</hi> eine Zeit, da er mit ihm &#x017F;prechen<lb/>
wollte. Die&#x017F;er war &#x017F;o begierig, den ange&#x017F;etzten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Ter-</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[438/0458] Der Lord Cutts, verliebte und zaͤrtliche Graf kunnte die wolluͤſtige Comœdiantin mit ſeinen bruͤnſtigen Careſſen nachdruͤcklich genug befriedigen. XXXVII. Der Lord Cutts, und die Dame Broughton. EJn vornehmer Ritter in Northamp- tonshire hatte von 18. Kindern nicht eines mehr am Leben, als dieſe Tochter, Mad. Broughton. Derſelben trug ein gewiſ- ſer Ritter ſeine Liebe auf die geziemendſte Weiſe an; Sie wollte ihm aber ihre Gegengunſt nicht eher ver- willigen noch ertheilen, es ſey denn, daß er von ih- rem Vater Erlaubniß, mit ihr umzugehen, erhielte. Alſo fieng er an, auf ſolche Mittel und Vorſchlaͤge zu dencken, dergleichen er zu ſeines Anſchlags gluͤck- licher Ausfuͤhrung fuͤr die bequemſten hielte; Jm- mittelſt kam die Demoiſelle ſeinem Abſehen zu- vor, indem ſie mit dem gantzen Handel bey ihrem Vater heraus platzete, und es mit Fleiß ſo anfienge, daß es ihr Liebſter erfahren ſollte. Es giengen we- nig Tage vorbey, ſo beſtimmte der alte Ritter dem jungen Cavalier eine Zeit, da er mit ihm ſprechen wollte. Dieſer war ſo begierig, den angeſetzten Ter-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/458
Zitationshilfe: Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/458>, abgerufen am 25.11.2024.